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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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schlingerte und folgte ihr. Sie war schnell, aber nicht schneller als ein Truck.
    Der Bullenfänger traf sie, und sie fiel hin, landete im Dreck, rollte sich aber schnell genug herum, dass die Reifen nicht über sie hinwegpflügten.
    Staub und Sand blockierten ihre Kehle; Blut quoll aus den Rissen an ihren Armen, und ihr Durst wurde schlimmer. Es ist zu lange her, dass ich mich genährt habe. Ich hätte keine solch lange Pause machen dürfen.
    Doch sie hasste es, Blut zu trinken. Es erinnerte sie zu sehr daran, was sie war: ein Monster.
    Und wenn sie sich nährte, überkam sie jedes Mal der finstere Drang, mehr und mehr zu trinken.
    Quietschend öffnete sich eine Trucktür. »Wir haben sie erwischt!« Diesmal war da kein mexikanischer Akzent. Texaner erkannte sie auf Anhieb.
    Die andere Wagentür ging knarrend auf. »Behalt sie im Visier. Es braucht mehr als einen Stoß mit meinem Chevy, eine wie die zu schaffen.«
    Ja, brauchte es, doch Nicole ließ die Augen geschlossen und atmete besonders flach. Die Männer kamen näher. Sie konnte ihren Schweiß und ihre Angst riechen.
    Und ihre Erregung.
    Andere Schritte hallten von weiter weg. Ihr Beinahe-Opfer und seine Kumpel kamen.
    Dann hörte sie einen Schuss knallen. Zwei. Aber sie zuckte nicht. Wenn sie sich gegenseitig abknallen wollten, nur zu. Zankten sie sich untereinander, blieben weniger Kerle übrig, mit denen sie es aufnehmen musste.
    Der Boden vibrierte unter den Schritten ihrer Jäger. Sie wartete, regte sich nicht.
    Der erste Mann stupste sie mit seinem Stiefel an. Nein, das war kein Stupsen. Er trat nach ihr. Sie drehte sich und packte zugleich sein Bein. Ehe er sichs versah, hatte sie ihm erst das rechte, dann das linke Bein gebrochen. Er schrie, bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Unterdessen war sie wieder aufgesprungen und schmetterte dem anderen ihre Faust ins Gesicht. Knochen knirschten, Blut spritzte. Oh ja, sie hätte trinken können. Es wäre die passende Strafe für die beiden gewesen, die sie hetzten wie einen räudigen Köter. Aber sie musste hier weg.
    Noch mehr Kugeln flogen, die allerdings nicht einmal in ihre Nähe kamen. Irgendwer musste ein selten bescheidener Schütze sein. Nicole lief um den Truck herum erneut auf die Dunkelheit zu und hoffte inständig, dass dort kein weiterer Truck lauerte.
    Sie riskierte einen kurzen Blick über ihre Schulter, und in dem Moment stolperte sie vor Schreck.
    Nur ein Mann folgte ihr noch. Was war mit den anderen passiert? Sie hatte mindestens sechs gezählt, bevor sie losrannte, als wäre der Leibhaftige hinter ihr her.
    Was durchaus schon der Fall gewesen war.
    Der Mann mit dem Gewehr in der Hand schritt seelenruhig über das verwilderte Feld. Und während sie ihn ansah, warf er das Gewehr beiseite. Moment mal, das war nicht der Kerl, dem sie in dem dunklen Hinterhof ein paar Schlucke Blut abzapfen wollte. Es war dieser Fremde mit der Stimme wie fernes Donnergrollen, dunkel, tief und, oh verdammt, sie steckte in Schwierigkeiten.
    Nicole schaffte es in die Dunkelheit des kleinen, teils gerodeten Waldstücks. Hastig drängte sie sich zwischen die Bäume. Sie hatte sich diese Gegend vorher angesehen. Weiter vorn gab es eine Biegung, die sie zurück zu ihrem alten Wagen führte.
    Doch der Durst.
    Nicole schluckte und rannte weiter. Ihr Mantra dieser Tage lautete: Immer in Bewegung bleiben. So lebte sie jetzt, von einem waghalsigen Schritt zum nächsten.
    Als sie aus dem Wald kam, sah sie ihren wartenden Wagen. Zu ihrem Glück gelang es der grauen Schrottlaube nach wie vor, sie zu fahren. Ihr Atem ging in raschen Stößen, als sie vorwärtssprintete. Sie würde in die nächste Stadt fahren. Es war noch genügend Zeit bis zum Morgengrauen. Sie würde hinfahren und sich neue Beute suchen.
    Diese Nacht konnte sie ohne Blut unmöglich überstehen. Und sie durfte nicht riskieren, sich zu sehr auszuhungern. Nicht wenn ihr Jäger auf den Fersen waren.
    »Nicole!«
    Ein Schauer durchfuhr sie. Dreh dich nicht um.
    Sie riss die Autotür auf und sprang hinein. Ihre Hände zitterten, als sie den Schlüssel in das Zündschloss steckte. Beeil dich.
    Sie legte den Rückwärtsgang ein, schleuderte herum, und ihre Scheinwerfer schienen den Mann an, der mitten auf der Straße stand.
    Groß, muskulös, ganz in Schwarz. Eigentlich sollte er wie ein Teufel aussehen, was er jedoch nicht tat. Er sah wie die reizvollste Versuchung aus, die sie jemals erblickt hatte.
    Und das machte ihr entsetzliche Angst. Denn bis vor sechs Monaten
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