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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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nicht mehr grün, sondern von einem tiefen Schwarz – starrte sie ihn an. »Wer bist du?«
    »Keenan.« Der Name würde ihr nichts sagen.
    »Okay, Keenan.« Sie atmete tief ein. »Neue Frage: Was bist du?« Sie leckte sich die Lippen ab, wobei sie wahrscheinlich sein Blut schmeckte.
    Nicole mochte die Wahrheit über ihn nicht begreifen, hingegen wusste er genau, was sie war.
    Als er nicht gleich antwortete, runzelte sie die Stirn und wollte weiter auf Abstand gehen. Nein! Er umfing ihre Handgelenke und hielt sie fest.
    Berühren.
    Seine Daumen fühlten die zarte Haut innen an ihren Handgelenken. »Wann hast du dich verwandelt?« Die Frage entfuhr ihm unabsichtlich, zumal ihm der Stich in seinem Innern bereits die Antwort verriet. Kein Wunder, dass er verstoßen wurde. Sein Vergehen war nicht bloß die Missachtung eines Befehls gewesen.
    Er hatte der Welt ein weiteres Monster beschert.
    Nein, sie war kein Monster.
    Ich bin eines.
    Sie reckte ihr etwas spitzes Kinn. »Ich habe zuerst gefragt.« Wieder glitt ihre Zunge über ihre Lippen. »Du schmeckst nicht menschlich.«
    Natürlich nicht.
    »Und nicht bitter genug für einen Dämon.«
    Also hatte sie übernatürliche Delikatessen gekostet?
    »Bist du ein Gestaltwandler?« Sie versuchte, sich von ihm zu befreien. Wahrscheinlich hatte sie erwartet, dass es ein Leichtes wäre, denn ihre Kräfte dürften denen der meisten Übernatürlichen überlegen sein.
    Nur war er nicht wie die meisten Übernatürlichen.
    »Ich bin kein Gestaltwandler«, sagte er wahrheitsgemäß.
    »Was zur Hölle bist du dann?«
    »Nichts Höllisches«, murmelte er und zog sie näher zu sich. »Nicht mehr.« Weil er es konnte, weil er nun alles tun könnte, was er wollte, ohne sich vor den Folgen zu fürchten, küsste er sie.
    Ihre Lippen waren genau so weit geöffnet, wie sie es für einen Kuss sein sollten. Er presste seinen Mund auf ihren. Gewiss war es zu fest, doch er konnte sich nicht zügeln. Seine Zunge drängte sich an ihren Lippen vorbei, und er kostete sie.
    Ja.
    Nun schmerzte sein Glied, so hart und geschwollen war es. Die Menschen nahmen sich ihr Vergnügen, wann immer sie wollten. Er könnte wie sie sein. Wo er schon den Preis bezahlt hatte, müsste er auch imstande sein, sich zu nehmen, was er begehrte.
    Und in all den Jahrhunderten hatte es Keenan nie so sehr nach jemandem verlangt wie nach ihr.
    Dies also war ein Kuss, ging es ihm durch den Kopf. Heiß, feucht, wild. Es gefiel ihm. Sehr sogar.
    Sie wich atemlos zurück. »Was sollte das denn?«
    Er stutzte und sah sie ein. Dabei war ihm, als würden seine Wangen glühen. »Ich habe für dich geblutet. Da dachte ich mir, ein Kuss ist das Mindeste, was mir im Austausch zusteht.«
    Sie entwand sich ihm, was ihr nur gelang, weil er es zuließ. »Falsch.«
    »Hast du deine andere Beute nicht geküsst?« Seine Wut meldete sich zurück. Dieser Tage tobten so viele Emotionen in ihm. Manchmal kam es ihm vor, als würden sie ihn zerreißen. »Hast du dich nicht an ihnen gerieben, ihnen Sex versprochen, als du …«
    »Ich hatte nicht vor, mit ihnen zu schlafen!« Sie warf ihre Hände in die Luft, und er bemerkte die kleinen tödlichen Krallen an den Fingerspitzen. »Ich wollte ihnen keine Angst einjagen, deshalb habe ich«, begann sie und brach kopfschüttelnd ab. »Egal. Dir gegenüber muss ich mich wohl kaum rechtfertigen.«
    »Du hast sie verführt«, entgegnete er und blickte sie fragend an. »Denkst du, jemandem sein Blut zu rauben wäre weniger verwerflich, als ihm zu Willen zu sein?«
    Sie zuckte zusammen. »Vielleicht habe ich keine andere Wahl.« Nicole drehte sich um und schenkte ihm eine wahrhaft schöne Sicht auf ihren Hintern, als sie davonstürmte.
    Aber sie ging nirgends hin, denn noch war er nicht fertig mit ihr.
    »Warum hast du nicht versucht, mich zu verführen?« Womöglich sollte er das nicht fragen, andererseits konnte er nichts gegen den Gedanken tun, dass sie ihn vielleicht zu wenig reizvoll fand. Zog sie tatsächlich solche Jungen wie den eben vor?
    Der Kuss könnte ein Fehler gewesen sein. Schließlich konnte auch er es mit Verführung probieren statt mit schierer Kraft. Falls Erstere bei ihr wirkte.
    »Weil es zwecklos ist, einen Jäger verführen zu wollen«, warf sie ihm über die Schulter zu. »Du würdest mich vögeln und hinterher trotzdem umbringen.«
    Eventuell. »Wenn du jetzt gehst, wirst du auf jeden Fall sterben.«
    Diese Worte stoppten sie. Sie drehte sich um. »Ist das eine Drohung? Was willst du
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