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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke
Autoren: K Martin
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tut noch weh, aber nun, da mir wieder warm ist, fühle ich mich schon viel besser.“
    „Der Arzt sollte bald da sein, und meine Tante müsste jeden Moment kommen, sodass Sie eine Anstandsdame haben.“
    „Ich freue mich darauf, Lady Tavistock kennenzulernen.“
    „Und sie freut sich sicher, Sie kennenzulernen.“
    Sie wollte sich aufsetzen und verzog schmerzvoll das Gesicht.
    „Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut genug geht?“
    „Ich muss mich wieder sammeln.“
    Er half ihr, die Kissen zurechtzurücken.
    „Vielen Dank. Ich weiß Ihre Fürsorge zu schätzen. Als uns die Räuber angriffen, war ich nicht sicher, ob ich jemals lebend hierher gelangen würde.“
    Statt zu gehen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte, setzte er sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. „Erzählen Sie mir, was geschehen ist.“
    Jocelyn knabberte an ihrer Unterlippe, und Royal fühlte ein körperliches Begehren, für das es definitiv noch zu früh war.
    „Ich bin nicht ganz sicher. Es geschah alles so schnell. Die Kutsche fuhr auf das Haus zu, und ganz plötzlich hörte ich Männer etwas rufen und das Geräusch galoppierender Pferde.“
    „Sprechen Sie weiter“, drängte er behutsam.
    „Ich beugte mich aus dem Fenster, und da sah ich sie. Sie kamen immer näher. Es waren vier Männer, sie hatten sich ein Tuch über Mund und Nase gebunden. Sie hatten uns schon fast eingeholt, als die Kutsche über eine Eisfläche fuhr. Ich weiß noch, dass der Wagen sich zur Seite neigte und dass die Türen aufgingen. Das ist alles, woran ich mich erinnere.“
    Er drückte ihre Hand. „Das ist jetzt vorbei. Denken Sie nicht mehr daran. Versuchen Sie nur, sich auszuruhen.“
    Sie schenkte ihm ein so bezauberndes Lächeln, dass sein Herz einen kleinen Hüpfer machte. „Ich bin unendlich dankbar, dass Sie rechtzeitig vorbeigekommen sind. Wären Sie das nicht, würde ich vermutlich immer noch dort liegen und jetzt wahrscheinlich steifgefroren sein.“
    Er lächelte. „Aber ich habe Sie gefunden, und jetzt sind Sie in Sicherheit.“
    Sie lächelte ihn noch einmal an, dann schloss sie langsam die Augen. Royal unterdrückte den Impuls, sich vorzubeugen und ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben. „Schlafen Sie gut, Miss Caulfield.“
    Sie schlug die Augen wieder auf. „Oh, ich bedaure das Missverständnis, Hoheit. Aber – ich bin nicht Miss Caulfield. Ich bin ihre Cousine … Lily Moran.“
    Royal ging durch die Halle in sein Arbeitszimmer. Er stieß die Tür auf und schritt direkt zur Anrichte, zog den Korken aus der kristallenen Karaffe und schenkte sich großzügig Brandy ein.
    Dann trank er die brennende Flüssigkeit in einem Zug aus, stieß den Atem aus und schenkte sich noch einmal ein. Danach drehte er sich um und ging zum Feuer im Kamin.
    „Da du selten vor Einbruch der Dunkelheit etwas trinkst und selbst dann nicht viel, vermute ich, dass dein Tag nicht sehr vielversprechend angefangen hat.“
    Beim Klang der Stimme seines besten Freundes fuhr Royal herum. Sheridan Knowles, Viscount Wellesley, saß in dem großen Ledersessel vor dem Feuer.
    „Bisher war er höchst grauenhaft.“
    „Ich habe von den Straßenräubern gehört. Greaves sagt, deine Lady war in der Kutsche, die überfallen wurde. Ich hoffe, es geht ihr gut.“
    „Der Lady wird es bald wieder gut gehen. Unglücklicherweise handelt es sich bei ihr nicht um meine Lady.“
    Sherry beugte sich in seinem Sessel vor. Er war ein hochgewachsener Mann mit hellbraunem Haar und einer etwas zu langen, aber aristokratischen Nase. Er hatte grüne Augen, allerdings von viel kräftigerer Farbe als die der Frau oben.
    Nun zog Sherry eine Braue hoch. „Eine interessante Bemerkung. Kannst du mir das näher erklären?“
    Royal seufzte. „Die Frau in der Kutsche war nicht Jocelyn Caulfield. Ihr Name ist Lily Moran, und sie ist Jocelyns Cousine.“
    „Ich verstehe. Nun, eigentlich verstehe ich überhaupt nichts. Was genau macht die Cousine deiner zukünftigen Verlobten hier anstelle deiner noch nicht offiziell Verlobten?“
    „Offenbar ist Miss Moran Miss Caulfields Gesellschafterin. Sie reiste voraus, um alles für ihre Cousine und Mrs Caulfield vorzubereiten.“
    „Alles vorzubereiten? Das klingt mehr nach einer Bediensteten als nach einer Gesellschafterin.“
    Royal trank noch einen Schluck Brandy und fühlte das tröstliche Brennen. „Ich bin nicht ganz sicher, welche Rolle sie spielt. Ich weiß nur, dass sie schön ist und sanft, und wenn ich schon heiraten muss, dann wäre ich
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