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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14
Autoren: Peter James
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    Peter James
    NICHT TOT GENUG
    Thriller
    Aus dem Englischen von
    Susanne Goga-Klinkenberg
    Scherz
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    www.fischerverlage.de
    2. Auflage 2008
    Erschienen bei Scherz, einem Verlag der
    S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
    Die englische Originalausgabe erschien 2007 unter dem Titel
    »NOT DEAD ENOUGH, bei Macmillan,
    an Imprint of Pan Macmillan Ltd., London
    © Really Scary Books/Peter James 2007
    Für die deutsche Ausgabe:
    © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2008
    Gesamtherstellung: Ebner & Spiegel, Ulm
    Printed in Germany
     
    ISBN 978-3-502-10098-0  

     
     
     
     
    Für  Bertie, Sooty und Phoebe
     
    1
     
    ES DAUERTE LANGE , bis die Dunkelheit hereinbrach, doch das Warten sollte sich lohnen. Außerdem war Zeit kein Problem für ihn. Zeit hatte er immer genug, auch wenn er ansonsten nicht viel besaß. Zeit hatte er im Überfluss. Er war sozusagen ein Zeitmilliardär.
    Kurz vor Mitternacht bog die Frau, der er folgte, von der Schnellstraße ab und steuerte die einsamen Lichter einer BP-Tankstelle an. Er blieb mit dem gestohlenen Lieferwagen auf der unbeleuchteten Straße stehen und konzentrierte sich auf ihre Bremslichter. Es schien, als würden sie heller, glühten rot, rot für Gefahr, für Glück, für Sex! Einundsiebzig Prozent aller Mordopfer wurden von Bekannten oder Verwandten getötet. Die Statistik schoss ihm durch den Kopf wie eine Flipperkugel. Er sammelte Statistiken, hortete sie wie Eichhörnchen die Nüsse, um seinen Verstand in jenem langen Winterschlaf, der ihn eines Tages überkommen würde, zu nähren.
    Die Frage lautete: Wie viele der einundsiebzig Prozent wussten, dass man sie ermorden würde?
    Sie vielleicht, Lady?
    Scheinwerfer blitzten auf, ein vorbeifahrender Lkw ließ den kleinen blauen Renault erzittern und die Klempnerwerkzeuge im Kofferraum klappern. An den Zapfsäulen waren nur zwei weitere Autos zu sehen, ein Toyota Van und ein großer Jaguar. Der Besitzer, ein Mann in schlecht sitzendem Smoking, kam gerade vom Schalter und steckte die Brieftasche ein. Ein Mann im Overall wickelte einen langen Schlauch von einem Tanklaster ab, um die Treibstofftanks zu befüllen.
    Er schaute sich vorsichtig um und entdeckte eine einzige Überwachungskamera. Sicher, das war ein Problem, aber ein lösbares.
    Sie hätte sich wirklich keinen besseren Platz für ihren Zwischenstopp aussuchen können!
    Er warf ihr eine Kusshand zu.
    2
     
    KATIE BISHOP SCHÜTTELTE ihr widerspenstiges flammend rotes Haar aus dem Gesicht und gähnte. Sie war müde, mehr als müde, geradezu erschöpft, wenn auch auf sehr angenehme Weise. Sie betrachtete die Zapfsäule, als wäre sie ein Außerirdischer, ein Gefühl, das sie beim Anblick von Zapfsäulen fast immer beschlich. Ihr Mann hatte Probleme damit, Geschirrspüler und Waschmaschinen zu durchschauen und behauptete, die Anleitungen seien »von Frau für Frau« verfasst. Nun ja, genauso erging es ihr mit Zapfsäulen, die in ihren Augen ein Schild mit der Aufschrift »von Mann für Mann« hätten tragen müssen.
    Wie üblich kämpfte sie mit dem Tankdeckel ihres BMW und grübelte, ob nun Normalbenzin oder Super hineinmusste. Tankte sie Normalbenzin, kritisierte er sie, dass sie zu leichtes Benzin eingefüllt habe, tankte sie aber Super, sprach er von ihrer Verschwendungssucht. Sie konnte es ihm eben nie recht machen.
    Er wurde ohnehin immer seltsamer. Sie war es leid, dass er sich dauernd über Kleinigkeiten aufregte – die Position seiner Zahnpastatube auf dem Regal und dass nicht alle Stühle in gleicher Entfernung vom Esstisch angeordnet waren. Dabei ging es um Millimeter. Außerdem hatte er in der letzten Zeit zunehmend perverse Neigungen entwickelt und brachte regelmäßig komische Sachen aus Sexshops mit, die er unbedingt mit ihr ausprobieren wollte. Damit kam sie nun gar nicht zurecht.
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie zusammenzuckte, als die Pumpe mit einem lauten Geräusch zum Stehen kam. Sie atmete die Benzindämpfe ein, die sie immer ganz angenehm fand, hängte den Stutzen ein, verschloss Tank und Türen und ging zur Kasse. Brian hatte sie nämlich gewarnt, dass an Tankstellen häufig Autos gestohlen wurden.
    Als sie wieder herauskam, faltete sie die Kreditkartenquittung sorgfältig und steckte sie in ihr Portemonnaie. Sie stieg ins Auto und verschloss es von innen, legte den Gurt an und startete den Motor. Die CD von Il Divo erklang wieder. Es war ein warmer Sommerabend und sie überlegte kurz,
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