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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke
Autoren: K Martin
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sich unter ihrer reglosen Gestalt.
    Royal eilte auf sie zu und kniete neben ihr nieder. Er tastete nach ihrem Puls und fühlte das starke Pochen unter der zarten Haut an ihrem Hals. Sie war bewusstlos, aber er sah weder Blut noch sonstige Verletzungen. Behutsam tastete er sie nach Knochenbrüchen ab, fand jedoch nichts. Er hoffte, dass sie keine inneren Verletzungen hatte und sich bald wieder erholen würde.
    Als sie leise seufzte, nahm er ihre kalte Hand und rieb sie zwischen seinen Händen, in der Hoffnung, sie aufzuwärmen, sodass sie erwachen würde. „Alles ist gut“, sagte er beschwichtigend. „Ich bin der Duke of Bransford, und ich werde Sie nach Hause bringen.“ Er scheute davor zurück, sie zu bewegen, aber als ihre Lider zuckten und sie langsam die Augen öffnete, seufzte er erleichtert.
    „Hoheit“, flüsterte sie.
    „Liegen Sie ganz still. Es hat einen Unfall gegeben. Aber Sie sind in Sicherheit, alles wird wieder gut.“
    Zum ersten Mal gestattete er sich, sie genauer zu betrachten. Sie war so schön, wie sein Vater gesagt hatte, mit feinen Zügen und einer zarten Figur. Ihre Haut war beinahe so weiß wie der Schnee, auf dem sie lag. Sie hatten volle, schön geschwungene Lippen, die jetzt allerdings, wie er vermutete, bleicher waren als gewöhnlich. Ein paar Schritte weit weg lag eine Haube in demselben rosa Stoff, aus dem ihr Kleid gefertigt war. Die Nadeln hatten sich aus ihrem goldenen Haar gelöst, das ihr jetzt offen um die Schultern fiel. Ihre Augen waren, das stellte er fest, als sie ihn jetzt ansah, von hellem Grün.
    Sie leckte sich über die Lippen. „Ich glaube … ich habe mir den Kopf angeschlagen.“
    „Ja. Vielleicht, als Sie aus der Kutsche geschleudert wurden.“ Er zog einen Handschuh aus und berührte ihre Wange, ihre Stirn, die sich so glatt und kühl wie Glas anfühlten. „Sind Sie verletzt? Können Sie mir sagen, wo Sie Schmerzen haben?“
    Die Andeutung eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. „Ich friere zu sehr, um irgendetwas zu spüren.“
    Beinahe hätte er gelächelt. Er fühlte, wie sie zitterte, und fragte sich, wie lange sie wohl schon hier im Schnee gelegen hatte. Er dankte Gott, dass er rechtzeitig vorbeigekommen war. „Ich muss Sie ins Warme bringen. Ich werde Sie jetzt hochheben. Wenn es irgendwo wehtut, sagen Sie mir Bescheid, und ich lasse Sie los.“
    Sie nickte und schloss die Augen. Sehr behutsam hob er sie hoch, barg sie an seiner Brust und trug sie zu seinem Hengst hinüber. Royal hob sie seitlich in den Sattel und saß dann hinter ihr auf. Er hielt sie fest und zog sie an sich, um sie zu stützen.
    „Gut so?“, fragte er und legte schützend einen Arm um sie.
    Sie drehte sich um, und ihre meergrünen Augen glänzten, als sie ihn ansah. Etwas in ihm wurde angerührt. Royal hatte das Gefühl, jemand habe die Hand nach seinem Herzen ausgestreckt und drücke es fest.
    „Nur ein wenig … benommen.“ Langsam schloss sie die Augen, dann sah sie ihn wieder an. „Der Kutscher. Mr Gibbons – geht es ihm gut?“
    Royal drehte sich zu dem Mann um. Der war aufgestanden und humpelte über das Feld, um seine Pferde zu holen.
    „Es scheint ihm gut zu gehen. War sonst noch jemand in der Kutsche?“
    „Nein, nur ich.“
    Ihre Mutter sollte doch mitkommen, dachte er. Es schien ihm auch seltsam, dass sie ohne die Gesellschaft einer Zofe reiste.
    Doch die Erklärung dafür würde warten müssen. Royal ritt zum Kutscher und achtete dabei darauf, die Dame in seinen Armen gut festzuhalten.
    „Schaffen Sie es zurück ins Dorf?“
    Der Kutscher murmelte ein Ja. „Nur eine Beule am Kopf, das ist alles. Ich reite zurück in die Stadt und sorge dafür, dass die Pferde ordentlich untergebracht werden, bis ich die Kutsche repariert habe.“
    „Guter Mann. Ich bin der Duke of Bransford. Ich kümmere mich um die Lady. Wenn Sie etwas brauchen, schicken Sie mir eine Nachricht. Jeder hier weiß, wo ich wohne.“
    „Es waren Straßenräuber“, sagte der Mann ernst. „Ich habe versucht, ihnen zu entkommen, aber die Straße war glatt. Waren die schon fort, als Sie herkamen?“
    „Ich habe niemanden gesehen, nur die umgekippte Kutsche.“ Ärger stieg in ihm auf. Räuber hatten die Kutsche angegriffen! Vielleicht hatten sie den Wagen durchsucht und alles Wertvolle mitgenommen. Einen Monat zuvor war etwas Ähnliches auf der Straße nach Swansbone geschehen, einem Nachbardorf. Royal hoffte, dass das eine einmalige Wiederholung war.
    Er warf einen letzten Blick auf den
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