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Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Engel des Todes Gesamtausgabe (German Edition)
Autoren: Marc Prescher
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an, es war ein ganz normaler Herrengürtel.
    Warum hatte Phillips Mutter, so etwas aufgehoben? Ein rosa Kleidungsstück lag ordentlich zusammengefaltet in einer Ecke und Sara holte es raus und schaute es sich an. Ein Kleid für ein Mädchen. Es war rosa und Sara hatte es schon einmal gesehen. Natürlich, das ist das Kleid, dass Phillip auf dem Foto trug. Seine Mutter hatte es aufgehoben und in diese Kiste verstaut.
    Sara legte das Kleidungsstück wieder zusammen und legte es zurück. Dann fiel ihr ein Briefumschlag auf, der unter dem Kleid gelegen hatte. Sie scheute sich davor ihn zu öffnen, eigentlich ging es sie nichts an. Sie überlegte den Brief wieder zurück zulegen und die Kiste zu schließen und das Zimmer zu verlassen.
    Doch ihre Neugierde war stärker, den Brief zu öffnen, war einfach zu verlockend. Mit ihren Fingernägeln riss sie den Umschlag auf und schaute hinein.
    * **
    Phillip hatte nur noch ein Ziel, er wollte zu ihr. Er wollte zu seiner Sara. Er hatte seine Pflicht erfüllt und das Scheusal sterben lassen. Sara war befreit von diesem Monster. Nie mehr wollte Phillip töten, das sollte das Ende sein. Er hatte nun andere Pläne, Sara hatte seinem Leben einen neuen Sinn gegeben, er wollte mit ihr zusammen sein.
    Er hatte etwas Geld gespart und er könnte ihr damit den Traum erfüllen, eine reise nach Schottland. Nur sie und er. Einmal im Leben glücklich sein. Er wollte ein neues Leben beginnen. Hatte er das nicht verdient?
    Er eilte nach Hause, zog seinen Schlüssel aus der Jacke und schloss auf. Eilig zog er sich die Jacke aus und schlüpfte aus seinen Stiefeln. Er wollte so schnell es ging nach Sara sehen, ob sie noch schlief?
    „ Wo willst du hin?“
    „ Ich will nach oben, nachsehen, ob Sara noch schläft, sie braucht mich, Mutter.“
    „ Was sie braucht, ist mir egal, ich weiß aber das mein Sohn, von Latexhandschuhen raue Hände bekommt, du brauchst Creme! Geh ins Badezimmer und creme deine Hände ein, sofort!“
    Phillip wollte die Treppe nach oben steigen, um in das Badezimmer zu gehen, das im 1. Stock lag, aber die zornige Stimme seiner Mutter hielt ihn zurück.
    „Die Creme steht im unteren Badezimmer, geh jetzt und tue, was ich dir sage!“
    Phillip senkte den Kopf und tat, was seine Mutter ihm befahl, denn er war ein braver Sohn.
    * **
    Sara hörte nichts von dem, was sich unter ihr abspielte, sie hatte die Tür angelehnt und war so vertieft in den Briefumschlag, dass die Außenwelt für sie nicht mehr existierte. Das was sie entdeckte überraschte sie.
    Sara rechnete mit einem Brief, der sich in dem Umschlag befand, aber es waren Fotos. Ihre Augen glitten über die Aufnahmen und ihr Herz zog sich zusammen. Die Bilder zeigten blaue Flecken, Blutergüsse und Striemen.
    Warum fotografiert nur solche Grausamkeiten und warum schließt man so etwas in einer Kiste ein? Sara musste sich überwinden, um sich auch die weiteren Fotos anzuschauen. Das Gesicht eines kleinen Jungen, mit einer blutenden Nase war auf dem nächsten Foto zu sehen und jetzt verkrampfte sich ihr ganzer Magen und ihr Hände fingen an zu zittern und ihre Augen wurden feucht.
    Das war Phillip! Es war Phillips Gesicht, das dort voller Angst in die Kamera schaute. Immer weitere Fotos kamen zum Vorschein.
    Eines zeigte Phillip nackt auf einem Bett liegen und sein Rücken war überzogen mit blutigen Striemen und Prellungen, neben ihm lag ein Gürtel. Nicht irgendein Gürtel, es war der Ledergürtel in der Truhe.
    Jetzt verstand Sara, was hier nicht stimmte. Phillips Mutter war eine grausame Sadistin, die ihren Sohn jahrelang seelisch und körperlich gequält hatte. Sie hatte ihn fotografiert, um sich nach ihren Grausamkeiten, immer wieder daran zu erfreuen.
    Sie war eine Bestie!
    ***
    Brav cremte er sich seine Hände ein. Jetzt aber hielt ihn nichts mehr und er stieg die Treppe nach oben, um bei seiner Sara zu sein.
    Auf der letzten Stufe blieb Phillip stehen und fing an zu zittern. Die Zimmertür seiner Mutter war einen Spalt geöffnet. Seine Finger krallten sich in das Holz des Geländers. Hatte sie es wirklich gewagt, ihr Zimmer zu betreten?
    Was hatte sie nur getan? Hatte er ihr nicht verboten, dieses Zimmer zu betreten? Phillip ging langsam auf die Tür zu und dann öffnete er sie und sah Sara vor der Truhe knien.
    „Was tust Du hier?“, donnerte seine Stimme durch den Raum und Sara zuckte zusammen und ließ die Fotos fallen. Erschrocken sprang sie auf und drehte sich um. Sie schaute in Phillips Gesicht. Das war nicht
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