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Engel auf Probe (German Edition)

Engel auf Probe (German Edition)

Titel: Engel auf Probe (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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wieder der Liste zu und sah sich weiter die dort aufgeführten Punkte an. “Termine planen, Computerprogramm auf dem neuesten Stand halten, mit Kunden umgehen …”
    Das war eigentlich der letzte Punkt auf der Liste gewesen, und Reed stand auf. Angie erhob sich ebenfalls, hatte den Blick aber immer noch auf ihren Pflichtenkatalog gerichtet.
    “Wenn Sie bei irgendwas nicht weiterwissen, Miss Makepeace, fragen Sie Casey Radcliff.”
    “Ich glaube nicht, dass ich Probleme haben werde”, sagte Angie, ließ das Blatt in der Handtasche verschwinden und wandte sich der Tür zu. Aber dann warf sie Reed noch einen Blick über die Schulter zu und sagte: “… mit Ausnahme des letzten Punktes. Das scheint mir eine echte Herausforderung zu sein.”
    “Was für ein letzter Punkt?” Reed verstand überhaupt nicht, wovon Angie sprach.
    “Dass ich Ihnen eine Ehefrau suchen soll …”
    “Wie bitte?”
    Aber da fiel auch schon die eichengetäfelte Tür hinter seiner neuen Sekretärin ins Schloss. Trotzdem war Reeds wutentbrannter Schrei im ganzen Gebäude zu hören.

2. KAPITEL
    Angie hatte gerade an ihrem Schreibtisch Platz genommen, als Reed die Verbindungstür aufriss. Er sah ziemlich verärgert aus.
    “Miss Makepeace! In mein Büro. Sofort.”
    Das letzte Mal, als sie bei jemandem einen solchen Gesichtsausdruck gesehen hatte, war sie bei Goodenkind im Büro gewesen, nachdem sie Napoleon durch die Himmelspforte geschmuggelt hatte, damit er sich ein bisschen bei ihnen umsehen konnte. Und Reed wirkte jetzt noch wütender als Goodenkind damals.
    “Sicher, Mr Harding”, antwortete Angie trotzdem mit unglaublicher Gemütsruhe, nahm Block und Bleistift und ging Reed voran in sein Büro. Als er hinter ihr die Tür zuwarf, drehte sie sich zu ihm um und fragte verwundert: “Stimmt irgendwas nicht?”
    “Könnte man so sagen.”
    Nun stellte sich Reed auch noch so vor die Tür, als wollte er Angie davon abhalten, den Raum zu verlassen. Sein von jahrelanger Arbeit auf den Baustellen gestählter Körper schien dafür auch bestens geeignet. Angie unterdrückte einen Seufzer. Als ob sie die Möglichkeit hätte – geschweige denn den Wunsch hegte – wegzulaufen. Sie konnte erst gehen, wenn sie ihre Mission erfüllt hatte. Und das schien schwerer zu sein, als ursprünglich angenommen. Dieser Reed Harding war aber auch ein unmöglicher Mann. Wenn sie nur daran dachte, wie schwer er es ihr gemacht hatte, als seine Sekretärin anzufangen, war es sicher nahezu unmöglich, eine Frau für ihn zu finden.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fuhr er Angie nun an: “Was soll das heißen, Sie suchen eine Ehefrau für mich?”
    Angie zuckte die Schultern. “Das stand auf der Liste.”
    “Bestimmt nicht!”
    “Soll ich’s Ihnen zeigen?”
    “Das verspricht interessant zu werden, vor allem, weil ich die Liste selbst geschrieben habe. Und da stand nichts von einer Ehefrau, die Sie mir suchen sollen.”
    Weil Reed immer noch wie angewurzelt vor der Tür stand, zog Angie fragend eine Augenbraue hoch. “Machen Sie mir freiwillig Platz, oder muss ich mir den Weg an Ihnen vorbei erkämpfen, um die Liste zu holen?”
    Der grimmige Ausdruck in seinen Augen verschwand, und Reed zog einen Mundwinkel spöttisch nach oben. “Das ist das verlockendste Angebot, dass man mir heute gemacht hat, Miss Makepeace. Möchten Sie’s denn versuchen?”
    Angie betrachtete noch einmal eingehend die breiten Schultern und muskulösen Oberarme ihres Chefs, die unter dem blauen kurzärmligen T-Shirt besonders gut zur Geltung kamen. Aber es gelang ihr rechtzeitig, sich zusammenzureißen und an ihre Mission zu denken. Schließlich war sie nicht auf der Erde, um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
    Reed hatte ihr Zögern wohl bemerkt, da er nun scheinbar wissend den Kopf neigte. Dabei zauberte der Lichtschein der Deckenstrahler bronzefarbene Strähnen in seine sonst dunkelbraunen Haare. Dann trat er einen Schritt zur Seite, damit Angie vorbeikonnte.
    Aber als sie gerade die Klinke herunterdrücken wollte, legte Reed eine Hand auf ihre und fragte: “Verstehen Sie jetzt, warum wir beide nicht erfolgreich zusammen
arbeiten
können?”
    Angie war schon ewig von keinem Mann mehr berührt worden und hatte schmerzlich das erste Aufflackern der Lust vermisst, das üblicherweise mit dem berauschenden Bedürfnis einherging, einander so nah wie möglich zu sein. Erschrocken senkte sie nun den Blick. Aber sie konnte nicht abstreiten, dass sie sich zu Reed hingezogen
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