Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engel auf Probe (German Edition)

Engel auf Probe (German Edition)

Titel: Engel auf Probe (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
Vom Netzwerk:
schlug mit dem Kopf an eine Bootswand, wurde ohnmächtig und … ertrank. Aber Miss Makepeace, die dabeigestanden hatte, sprang ins Wasser und rettete Becca.”
    “Meine Sekretärin?” Verwirrt sah Reed zu Angie hinüber, bevor er Lorraine bat: “Bitte nehmen Sie meine Tochter mit, und warten Sie einen Augenblick im Büro nebenan.”
    Als sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, wandte sich Reed an Angie. “Heißt das, du bist gestorben, damit meine Tochter leben kann?”
    “Ich wollte dabei nicht sterben”, sagte Angie.
    “Warum hast du es mir nie erzählt?”
    “Ich wusste bis vor Kurzem selbst nicht, dass es Becca war, die ich gerettet hatte. Ich glaube, dass es Goodenkinds Art ist, mich die Erlösung finden zu lassen.” Angie lächelte in der Hoffnung, Reeds Herz ein wenig zu erleichtern. “Jetzt kann ich die Erde mit dem Wissen verlassen, dass mein Tod einen Zweck erfüllt hat, weil dein Herzenswunsch dadurch erfüllt werden konnte, Reed.”
    “Mein Herzenswunsch?” Reed umklammerte Angies Schultern und drückte Angie an sich. “
Du
bist mein Herzenswunsch.”
    Vorsichtig entzog sich Angie seinem Griff. “Nein, nicht ich, Reed, Becca. Das hast du dir doch gewünscht, weißt du es nicht mehr?”
    “Nein, nein, da liegst du falsch.”
    Noch nie hatte Angie bei einem Mann einen so verzweifelten Gesichtsausdruck gesehen. Reed war hin und her gerissen, und ein wildes Feuer loderte in seinen Augen, als er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorpresste: “Ich habe mir nicht Becca herbeigewünscht, sondern Emily.” Seine Stimme drohte, sich zu überschlagen, als er fortfuhr: “Ich wollte sie heiraten, wenn sie ein Kind von mir hätte.
Darum
habe ich gebeten …”
    “Emily ist tot.”
    “Also hast du mir meinen Wunsch nicht erfüllt. Becca ist ohnehin meine Tochter. Aber du hast keine Frau für mich gefunden. Und jetzt brauche ich unbedingt eine – mit dem Kind.”
    Wenn die Sache nicht so ernst gewesen wäre, hätte Angie wirklich lachen müssen. “Du wolltest keine Frau haben. Das hast du mir von Anfang an gesagt. Jetzt ist dir dein Herzenswunsch erfüllt worden: Du hast dein Kind bekommen.”
    “Nein! Wir hatten eine Abmachung. Und da du mir Emily nicht zurückgegeben hast, musst du für sie einspringen.” Wütend feilschte Reed um sein Glück und fuhr sich aufgeregt durchs Haar. Schließlich wich die Wut der Verzweiflung, und er flehte: “Angie, bitte, bleib hier, und heirate mich.”
    “Du weißt doch, dass es unmöglich ist.”
    “Becca ist meine Welt, aber du bist mein Leben.”
    Da erklang das bekannte Glockenspiel, das nur Angie allein wahrnehmen konnte und das untrügliche Zeichen dafür war, dass sie nun endgültig nach Hause gerufen wurde. “Es wird Zeit für mich.”
    “Nein, warte! Du kannst noch nicht gehen.”
    “Leb wohl, Reed, und werde glücklich.” Das Glockengeläut wurde lauter, und Angie konnte dem Ruf nicht länger widerstehen. Sie streckte ein letztes Mal die Hände nach Reed aus, nach dem einzigen Mann, den sie wirklich geliebt hatte. Aber es war zu spät. “Ich liebe dich”, flüsterte sie noch, dann war sie verschwunden.
    “Angie! Nein! Bleib bei mir!”
    Angie hörte noch lange, wie Reed ihr verzweifelt nachrief. Selbst als sie schon an der Himmelspforte angekommen war, klangen ihr seine letzten Worte immer noch in den Ohren: ‘Bleib bei mir, Angie.’
    Mit geschlossenen Augen stand Reed mitten im Zimmer, die Hände zu Fäusten geballt und gen Himmel gerichtet. Der Schmerz über den Verlust Angies drohte ihn zu zerreißen. Und er hatte ihr nicht einmal sagen können, dass auch er sie von ganzem Herzen liebte. Er hätte seine Seele gegeben, um nur noch einmal mit ihr zusammen sein zu dürfen. Trotzdem war ihm die Ironie der Situation durchaus bewusst.
    “Du hast sie zu mir geschickt, damit ich die wahre Liebe finde. Das habe ich – mit ihr. Aber nun nimmst du sie mir wieder weg.
Du
hast meinen wahren Herzenswunsch doch gehört – unten am See. Und du weißt, dass ich Angie angelogen habe. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es Becca gibt. Also konnte ich sie mir auch nicht herbeiwünschen.” Reeds Stimme wurde brüchig und schließlich ganz leise. “Du weißt, dass ich eigentlich Angie wollte, Angie, Angie, Angie …”
    “Angie Makepeace zu Oberengel Goodenkind. Angie Makepeace, bitte.”
    Als Angie diesmal den goldenen Pfad betrat, gab es kein Gekicher und Getuschel der Mitengel. Ganz im Gegenteil, sie winkten ihr freundlich zu. Ob sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher