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Engel auf Probe (German Edition)

Engel auf Probe (German Edition)

Titel: Engel auf Probe (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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Angie noch nie gesehen hatte. Irgendwie wirkten sie jetzt … lebendiger, und es sprach ein Gefühl daraus, das Angie nicht näher hätte benennen können. “Angie, ich weiß, dass es nicht richtig ist, einen Engel zu lieben”, fuhr Reed nun fort. “Dass ich nicht das Gefühl haben sollte …”
    “Sch, sag’s nicht.” Angie legte ihm einen Finger auf den Mund, um Reed am Weitersprechen zu hindern. “Was du … Was wir beide wollen, ist unmöglich.”
    Und doch hallte Reeds sehnsuchtsvoller Wunsch, der seinem Begehren nach ihr zuzuschreiben war, in Angies Kopf nach, dass sie davon taub zu werden drohte. Aber was nicht sein konnte, durfte nicht sein, und Angie hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, um Reeds stummen Schrei nicht mehr hören zu müssen.
    Da nahm Reed ihre Hände und flehte: “Schlaf mit mir, Angie! Nur dieses eine Mal. Dann haben wir beide etwas, woran wir uns erinnern und wovon wir zehren können, wenn wir wieder allein sind. Und diesmal ist es bestimmt nicht nur Lust, Angie, sondern auch Liebe. Das verspreche ich dir.”
    Angie war nahe daran, der Versuchung nachzugeben. Aber wenn sie Reed gestattete, mit ihr zu schlafen, überschritt sie eine Grenze, die sie nicht übertreten durfte. Es wäre einfach falsch. Selbst wenn ihr eine Nacht mit Reed genügend Erinnerungen für den Rest ihrer Tage geben sollte – Erinnerungen, mit denen sie sich trösten konnte, nachdem sie ihren Platz im Himmel verloren hatte, und die ihr über die dunklen Zeiten hinweghelfen würden, die ihr dann sicher bevorstanden.
    Aber man hatte sie auf die Erde gesandt, damit Reed geholfen wurde, und nicht, damit sie einer anderen Frau stahl, was dieser einmal gehören sollte: Reeds uneingeschränkte Liebe.
    Plötzlich spürte Angie eine unerschütterliche Sicherheit in sich, die ihr die Kraft geben würde, dem zu begegnen, was das Schicksal noch für sie bereithielt. Aber nur, wenn sie jetzt die richtige Wahl traf.
    “Wir dürfen das nicht tun”, sagte sie schließlich und machte sich von Reed los. “Ich kann nicht mehr viel länger bleiben. Goodenkind wird meiner Mission bald ein Ende setzen.”
    “Angie …”
    Reeds flehentliche Bitte war beinahe mehr, als Angie ertragen konnte, und hätte sie fast wieder rückfällig werden lassen. Deshalb sah sie ihm lieber nicht in die Augen, als sie ihn fragte: “Möchtest du jetzt, dass dir dein Wunsch gewährt wird?”
    Reed antwortete ihr nicht gleich, aber dann hörte sich seine Stimme unglaublich kalt an, und die Wärme und Freude, die Reed und Angie nur wenige Augenblicke zuvor geteilt hatten, waren wie weggeblasen. “Ja.”
    “Wie lautet dein Wunsch?” Selbst das Sprechen fiel Angie jetzt schwer.
    “Ich will, dass du Emily für mich findest. Ich will ein für alle Mal wissen, ob sie ein Kind von mir hat. Und wenn es so sein sollte, will ich sie heiraten.”
    “Ist das dein innigster Herzenswunsch?” Angie konnte die Frage nur mehr flüstern.
    Als Reed ihr keine Antwort darauf gab, zwang sich Angie, ihn doch anzusehen. Er blickte auf den See hinaus, die Fäuste so geballt, dass die Muskeln an seinen Unterarmen deutlich hervortraten. Und aus seinen Augen war jeglicher Glanz gewichen.
    “Reed? Du musst das nicht tun. Du kannst dir immer noch die wahre Liebe wünschen. Das heißt aber nicht, dass du Emily nicht finden wirst. Auch ohne dass du diesen Wunsch daran verschwendest, kannst du herausfinden, ob sie ein Kind von dir hat.”
    “Und wie? Bisher haben die Detektive versagt. Aber ich will mein Kind haben, wenn es existiert. Doch da ist noch etwas, nachdem ich mich genauso sehne.” Nun wandte Reed sich ihr wieder zu und sah sie traurig an. “Aber es ist eine Sehnsucht, die du mir nicht erfüllen
darfst
, Angie.”
    “Was meinst du?”, fragte Angie mit zittriger Stimme.
    “Du weißt, was ich meine.”
    “Ja.”
    “Wenn ich den Himmel nicht haben kann, dann will ich die Hölle. Jetzt erfüll mir meinen Wunsch, Angie.”
    “Wünsch dir Liebe!”
    “Du hast meinen Wunsch gehört”, stieß Reed zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. “Gewährst du ihn mir nun oder nicht?”
    “Du willst Emily, und du willst wissen, ob sie ein Kind von dir hat, richtig?”
    “Ja, und ich will die Ehe, wenn dieses Kind existiert.”
    “Ist das auch wirklich dein Herzenswunsch?” Es brach Angie beinahe das Herz, danach zu fragen.
    “Ja, das ist es.” Er hatte es ausgesprochen, laut und deutlich, sodass es keinerlei Missverständnis geben konnte.
    In Angies
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