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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
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mich beauftragt, mit ihm in das Dorf zu fliegen. Sobald wir wissen, was dort geschehen ist, kehre ich zurück.
    Seid bitte nicht böse, dass ich geschwiegen habe. Meine Reise wird nicht lange dauern, ich bin ganz schnell wieder zu Hause. Sorgt euch nicht.
    Ihr seid immer gute Gastgeber. Ich hoffe, es ist in eurem Sinn, dass Groohi die Fleischwurst und das Brot gegessen hat. Mein Freund war schrecklich hungrig, und er dankt euch sehr. Die Möhren benötigt er für ein Omelett.
    Euer Elwin
    Groohi hatte ihn beobachtet.
    »Toll, was du kannst. Schreiben macht dir wohl Spaß oder weshalb grinst du?«
    »Nichts weiter. Ich würde zu gerne Karls und Leilas Gesichter sehen, wenn sie das lesen. So, und nun lass uns gehen.«
    Leise huschten sie auf die Terrasse hinaus, zogen die Tür von außen zu und eilten zu den Adlern. Elwin sah die großen Schnäbel, den wachsamen scharfen Blick und wäre im ersten Augenblick am liebsten zurück in sein Zimmer gelaufen. Die Vögel waren ja richtige Riesen, obwohl sie saßen.
    »Was soll ich machen?«, flüsterte er aus Furcht, er könnte sie erschrecken.
    »Steig auf«, antwortete Groohi gelassen. »Das sind Shandor und Gandor. Du fliegst mit Shandor. Stell dich neben ihn, hebe dein rechtes Bein an, lege es über seinen Hals und setz dich.«
    Elwin tat, was ihm sein Freund sagte. Bequem saß er im warmen Gefieder des Vogels. »Gut so. Ich habe zwei Seile um Shandors Hals gebunden. Stecke die Füße in die Schlaufen des unteren Seils und halte dich mit beiden Händen an dem anderen fest.«
    »Das ist alles?«, fragte Elwin. »Kann ich nicht herunterfallen?«
    »Keine Sorge, mein Lieber. Solltest du im Flug abrutschen und in die Tiefe stürzen, wird Shandor dich mit seinen Krallen packen und halten.«
    Elwin sah ihn entsetzt an.
    Groohi grinste. »Beruhige dich, das war nur ein Scherz. Du wirst nicht herabfallen.«
    Elwin war nicht zum Spaßen zu Mute. »Sehr witzig. Weiß Shandor, wo wir hinfliegen? Ich kenne den Weg nicht.«
    »Fliegt einfach hinter mir her. So sind wir angereist. Shandor weiß, was zu tun ist.«
    »Und wenn wir euch verlieren? Ich meine, im Nebel oder so?«
    »Die Vögel verständigen sich mit Rufen, die man noch in großer Entfernung hört, falls wir uns verlieren sollten.«
    Groohi ging zum Geländer, stieg auf einen Blumenkübel und blickte sich um.
    »Viel mehr sorge ich mich um die Menschen«, erklärte er. »Auch wenn sie die Bewohner und Tiere Maledonias meistens nicht erkennen, bin ich immer sehr vorsichtig und möchte kein Aufsehen erregen. Ich gab mein Wort, gut aufzupassen.«
    Die Nacht war dunkel, der Mond war nicht zu sehen. Der ganze Ort schien zu schlafen, nur auf den Straßen waren vereinzelt Autos unterwegs.
    »Alles in Ordnung«, sagte Groohi, sprang auf die Terrasse, stieg auf Gandor und zog seine Jacke zu. »Ich freue mich auf das Tal. Vielleicht finden wir dort auch den ersten Spargel oder Frühkartoffeln«, schwärmte er. »Und ich freue mich auf ein schönes Lagerfeuer am See. Die Landschaft soll ja toll sein. Vor uns liegt eine lange Nacht. Wenn irgendetwas ist, ruf mich, dann landen wir. In der Luft kann ich nichts für dich tun.«
    »Verstehen Shandor und Gandor, was wir sprechen?«, fragte Elwin.
    »Ja, das meiste. Sie kennen viele Kommandos und haben ein gutes Gespür für Gefahren. Sie wissen oft auch ohne Worte, was sie tun sollen. Und jetzt halte dich fest, mein Freund.«

Die Nacht der Adler
    Groohi klatschte zweimal in die Hände, hob den rechten Arm und zeigte nach vorne. Die Adler erhoben sich und blickten in Richtung seiner Hand.
    »Shandor, drei, zwei, eins, auf!«, befahl Groohi mit fester Stimme.
    Der Vogel flog mit wenigen Flügelschlägen auf das flache Dach des Hauses, wo Elwin Tage zuvor zum ersten Mal Hermolo erblickt hatte. Groohi folgte auf Gandor. Die Adler blickten sich rasch um, breiteten die Flügel aus und sprangen in die Nacht. Lautlos glitten sie hinüber zur Wiese, dann schlugen sie kräftig mit den Flügeln und stiegen mühelos in den schwarzen Nachthimmel. Das Gewicht ihrer Passagiere schien den stolzen Vögeln nichts auszumachen. Elwin jedoch riss es den Atem weg.
    »Juhu!«, schrie er in den Wind und blickte zu seinem Freund. »Ich dachte, die Hundeschlitten sind das Größte, was ich je erlebt habe. Aber die Vögel sind noch viel besser!«
    Sein Körper bewegte sich im Takt der Flügelschläge auf und ab. Er spürte die gewaltige Kraft des Adlers, die ihn zwischen die Flügel presste.
    Fasziniert sah er über
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