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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
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Genießer, während er selbst unter Essen satt werden verstand. Elwin stellte einen Teller auf den Tisch. Bevor er Groohi ein Messer reichen konnte, brach der das Brot mühelos in der Mitte durch und biss ein großes Stück ab.
    »Hast doch nichts dagegen, wenn ich die andere Hälfte zum Naschen für unterwegs mitnehme?«, fragte er und steckte, ohne die Antwort abzuwarten, den Rest des Brotes in seine zweite Jackentasche.
    Elwin schaute ihn nur kopfschüttelnd an. Groohi biss bereits ein weiteres Stück ab und verdrehte die großen Augen zur Decke. »Köstlich«, murmelte er hingerissen.
    Elwin wollte, dass sich sein Freund wohl fühlte. Leila hingegen würde bestimmt nicht erfreut sein, wenn sie sah, dass auch das gesamte Brot weg war. Und Karls erzürntes Gesicht mochte er sich erst gar nicht vorstellen.
    »Was ist das?«, fragte Groohi und deutete mit dem Brot in der Hand auf einen Schrank. Elwin schaute in die Richtung.
    »Das ist ein Kühlschrank.«
    »Ein Kühl was?«
    »Ein Kühlschrank. Hier ist es nicht so kalt wie in deinem Dorf, in Schnee und Eis. Schau her.« Elwin zog die Tür auf. Käse, Wurst und Getränke füllten das Gerät.
    Groohi sprang begeistert auf und rief: »Wurzel und Knollenglück!« Er lachte über das ganze Gesicht. »Was für eine Schatzkammer!« Gezielt griff er in den Kühlschrank und zog eine verpackte Wurst heraus.
    Elwin sah es mit einem Blick: es war Karls Lieblingswurst, die Groohi in der Hand hielt, eine frische Fleischwurst vom Metzger.
    »Einen Moment, Groohi! Karl …«
    »Mach dir keine Sorgen. Die Wurst ist bei mir gut aufgehoben«, entgegnete der Freund und steckte die Wurst geschwind in eine Innentasche. »Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Los, nimm dir auch etwas Vernünftiges zu essen und lass uns von hier verschwinden. Wir müssen die Dunkelheit nutzen.«
    Elwin schloss seufzend den Kühlschrank. Er hatte keinen Hunger. Wie gut, dass er jetzt verreiste. Bis er zurückkehrte, hatte sich Karls Ärger hoffentlich gelegt.
    »Ich muss für Leila und Karl eine Nachricht hinterlassen«, erklärte Elwin. »Warte einen Augenblick.« Er sah Groohi mit vollem Mund kauen und sagte: »Komm mit in mein Zimmer, dann siehst du das auch mal. Aber wir müssen leise sein, meine Leute schlafen schon, wie du weißt.«
    Zusammen schlichen sie durch die Wohnung. Groohi machte es sich in Elwins kuscheliger Höhle bequem. Gegen ein Kissen gelehnt, aß er den Rest des halben Brotes in der linken Hand und biss genüsslich in die Fleischwurst in der rechten.
    Leila und Karl hatten Elwin einen geflochtenen Korb in Form einer Höhle geschenkt, als er von seinem ersten Abenteuer zurückgekehrt war. Sie waren überglücklich gewesen, ihn wieder in ihrer Mitte zu haben.
    Elwin zog geschwind eine Schranktür auf und nahm seine Jacke und Hose aus Schofahn heraus. Im Winter, als er mit Groohi zu Besuch in Longor gewesen war, hatten ihm die Schneider des Dorfes die Kleidung genäht. Schofahn, dieser märchenhafte Stoff, war leicht wie eine Feder, warm wie Wolle, reißfest und schützte hervorragend gegen Kälte.
    Groohi hatte ihn beobachtet.
    »Das ziehst du am besten gleich an«, meinte er. »Heute Nacht kann es kalt und nass werden.«
    »Es wird nicht regnen«, entgegnete Elwin.
    »Darauf würde ich nicht wetten. Vertraue mir und ziehe dein Schofahn an. In der Höhe ist es kalt. Schau, selbst ich trage eine Lederjacke, obwohl mir die Kälte nicht viel ausmacht.«
    Elwin schlüpfte in Hose und Jacke. »Bin gleich fertig«, sagte er, »nur noch eine Nachricht an meine Leute.«
    Groohi zuckte mit den Schultern.
    »Eine Nachricht? Leila und Karl sind doch im Haus.« Er schaute aus der Höhle und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. »Außerdem sehe ich keinen Boten.«
    Elwin schmunzelte und sagte: »Schreiben ist in der Menschenwelt einfacher, als eine Dohle mit einer Mitteilung zu beauftragen.«
    Groohi zuckte mit den Schultern; ihm war es gleich. Elwin nahm ein Blatt und einen Stift aus der Schublade. Karl und Leila hatten das Zimmer gelegentlich zum Arbeiten genutzt und einen Schreibtisch hineingestellt.
    Elwin überlegte, dann schrieb er:
    Liebe Leila, lieber Karl!
    Vor wenigen Tagen erreichte eine wichtige Botschaft von Königin Mala die Kuscheltiere. Im Dorf der Haromos haben sich vermutlich schreckliche Dinge zugetragen. Leider wissen wir wenig. Ich habe nichts davon erzählt, da ich euch nicht beunruhigen wollte.
    Heute Nacht ist mein Freund Groohi angereist. Die Kuscheltiere haben
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