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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
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werden Leila und Karl nie erfahren, dachte Elwin, dass die Feenkönigin sie erneut müde gemacht hat. So sehr Karl Elwin auch mochte, so sehr fürchtete er sich vor fremden Wesen aus Maledonia in seiner Wohnung. Und dass Groohi nachts kam, dann, wenn Karl im Bett lag und schlief, ärgerte ihn sicher noch zusätzlich. Elwin führte Groohi in die Wohnung.
    »Soll ich dir etwas verraten?«, sagte sein Freund und hob begeistert die Hände in die Höhe, als wollte er nach der Zimmerdecke greifen. »Ich war noch nie in einer Menschenwohnung.« Sein Blick schweifte über die Wände, über die Möbel. »Gigantisch! Ist das riesig«, murmelte er immerzu und streichelte zärtlich mit seinen runzeligen Händen über einen Sessel.
    »Hier ist die Küche«, erklärte Elwin und zog für den Freund einen Stuhl am Tisch zurück. »Bitte setz dich, ich bereite dir ein Essen zu. Gibt es etwas Neues von den Haromos?«
    Groohi beachtete ihn nicht, zog laut Luft durch die Nase, schloss für einen Moment die Augen und ging geradewegs auf die Gewürze zu.
    »Küche nennst du also diesen Raum. Mein Lieber, das ist das Paradies. Riechst du diese verlockenden Düfte?«
    Vor den Gewürzen blieb er stehen, nahm die Dose mit Paprika in die Hand und zog wiederholt kräftig Luft. »Feenschleier und Morgenröte!«, rief er. »Hier duftet es nach Paprika, Pfeffer, Thymian und Basilikum. Du, ich sag dir was. Wenn wir an diesem See sind, fangen wir eine Ente und bereiten sie hiermit zu. Ich sehe den Braten schon richtig vor mir.«
    Elwin schüttelte den Kopf und grummelte: »Du vielleicht. Ich mag keine Tiere essen.«
    Groohi stellte die Paprikadose zurück und öffnete eine grüne schlanke Flasche. »Olivenöl!«, jauchzte er. »Damit machen wir uns ein leckeres Omelett mit geriebenen Möhren.«
    »Die Möhren liegen auf dem Tisch«, bemerkte Elwin schmunzelnd, während er ein Messer aus einer Schublade nahm.
    Groohi drehte sich um.
    »Wahnsinn, dass es hier schon frische Möhren gibt!«, rief er. »Zu Hause ist erst in vier Wochen Möhrenzeit.«
    Elwin wollte lieber über die Haromos sprechen.
    »Also sag schon, gibt es etwas Neues aus diesem überfluteten Dorf?«
    Groohi nahm Platz und spielte neugierig mit dem Salzstreuer, der noch auf dem Tisch stand.
    »Wir haben nichts mehr von ihnen gehört. Hochbohabe Dobin, der Chef meines Dorfes, ermahnte mich zum Abschied, wir sollen uns nur umsehen, klären, was geschehen ist und sofort zurückkehren. Aber ich glaube, das weißt du bereits.«
    Elwin nahm das Brot aus einem Kasten.
    »Weißt du, wo die Haromos leben?«, fragte er.
    »Irgendwo in einem hochgelegenen Tal. Das Dorf heißt Harom. Königin Mala ließ mir eine Karte zukommen. Vor meiner Abreise sprach ich mit einem Vogelkundschafter, der einmal dort war. Er erzählte von saftigen grünen Wiesen, einem kleinen Bach mit klarem Wasser und dichten Wäldern, einem Gebiet ähnlich einer Märchenlandschaft. Weißt du, was wir machen werden? Sobald wir dort sind, suchen wir uns etwas Ordentliches zu essen und genießen unseren Ausflug. Elwin, auf so eine Gelegenheit, Maledonia kennenzulernen, habe ich schon lange gewartet. Wir nehmen die Möhren mit, die sind prima zum Knabbern für unterwegs.« Er griff das ganze Bund, betrachtete es zufrieden und steckte es in eine Tasche seiner Lederjacke.
    Elwin schaute ihn verdutzt an und legte das Brot auf den Tisch. Er gönnte Groohi die Möhren, auch wenn er wusste, dass Leila sie für eine Suppe besorgt hatte. Zum Glück hatten die Sterns für das Wochenende reichlich Lebensmittel eingekauft.
    Nun sah Groohi das Brot. »Feenkraut und Wichtelstolz!«, stieß er hervor und unterbrach Elwin in seinen Gedanken. »Ist das ein Brot!« Er nahm es in die rechte Hand und betrachtete es fachkundig von allen Seiten. »Endlich mal eins in der richtigen Größe für mich«, seufzte er, hielt es unter seine große Nase und atmete genüsslich tief ein. »Köstlich. Unsere Brote sind ja viel kleiner, wie du weißt. Ich beneide dich, du lebst in einem Paradies.«
    Er sah seinen Gastgeber an. »Du bist etwas kräftiger geworden, dein Gesicht gleicht immer mehr dem eines Bären, aber du isst immer noch viel zu wenig. Ich verstehe dich nicht. Du bist von Köstlichkeiten umgeben und beachtest sie nicht.«
    Elwin war kein guter Esser. Eigentlich brauchte er nicht viel. Am liebsten aß er Brot mit Honig oder frisches Gemüse vom Markt. Aber er wusste, es war sinnlos, mit Groohi über dieses Thema zu sprechen. Sein Freund war ein
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