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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
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vorbei.
    »Im Wasser sind wir ihnen hilflos ausgeliefert«, fluchte Elwin und zog die Füße aus den Schlaufen.
    »Sie springen ins Wasser! Nicht auf die Vögel schießen!«, befahl eine kräftige Stimme von irgendwo unter ihnen. »Schnappt euch die Kerle!«
    Die Adler kämpften ums Überleben. Sie waren bereits vielen Angriffen ausgewichen und schwebten nur knapp über dem Wasser. Die Freunde mussten so schnell wie möglich abspringen, sollten die Vögel nicht abstürzen. Shandor leitete eine scharfe Linkskurve ein. Ehe Elwin wusste, wie ihm geschah, purzelte er in die Tiefe und platschte ins Wasser. Die Welt um ihn herum wurde grünblau und totenstill.

Nebelkinder
    Es war so friedlich wie in einem wunderbaren Traum. Schwerelos schwebte Elwin mit ausgebreiteten Armen und Beinen in der nassen Welt. Das Wasser war klar. Unter sich sah er die Dächer kleiner Hütten, zwischen denen sich ein Fußweg entlang zog. Er erkannte Gärten, bemerkte die liebevoll angelegten Blumenbeete, deren Pflanzen kraftlos auf dem Boden lagen. Hier und da sah er umgefallene Stühle und Tische oder umgestürzte Körbe. Die Türen einiger Hütten standen offen, als seien die Bewohner in aller Hast vor etwas Schrecklichem geflüchtet.
    Auf einmal spürte Elwin, dass er zu lange den Atem angehalten hatte. Panisch riss er den Kopf hoch. Blauer Himmel schimmerte über ihm. Er hatte nur einen Gedanken: Er musste schnellstens an die Oberfläche des Wassers. Mit kräftigen Bewegungen seiner Pfoten stieß er nach oben. Das Wasser gluckste in den Ohren, dann war sein Kopf wieder in der frischen Luft. Er atmete tief ein, hustete und spuckte. Ihm war nichts geschehen. Der Sturz in den See war zum Glück nicht so schlimm gewesen, wie er befürchtet hatte.
    Elwin blickte sich um. Die Angreifer auf dem Staudamm eilten zurück zum Wald. Kommandos, Schreie und marschierende Schritte drangen an seine Ohren. Er suchte den Himmel ab und konnte die beiden Adler nirgendwo entdecken. Schnell blickte er über den See. Soweit er sah, waren die Vögel verschwunden. Elwin war erleichtert und nahm es als gutes Zeichen, dass die Adler rechtzeitig vor den Angreifern hatten fliehen können. Aber wo war sein Freund? Der Gedanke schoss ihm wie ein Pfeil durch den Kopf.
    »Groohi?«, hauchte er und hustete.
    »Groohi?«, wiederholte er lauter.
    Niemand antwortete.
    »Groohi!«, schrie er nun. »Wo bist du?«
    Elwin machte hastige Schwimmbewegungen, drehte sich wieder und wieder um sich selbst. Sein Freund war verschwunden. War er noch unter Wasser? Womöglich ertrunken? Elwin atmete tief durch und tauchte. Er sah das einfallende Sonnenlicht, das zusammen mit den Wellen gespenstische Figuren zeichnete. Zwei Fische stoben ängstlich davon. Wo war Groohi? Plötzlich spürte er ein Zupfen am linken Fuß. Erschrocken zog er das Bein an und drehte sich mit einem Stoß um. Groohi war aus der Tiefe aufgetaucht. Elwin musste rasch zurück an die Oberfläche. Das war knapp, viel länger hätte er nicht tauchen können.
    »Groohi, du lebst!«, stammelte er heftig Wasser spuckend.
    Sein Begleiter nickte. Auch er war vollkommen außer Atem und hustete.
    »Diese verfluchten Banditen!«, begann Groohi zu schimpfen. »Wenn ich die zu fassen bekomme, werde ich ihnen alle Knochen brechen!«
    »Bist du verletzt?«, fragte Elwin besorgt.
    Groohi betrachtete seinen Oberkörper. »Nichts gebrochen«, antwortete er, während er das Wasser vom Kopf schüttelte. »Diese Gauner! Bei allen Feen, ich schwöre, das werden die mir büßen!«
    Elwin fand langsam wieder zu sich. »Das Wasser ist kalt. Lass uns verschwinden, wer weiß, wann sie zurückkehren. Siehst du die Adler?«
    Groohi suchte die Umgebung ab, schaute mehrmals zum Himmel. »Nein! Ich kann sie nicht sehen.« Mit dem Kopf deutete er auf die Hütten, die am Seeufer standen. »Lass uns dorthin schwimmen. Es ist nicht weit.«
    Elwin blickte in die Richtung, in die sein Freund wies, und schüttelte den Kopf.
    »Das ist zu gefährlich. Ich sah die Kerle in den Wald laufen. Das waren so viele. Wer weiß, ob sich einige in oder hinter den Hütten versteckt halten.« Er deutete auf den Staudamm. »Lass uns dahin schwimmen, dort ist niemand.«
    Groohi sah auf den Damm, ließ den Blick nach rechts wandern und betrachtete den Berg am anderen Ufer, dessen Gipfel prächtige hohe Tannen bedeckten. Weiter unten zum See wuchsen Laubbäume und niedrige Sträucher. Groohi schüttelte den Kopf.
    »Zu weit und zu gefährlich. Sie könnten versteckt hinter
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