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Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Titel: Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
Autoren: Petra Franke
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Vorwort
    Trauer schmerzt. Sie nimmt jeden Gedanken und sämtliche Sinne gefangen. Sie macht die Tage dunkel und leer. Die Erschütterung geht tief in die Seele. Plötzlich ist alles anders. Für die Hinterbliebenen ist die Welt mit einem Mal eine völlig andere. Was gerade noch wichtig war, ist plötzlich bedeutungslos. Woran das Herz hing, ist verloren. Und noch lange, auch wenn die Trauer längst überwunden scheint, kann unvermittelt eine Erinnerung den alten Schmerz wieder auslösen.
    Unser Leben ist ohnehin jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung; Trauerzeiten sind jedoch unvergleichlich belastender. Nicht nur der allgegenwärtige Schmerz verunsichert die Betroffenen, sondern auch die Hilflosigkeit und Überforderung, die der Tod bei den Trauernden auslöst. Aber bei allem Leid, das der Verlust eines geliebten Menschen bewirkt, bleibt doch die Sehnsucht, die Trauer zu überwinden und ins Leben zurückzufinden.
    Dazu braucht es eine »Überlebensstrategie«, eine Handlungsanleitung, die Ihnen Orientierung und Halt gibt, wenn Sie weder aus noch ein wissen. Dieses Buch soll Ihnen als Begleiter dienen während der schweren Lebenskrise, die ein Trauerfall bei den nächsten Angehörigen in der Regel auslöst. Es soll Ihnen helfen, den Schmerz auszuhalten und ihn Schritt für Schritt zu bewältigen.
    Die Bewältigung der Trauer geschieht auf zwei Ebenen: auf der Ebene des Verstandes und auf der des Herzens; anders ausgedrückt: rational und emotional. Sie werden erst lernen müssen, sich in Ihrem neuen Leben zurechtzufinden – ohne den Menschen, der Ihnen so viel bedeutet hat. Sie müssen Ihre Gedanken neu ordnen und Ihre Gefühle bewältigen. Es geht darum, einerseits den Trauerschmerz zu ertragen und andererseits aus Ihrem Inneren heraus Kräfte zu mobilisieren, um die Trauer schließlich zu überwinden. Dabei geht der Verstand voran, und die Gefühle folgen nach.
    Auch wenn es Ihnen zunächst unvorstellbar erscheint, jemals wieder etwas wie Glück und Freude empfinden zu können, so ist es doch möglich und auch nötig, denn Ihr Leben ist noch nicht vorbei. Sie können es schaffen! Es wird auch für Sie ein Leben nach der Trauer geben. Sie werden Geduld und Kraft brauchen und dürfen die Hoffnung und Zuversicht nicht verlieren. Durch Wissen und Übung können Sie lernen, Ihre Trauer zu verarbeiten.
    So verschieden die Menschen sind, so unterschiedlich gehen sie mit Krisensituationen um. Eines aber ist immer gleich: Tod und Trauer lösen die schmerzhaftesten Gefühle und die dunkelsten Gedanken aus. Oftmals treiben sie die Betroffenen an die Grenzen des Erträglichen. Aber um den Trauerprozess kommt niemand herum. Verschleppte und unterdrückte Trauer kann das gesamte weitere Leben belasten. Deswegen ist es besser, den gesunden Prozess der Trauer zu verstehen und sich ihm zu stellen.
    Die Begegnung mit Verlust und Trauer löst Angst und Beklemmung aus. Krankheit, Leid und Tod sind nicht Teil unserer Lebensplanung und erschrecken uns zutiefst. Und doch kann ein gesunder Umgang mit dem Wissen, dass alles auf dieser Erde endlich ist, durchaus Gutes für den Alltag bewirken. Die Frage »Was ist wirklich wichtig?« wird im Angesicht des Todes neu beantwortet.
    Ihr Leben wird weitergehen, eines Tages werden sich die Nebel lichten, und die Sonne wird wieder für Sie scheinen. Sie werden wieder Freude empfinden und fröhlich lachen können, auch wenn in Ihrem Herzen eine Stelle dunkel bleibt. Traurigkeit und Wehmut werden Sie nicht für immer beherrschen.
    Die Trauerzeit kann über Monate oder sogar Jahre hinweg anhalten. Die Dauer hängt von vielen Faktoren ab – nicht zuletzt von Ihnen selbst. Aber der Weg der Trauer hat einen Anfang und ein Ende. Dazwischen liegt die Zeit der Verarbeitung, also Arbeit. Es ist ein Weg zurückzulegen, an dessen Ende Sie nicht mehr derselbe Mensch sein werden.
    Wohin wird dieser Weg Sie führen? In ein Leben, in dem Sie intensiver, achtsamer und dankbarer mit sich selbst, mit den Menschen um Sie herum und mit den Dingen umgehen? Oder in ein Leben, das geprägt ist von Gleichgültigkeit, Verbitterung und dumpfem Schmerz? Beides ist möglich, und Sie haben großen Einfluss darauf. Letztlich entscheiden Sie selbst über den Ausgang Ihrer Trauerzeit.
    Vieles von dem, was Ihnen bisher wichtig war, wird in Ihrer neuen Lebensphase kaum noch eine Rolle spielen. Vieles von dem, wonach Sie bislang gestrebt haben, wird zur Nebensache. Dafür wird sich Neues zeigen, und Sie werden vielleicht
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