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Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Lucy Monroe
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sie.
    „Tust du das wirklich?“ fragte er mit einem seltsam drohenden Unterton.
    Wieder überfielen bange Ahnungen Savannah. „Haben Helena und Sandros den Wunsch geäußert, die Mädchen zu treffen?“
    „Ich habe beschlossen, dass es an der Zeit ist.“
    Und da er das Oberhaupt der Familie ist, erwartet er, dass jeder sich seinen Beschlüssen fügt, dachte sie kritisch.
    „Nein!“ erwiderte sie unnachgiebig.
    „Wie kannst du nur so selbstsüchtig sein?“
    „Selbstsüchtig?“ wiederholte sie, und vor Zorn wurde ihr beinah übel. „Ist es egoistisch, wenn eine Mutter ihre Kinder vor einer Zurückweisung bewahren will? Vor Menschen, die sie von Anfang an aus unerfindlichen Gründen abgelehnt haben?“
    Savannah gestand sich ein, dass sie nicht ganz fair war. Sechs Jahre lang hatte sie geglaubt, Dions Familie würde sie ablehnen, weil sie nicht die Frau war, die sie für ihn gewählt hätten. Und deshalb hatten sie auch ihre Töchter abgelehnt. Seit Dions Anruf eine Nacht vor seinem Tod wusste sie jedoch, dass ihre Theorie nicht stimmte.
    Dion hatte ihr gestanden, dass er seine Angehörigen aus übertriebener Eifersucht von Anfang an mit der Behauptung, sie wäre ihm nicht treu, gegen sie aufgehetzt hatte. Deshalb glaubten seine Eltern, seine Vaterschaft infrage stellen zu dürfen. Trotzdem will ich nicht, dass Eva und Nyssa womöglich von ihren Großeltern abgelehnt werden, sagte Savannah sich energisch.
    „Sandros und Helena werden die Mädchen mit offenen Armen empfangen“, versicherte Leiandros ihr.
    „Bist du allwissend?“ Sie spürte förmlich, wie er zornig wurde. Dass man seine Behauptungen hinterfragte, war er nicht gewohnt. Er leitete das riesige Finanzimperium der Kiriakis seit dem unerwarteten Tod seines Vaters zwölf Jahre zuvor. Damals war er erst zwanzig Jahre alt gewesen, und nun, mit zweiunddreißig, war er unverbesserlich arrogant und selbstherrlich. Über andere zu bestimmen war für ihn so selbstverständlich wie der Drang, immer noch mehr Millionen zu scheffeln.
    „Sei nicht so spöttisch, Savannah! Sarkasmus aus Frauenmund ist unschön.“
    Beinah hätte sie laut gelacht, weil er so gestelzt klang wie eine altjüngferliche Tante, die Anstandsregeln verkündete. „Ich wollte dich nicht beleidigen“, erwiderte sie. „Ich will doch nur die Interessen meiner Töchter wahren.“
    „Wenn dir daran liegt, weiterhin finanziell unterstützt zu werden, wirst du die Mädchen nach Griechenland mitnehmen.“
    Nun stockte ihr der Atem, und schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen. Kurz fragte sie sich, ob sie gleich ohnmächtig werden würde. Leiandros zwang sie unwissentlich, sich entweder für ihre betagte Tante zu entscheiden oder dafür, dass die Gefühle ihrer kleinen Töchter nicht verletzt wurden.
    Jemals vor diese Wahl gestellt zu werden war seit langem ihr zweitschlimmster Albtraum. Der schlimmste war bereits Wirklichkeit geworden – weil sie Dion Kiriakis geheiratet hatte.
    „Savannah!“
    Jemand sprach sehr laut dicht neben ihrem Ohr. Unwillkürlich verstärkte sie den Griff um den Hörer, und allmählich konnte sie wieder klar sehen.
    „Ja, Leiandros?“ Bebte ihre Stimme wirklich so? Für Leiandros, der immer so selbstsicher war, klang sie wahrscheinlich sehr jämmerlich. Wahrscheinlich hatte ihn jedoch noch nie jemand gezwungen, zu tun, was ihm nicht behagte.
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Nein.“
    „Savannah, ich werde nicht zulassen, dass irgendwer Eva und Nyssa wehtut“, versicherte er ihr energisch.
    Würde er denn zulassen, dass man ihr wehtat? „Und wie willst du das verhindern?“
    „Du musst mir einfach vertrauen.“
    „Ich traue niemandem mit dem Namen Kiriakis“, erwiderte Savannah ausdruckslos.
    „Du hast keine andere Wahl.“
    Zufrieden legte Leiandros auf. Die erste Runde hatte er gewonnen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Savannah ihm ins Netz ging.
    Sie würde mit ihren Töchtern nach Griechenland kommen, sobald an Evas Schule die Sommerferien begonnen hatten. Er hatte ihr versprechen müssen, kein Treffen zwischen den Mädchen und deren Großeltern zu arrangieren, wenn sie nicht einverstanden war. Dann erst hatte sie zugestimmt.
    Lag ihr wirklich so viel am Wohlergehen ihrer Töchter, oder war alles nur Taktik, um eine größere finanzielle Zuwendung auszuhandeln? Sie erhielt zwar zehntausend Dollar monatlich, aber die reichten vermutlich nicht, um ihr den luxuriösen Lebensstil zu sichern, an den sie sich als Dions Frau gewöhnt
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