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Ella und das große Rennen

Ella und das große Rennen

Titel: Ella und das große Rennen
Autoren: Timo Parvela
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gefahren, dass er immer noch mit der Fahne wedelt? Weiß er nicht, dass die Tiere das als Bedrohung empfinden müssen? Wussten Sie übrigens, meine Damen und Herren, dass Kojoten oder Halbkojoten eine Beißkraft von nahezu einer Tonne besitzen? Aber Gott sei Dank, die edlen Tiere haben den Starter nur auf einen Fahnenmast gescheucht, und wenn wir es recht sehen, hat er lediglich einen Schuh und am Gesäß ein Stück Hose verloren.
    Die Pilotin hat jetzt die Kontrolle über das Fahrzeug zurückgewonnen und lenkt es wieder auf die Bahn. Im Rückfenster sehen wir Pekka. Er hält ein Plakat heraus. Was daraufsteht, können wir aus der Entfernung leider nicht erkennen ...
    Die Frau des Lehrers:
    »Martti, halt durch!«
    Der Lehrer:
    Martti? Was hat der damit zu tun?
    Die Frau des Lehrers:
    Keine Ahnung, aber das steht drauf. Du brauchst eine neue Brille.
    Der Lehrer:
    Ein spannendes Rennen, meine Damen und Herren! Anna und ihre Freunde halten sich gut! Sie wollen offensichtlich beweisen, dass sie es auch draufhaben, dass sie sich so leicht nicht unterkriegen lassen. Bravo! Das wollen wir sehen, Sportlerinnen und Sportler, die ihr Herz in beide Hände nehmen.
    Ein Meer von Fähnchen flattert im weiten Rund der Zuschauertribünen. Es ist einer dieser denkwürdigen Tage, an denen das Publikum mit schweißnassen Händen dem Ausgang des Rennens entgegenfiebert. So viel hängt davon ab, und alle wissen es.
    Das Auto des Teams Yksi biegt jetzt auf die Zielgerade und beendet die erste Runde, während das Auto des Lehrerteams gerade erst das Ende der Startkurve erreicht. Oh, oh, oh! Das könnte schon das Ende sein, denn beide Teams haben sich vor dem Start auf nur eine Rennrunde geeinigt. So ist es. Kimi Yksi ... Oder nein! ... Was ist das? ...
    Es ist nicht zu glauben, Kimi Yksi biegt in die Boxengasse ein. Offenbar plant das Team kurz vor dem Ziel noch einen Reifenwechsel. So ist es! Man hat die falschen Reifen aufgezogen! Das, meine Damen und Herren, ist Rennsport. Das Rennen ist erst zu Ende, wenn die schwarz-weiß karierte Zielflagge geschwenkt ist. Nach unseren Informationen ziehen sie Vormittags-leicht-bewölkt-bei-möglicher-Frostgefahr-Reifen auf. Was für ein Riesenpatzer, mit falschen Reifen in ein solches Rennen zu gehen!
    Das Auto des Lehrerteams hat es inzwischen bis fast auf die Zielgerade geschafft, da kommt Kimi Yksi zurück! Aberaberaber ... Er fährt in die falsche Richtung! Das Auto des Teams Yksi fährt in die falsche Richtung! Kimi Yksi ist am Ende der Boxengasse falsch abgebogen! Der Team-Manager springt auf und ab, und hoppla, jetzt liegt er auf dem Bauch! Die Mechaniker machen Kimi Zeichen, sie schreien, sie winken, aber alles vergebens! Der rote Bolide hat schon zu viel Fahrt aufgenommen. Kimi Yksi holt alles aus dem Auto heraus ... Ja, was gibt’s?
    Ein Mann vom Ordnungsdienst:
    Was tun Sie in der Kommentatorenkabine?
    Der Lehrer:
    Ich kommentiere.
    Der Mann vom Ordnungsdienst:
    Kommentieren Sie, wo Sie wollen, aber die Kabine hier wird fürs nächste Rennen gebraucht.
    Der Lehrer:
    Aber das hier ist doch ein Rennen! Ein Autorennen!
    Der Mann vom Ordnungsdienst:
    Raus!
    Der Lehrer:
    Sie wissen wohl nicht, wer ich bin? Ich bin Lehrer, und ich sag’s nur einmal: Raus mit dir, oder ich ruf deine Eltern an, dann ...
    Die Frau des Lehrers:
    Liebling, lass uns gehen! Ich hab dir doch gesagt, dass das hier keine gute Idee ist.
    Der Lehrer:
    Das hier ist sogar eine glänzende Idee. Das ... Aua!

Wir verlieren
    Wir sahen, wie der Lehrer mit einem kräftigen Mann aus der Kommentatorenkabine kam, und wir wunderten uns ein bisschen, dass der Mann den Lehrer am Ohr hinter sich herzog. Wir hatten aber leider keine Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen, weil wir ja mitten im Rennen waren.
    Wir rasten schon auf die letzte Kurve vor der Zielgeraden zu. Das heißt, »rasen« ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Aber Koj und Ote schafften es immerhin, das Auto mit Anna und unserer ganzen Clique vorwärtszuziehen. Was das Tempo betraf, konnten wir mit Kimi natürlich nicht mithalten, aber der fuhr ja sowieso in die entgegengesetzte Richtung. Warum, wussten wir nicht. Wir wussten nur, dass wir noch in der ersten Runde waren und er schon in der achtzehnten. Timo hatte mitgezählt. Und nach jeder Runde hüpften Kimis Vater und sein ganzes rot gekleidetes Team wie wild am Rand der Zielgeraden herum und machten ihm Zeichen, dass er anhalten sollte. Aber er kurvte jedes Mal an seinem Team vorbei und setzte seine
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