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Elke und ihr Garten

Elke und ihr Garten

Titel: Elke und ihr Garten
Autoren: Emma Gündel
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Apfelblüten und jungem
Grün, und er schlug sein Lied und schlug es jauchzend immer wieder und schien
kein Ende finden zu können mit dem Jubel in seiner Brust.
    Katje kam nun, um nach der Mutter zu
sehen und war überrascht, wie heiter die Mutter aussah, und sie sprach das auch
aus.
    Da sagte Elke: „Unser Garten ist doch
dazu da, daß er uns froh macht!“

3.
Kapitel

BRIEFWECHSEL MIT
ACHIM
     
     
    Elke mußte nun endlich auch einmal auf
die Briefe antworten, die sie von Achim Wendel bekommen hatte, und so setzte
sie sich eines Tages hin und schrieb:
    „Lieber Achim, hab’ vielen Dank für
Deine langen Briefe. Schön, daß Du mir alles so genau erzählt hast, wie es bei
Euch auf dem Sonnenhof aussieht. Ich hab’ bis jetzt leider gar keine Zeit
gehabt, Dir wiederzuschreiben. Natürlich kannst Du uns in den Sommerferien
besuchen. Mutti hatte doch schon an Deine Eltern geschrieben, daß wir dieses
Jahr nicht verreisen wollen und daß Du gern kommen kannst, wenn Du Lust hast.
Aber denke bloß nicht, daß hier bei uns alles so großartig ist wie bei Euch.
Erstens ist unser Haus viel kleiner als Eures, obgleich wir fünf Kinder sind
und Ihr nur eins, und zweitens haben wir keine Pferde und keinen Pferdestall
und überhaupt nicht so was. Nur eine Garage. Warum ich mir einen eigenen Garten
angelegt hab’, fragst Du in Deinem letzten Brief, und Du findest, daß der doch
bloß Arbeit macht. Vonwegen Arbeit — Arbeit ist überhaupt kein Wort, kann ich
Dir sagen! Eine Schufterei ist das schon mehr, wenn gerade die Zeit da ist, wo
alles in die Beete hinein muß. Aber ich mag so was ja nun mal. Mit meinen
Aufsätzen kann ich nie schnell genug fertig werden, und die Mathematikarbeiten
schreib’ ich noch immer meistens von Katje ab, aber mit allem, was in meinem
Garten ist, kann ich mich stundenlang beschäftigen, das wird mir niemals
langweilig. Anke ist schon bange, daß ich in der Schule womöglich nicht
mitkomme, aber das ist ja Unsinn, ich schramme mich sachte immer weiter durch.
Und das Abitur mache ich auch, darauf könnt Ihr Euch verlassen! Katje und Du
habt es nachher, und ich bin durchgerasselt? Kommt gar nicht in Frage! — Ich
muß mal eben in Deinem letzten Brief nachsehen, was Du sonst noch alles wissen
willst. Ach so — nach den Geschwistern fragst Du. Ja, Anke hat natürlich sehr
wenig von unserem neuen Haus. Sie hat sich jetzt in der Nähe von ihrem
Krankenhaus ein Zimmer gemietet und hat viel Dienst und wenig freie Zeit. Wenn
sie hier ist, läuft sie in einem dünnen Strandanzug oder im Badeanzug herum.
Wegen der gesunden Luft, weißt Du, und wegen der Sonne — wenn sie scheint,
heißt das! Aber ich will mich über so was nicht lustig machen, denn der Doktor
Falkner, den wir damals in Tirol kennengelernt haben, ist bei einem berühmten
Professor in der Schweiz angestellt, der die schlimmsten Krankheiten nur durch
frische Luft und Sonnenschein heilt, und der hat uns geschrieben, was für
großartige Heilungen mit so was erzielt werden. Er hat uns mal Photos von
seinen Kranken geschickt. Erst sahen die Kinder, die in der Behandlung waren,
so jämmerlich und dünn aus, und dann waren sie kräftig und vergnügt und liefen
Schi, nur mit ganz wenig an und mit weißen Sommerhüten auf dem Kopf. Mitten im
Winter! So was finde ich fabelhaft!
    Dann fragst Du noch nach Jens. Jens
studiert jetzt in Kiel und spielt wahrscheinlich mehr Tennis, als daß er
studiert, sagt Vati. Zum Wochenende kommt er öfters nach Hause, weil er Angst
hat, daß wir sonst seinen geliebten Tennisplatz verwahrlosen lassen. Eine
unnötige Sorge übrigens, denn Ulf und seine Freunde und Freundinnen spielen oft,
und ich muß mich auch gelegentlich dabei mit betätigen. Aber falls Du die
deutsche Tennismeisterin kennen solltest, beruhige sie nur, ich mache ihr die
Meisterschaft fürs erste nicht streitig!
    Gisela sitzt immer hinter ihren
Büchern. Sie will ja Lehrerin werden und büffelt drauflos, als wenn sie später
mal nicht dumme Kinder, sondern lauter kluge Professoren unterrichten müßte.
Sie ist so ähnlich wie Du — entschuldige! Aber Du willst ja auch gar nicht
Lehrer werden, sondern Altertumsforscher. Was mir gerade einfällt: in Hamburg
nennt man die Leute Altertumsforscher, die in den Mülleimern, die auf der
Straße stehen, nach alten Sachen herumwühlen, die sie noch brauchen können. Ich
bin abscheulich, nicht? Ja, schimpf man! Gisela findet auch, daß ich mehr Ehrfurcht
vor der Wissenschaft haben sollte!
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