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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök
Autoren: Susan Schartz
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Schmelzen.
    »Der Vulkan bricht aus!«, schrie er. »Wir müssen sofort weg!«
    »Zu spät«, erscholl die Stimme des Getreuen. »Dieser Narr Alebin hat es getan. Er hat Fenrirs Fessel gelöst. Nun wird auch Loki sich befreien, und dann gnade uns allen.«
    »Warum hast du ihn nicht aufgehalten, verflucht noch mal?«, brüllte Fabio ihn an, als das Beben sich fortsetzte. Er und seine Begleiter schwankten und stolperten durch die Halle, um den Halt zu bewahren.
    »Es war … nicht zu verhindern …«, sagte der Verhüllte zögernd, als wüsste er keine rechte Antwort darauf.
    Im nächsten Moment war ohnehin keine Kommunikation mehr möglich, denn draußen gab es eine ohrenbetäubende Explosion. David hatte kurzzeitig das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er sah, wie Teile aus dem Gletscher flogen, Schnee und Felsen, und mitten in das Donnern und Beben hinein hörte er die dröhnenden Tritte einer gigantischen Bestie – und ein markerschütterndes Heulen.
    Draußen brach Panik aus, viele schrien durcheinander und rannten in alle Richtungen davon. »Der Fenriswolf!«, drang der Ruf herein. »Er ist frei! Wehe, wehe uns allen! Das ist der Untergang!«
    »Formiert euch!«, donnerte eine andere Stimme, die sie alle kannten. »Bildet eine Front gegen den Wolf und marschiert!«
    »Vater!«, rief Rian. »Wir müssen zu ihm!«
    »Wir müssen fliehen«, widersprach Nadja aus dem Hintergrund.
    David, Fabio, Julia und Rian drehten sich zu ihr um.
    Es brach David fast das Herz, als er ihre Lippen zittern sah.
    »Ihr … ihr könnt es nicht, nicht wahr?«, stieß sie bebend hervor. »Ihr müsst da hinaus, und ich verliere euch alle …«
    Eiseskälte wehte heran, als der Getreue hinzukam. »Wir alle müssen es«, sagte er. »Der Wolf zieht uns an. Ragnarök sind wir alle ausgeliefert, die wir hier sind und seinen ersten Schrei gehört haben. Nur du … und dein Kind nicht.«
    »David …«, flehte Nadja.
    »Ich kann nicht«, sagte er sanft. »Es zieht mich bereits hinaus. Wir müssen gegen den Untergang kämpfen.«
    »Fabio …«
    Auch ihr Vater schüttelte den Kopf, selbst Julia. Es war, als wären sie schon gar nicht mehr da. Draußen erklang das zweite schauerliche Heulen der Wolfsbestie, und die Wesen aus der Anderswelt drehten sich wortlos um und gingen auf das Portal zu.
    »Einherier, zu mir! Geschlossen zum Angriff!«, tönte Odins Stimme herein, und Tausende Rufe antworteten ihm.
    Die kurze Panik war vergangen, und aus Feinden wurden Verbündete. Nur alle gemeinsam konnten sie gegen das Ungeheuer vorgehen. Schwer dröhnten die Tritte über das Idafeld, und der Vulkan zitterte noch immer und spuckte Lava aus. Er bereitete sich auf den großen Ausbruch vor.
    David wandte sich dem Getreuen zu. »Nun hast du, was du wolltest, nicht wahr? Handle auch danach! Bring Nadja und unser Kind endlich in Sicherheit!« Dann war er draußen.
    Nadja sah sich plötzlich allein mit dem schwarz verhüllten Hünen. Sie presste ihr Kind an sich und herrschte ihn an: »Wofür bist du eigentlich nütze, außer dass du Chaos und Untergang bringst?«
    »Du musst gehen, Nadja«, sagte er.
    Draußen heulte und tobte der nächste Sturm, und sie hörte die Schreie der Sterbenden.
    »Denkst du, ich sehe tatenlos zu, wie die Meinen sterben?«, rief sie.
    »Hinter dem Thron führt ein Gang zu einem Tor, durch das du fliehen kannst. Geh!«
    »Nein!«, schrie sie auf. »Ich lasse sie nicht im Stich!«
    Er trat dicht zu ihr. »Ich hole David und Rian da raus. Und dann bringe ich das zu Ende. Geh!«
    Sie sah zu ihm auf, in die Finsternis seiner Kapuze, wo zwei Sterne glitzerten. »Warum?«, flüsterte sie.
    »Weil es sonst niemand kann«, antwortete er. »Und jetzt verschwinde endlich, bevor es zu spät ist. Schütze Talamh, ich werde dafür die Zwillinge retten. Sie werden dich schon irgendwo finden. Sieh es als Handel an.« Er wandte sich ab und eilte durch die Halle, durch das Portal und war verschwunden.
    Nadja verharrte ungläubig, konnte nicht begreifen, da riss sie eine ungeheure Explosion fast von den Beinen. Die Wucht der Detonation erzeugte selbst in Odins Haus Risse und sprengte Mauerwerk heraus. Von draußen raste eine mehrere Meter hohe Feuerwalze heran.
    Nadja stieß einen leisen Schrei aus, warf sich herum und rannte los. Die Vorhänge hinter dem Thron waren kaum hinter ihr zusammengeschlagen, als sie schon den brausenden Einschlag der Feuerlohe hörte. Blindlings eilte sie den Gang entlang, einfach nur weiter, ohne
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