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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök
Autoren: Susan Schartz
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stürmten auf ihn zu.
    »Lass dich fallen, Julia!«, rief Fabio und nahm Schwung, wobei er sich ausrechnete, welchen er zuerst niederstrecken sollte. Schon musste er einen Hieb parieren, wich dem zweiten Angreifer aus und stieß dem ersten die Klinge in den Leib.
    Bevor er sich Sorgen machen konnte, wie er mit dem Verbliebenen fertig werden sollte, stieß dieser einen ächzenden Laut aus und fiel mit einem verdutzten Gesichtsausdruck.
    Hinter ihm wurde auf einmal David sichtbar, der ein Tuch in der Hand hielt.
    »Junge!«, rief Fabio erleichtert und war zweifach glücklich, den Prinzen wohlauf zu sehen – und dazu als Retter.
    »David!«, piepste Pirx ebenfalls erleichtert, und Grog brummte etwas in seinen Bart.
    »Schnell«, sagte der Prinz. »Julia, leg dieses Tuch auf deinen Kopf, es macht dich unsichtbar. Und dann bleibst du genau zwischen Fabio und mir.« Er sah seinen Schwiegervater an. »Richtig?«
    Fabio nickte lächelnd. »Darin haben wir ja schon Übung.«
    »Pirx, Grog, für euch habe ich noch ein Tuch übrig. Seht zu, dass ihr es irgendwie gemeinsam verwendet, und dann gebt Fersengeld. So schnell wie möglich direkt ans Tor! Auf der rechten Seite, oben an einer Schießscharte, steht Rian. Wartet dort auf uns.« Sein Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. »Wollen wir doch mal sehen, ob wir da nicht hineingelangen!«
    Julia stellte sich zwischen die beiden und stülpte sich das Tuch über.
    »Also los!«, sagte Fabio. »Und halte Schritt mit uns, Julia, wir sehen dich nicht mehr.«
    »Keine Sorge«, erklang ihre weiche Stimme wie aus dem Nichts.
    Seite an Seite kämpften sie sich durch die Reihen und legten die freie Distanz zur Mauer schließlich im Laufschritt zurück. Pfeile schlugen wie Hagel rings um sie ein, doch eine schützende Macht schien ihre Hände über sie zu halten.
    Unbeschadet kamen sie an.
    Sie hatten nur Zeit für eine kurze Begrüßung, denn schlagartig wurde es dunkel.
    Stockfinster war es, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Auf einmal gab es einen ohrenbetäubenden Donner, der alle anderen Geräusche zunichtemachte. Ein einzelner, greller Blitz leuchtete plötzlich auf, blendete aller Augen, sodass sich endgültig niemand mehr rührte. Stille trat ein.
    Dann verklang der Donner, der Blitz verglühte, und das Sonnenlicht kehrte zurück.
    Der Sturm schwieg.
    Niemand regte sich, alle hielten den Atem an.
    Und in diese Stille hinein erklang der erste Schrei eines Neugeborenen.
    Alle Kämpfenden lauschten und standen still, niemand konnte sagen, für wie lange. Und das Undenkbare geschah: Sie ließen die Waffen sinken! Alle Elfen, selbst die Riesen, die Trolle, die Götter und Walküren.
    »Nadja«, flüsterte David weinend. Er ließ das Schwert fallen und ging auf das Portal zu.
    Niemand hinderte ihn daran; Wächter und Angreifer wichen zur Seite, während der Prinz zu Odins Haus schritt, und seine Familie folgte ihm langsam – Rian, Julia, Fabio und dann Pirx und Grog. Von der anderen Seite tauchten auf einmal Robert und eine Frau auf und schlossen sich ihnen an.
    Als David den Arm hob, um anzuklopfen, öffneten sich die Portaltore. Odin trat heraus, in seiner Rüstung beinahe so groß wie Fanmór, und an seiner Seite waren die großen Wölfe Freki und Geri.
    »Willkommen«, sagte der Asengott, trat zur Seite und wies nach innen. »Bitte, tretet ein.«
    David griff sich an die Brust, an die Stelle, wo seine Seele stärker pochte und glühte denn je. Er musste heftig schlucken, so aufgeregt war er, während er in die dämmrig beleuchtete Halle trat. Nadja stand vor dem Thron, mit einem Bündel in den Armen, und hinter ihr zwei geflügelte, engelhafte Wesen.
    Nun konnte er sich nicht mehr zurückhalten. »Nadja!«, rief er und lief auf sie zu, und sie sah ihm lachend und weinend zugleich entgegen. Überglücklich schloss er sie in die Arme, endlich, nach so langer Zeit, drückte ihren Kopf an seine Brust, küsste ihre Stirn.
    »Schau«, sagte sie und schob die Decke auf ihrem Arm ein wenig beiseite.
    David blickte auf ein ziemlich zerknittertes, aber rosiges Gesichtchen, umrahmt von hellen Haaren. Die Augen öffneten sich und blinzelten ihn ein wenig verschlafen an. Sie waren tiefblau, fast schwarz, und gänzlich ohne Weiß. An den Seiten des Kopfes saßen zwei entzückende spitze Elfenohren.
    »Hallo, Talamh«, sagte David leise und streichelte mit der Fingerkuppe die kleine Wange. »Ich bin’s, dein Vater …«
    Sein Sohn verzog das Mündchen zu einem Grinsen und
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