Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök
Autoren: Susan Schartz
Vom Netzwerk:
Getreue und hob die Arme.
    Einen letzten Moment hielt er inne.
    Voller Trauer fügte er hinzu: »Es tut mir leid.«

18 Schneefall
    Pirx und Grog wurden fort von Julia und Fabio geschleudert, und ein tiefes Donnern ging vom Berg aus, das ein erneutes Beben auslöste. Der Boden zitterte diesmal so heftig, dass niemand sich mehr aufrecht halten konnte.
    Dann explodierte der Vulkan in einer gewaltigen Feuerfontäne, die hoch zum Himmel schoss – und ebenso plötzlich wieder eingesaugt wurde. Sie verschwand im Inneren des Gletschers, gefolgt von einem weiteren dumpfen Knall, der ringsum die Gletscherdecke anhob. Schnee und Eis spritzten in alle Richtungen davon und regneten auf den Kampfplatz, doch die meterdicke Eisdecke hielt dem inneren Druck stand, blähte sich auf und fiel wieder in sich zusammen.
    Geisterhafte Stille trat ein.
    Langsam, noch wie betäubt und ungläubig, rappelten sie sich einer nach dem anderen auf.
    »Das war eine Implosion«, sagte Fanmór, während er das Schwert langsam sinken ließ und schließlich einsteckte.
    »Der Getreue«, erklang Morganas Stimme, und sie schwebte langsam herab. Wie jeder Einzelne auf diesem Kampfplatz, der noch lebte, war sie verwundet und erschöpft. »Ich hörte seine Stimme:
Der Handel gilt
.« Sie blickte auf die Leichname von Julia und Fabio hinab. »Er hat Fiomhas Seele freigegeben.«
    Pirx rieb sich die Tränen aus den Augen. »Und … und was bedeutet das?«, schluchzte er. Grog legte ihm den Arm um die schmächtigen Schultern und drückte ihn tröstend an sich.
    »Dass sie gemeinsam Frieden finden werden«, antwortete die Feenkönigin sanft.
    Von überall her näherten sich die Elfen, selbst die Anhänger Bandorchus. Langsam und sich voller Ehrerbietung verneigend, zogen sie an dem Paar vorbei, das Arm in Arm im Schnee lag, die stillen Gesichter zum Himmel gewandt.
    Hunderte, Tausende – es spielte keine Rolle, wie lange es dauerte. Jeder Einzelne ging vorüber, ob nun Gott, Elf oder Riese. Es war ein Aufgebot, das es niemals zuvor gegeben hatte, ein Trauermarsch der höchsten Ehren.
    Zuletzt kam die Dunkle Königin, beugte sich und strich mit kühlen Fingerspitzen über die Stirn der Toten.
    »Sieh, wohin du uns gebracht hast«, warf sie Fanmór mit bitterer Stimme vor.
    »Nicht ich allein«, versetzte er. »Wir beide haben die Welten an den Rand des Abgrunds getrieben.«
    Für einen Augenblick flackerte es in den Augen der dunklen Frau. »Ja. Ja, es ist wahr.
Wir
hätten dafür bezahlen sollen, nicht diese beiden.« Sie nickte Morgana und Odin zu, der bei ihnen stehen geblieben war. »Wir werden die Innamorati ein Jahr und einen Tag ehren und ewig in unserem Gedenken bewahren.«
    Dann straffte sie die Schultern und sah Fanmór ein letztes Mal an. »Ich kehre nach Tara zurück. Ich erwarte deine Kapitulation innerhalb von drei Tagen.«
    »Ich lehne ab«, sagte der Riese.
    »Also wird der Krieg fortgesetzt.« Die Königin wandte sich ab, ging auf den Gletscher und das Portal zu und verschwand in einer flimmernden Schneewolke.
    Pirx und Grog hockten immer noch neben Julia und Fabio im Schnee und hielten deren kalt gewordene Hände.
    »Sie sehen gar nicht unglücklich aus«, bemerkte der kleine Igel.
    »Dafür gibt es auch keinen Grund.« Morgana zwang die beiden Kobolde sanft, aber bestimmt beiseitezutreten. »Auch wir halten unseren Teil der Abmachung ein.«
    Sie beugte sich über die Leichname und hielt die Hände über deren Brust. Zwei golden glühende Funken stiegen aus ihnen auf, die sie behutsam aufnahm und schützend eine Hand über die andere wölbte.
    Odin trat vor, und Sleipnir trabte leise schnaubend an seine Seite. Der einäugige Gott hob zuerst Julia auf und legte sie auf den Rücken des Hengstes, danach Fabio. »Ihre Körper werden in Walhall ruhen«, verkündete er mit tiefer, feierlicher Stimme. »Sie sollen den höchsten Ehrenplatz erhalten, als Weltenbewahrer werden sie in die Legende eingehen.« Er saß hinter den Innamorati auf. Der Hengst wendete und trabte in den Gletscher hinein, darüber hinweg und stieg hinauf nach Gladsheim der Goldenen, die hoch über dem Idafeld thronte.
    »Geht nach Hause, ihr Tapferen«, sagte die Feenkönigin zu den beiden kleinen Elfen. Durch ihre geschlossenen Hände hindurch drang ein goldenes Glühen. Sie nickte Fanmór zu, dann schwebte sie in einer flirrenden Lichterscheinung davon.
    Niemand war mehr da, nur noch Fanmór, Pirx und Grog. Der Sturm hatte sich gelegt, und frischer, reiner Schnee fiel still
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher