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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök
Autoren: Susan Schartz
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herab. Grabgeister holten die letzten Toten vom Feld und verschwanden daraufhin ebenfalls. Bald würde es keine Spuren des Kampfes mehr geben, und dieser Ort wäre kalt und verlassen wie je. Doch noch stand die Sonne am Himmel, und an einer winzigen Zweigspitze der Esche blühte eine weiße Blume.
    Der Riese bückte sich und hob die beiden Kobolde auf. »Wir gehen nach Hause«, sagte er mit milder Stimme. »Dort wird sich Zeit für Trauer und Trost finden und für die Suche nach den Vermissten.«

Epilog
    Schluchzend stand Nadja in der Dunkelheit. »Tot … Sie sind alle tot. Niemand kann das überlebt haben …«
    »Du bist nicht allein«, erklang eine Stimme, die sie in ihrer Verwirrung nicht erkannte. »Hier entlang …« Nadja wusste nicht einmal mehr, wie sie her gekommen war.
    Nein, sie war nicht allein, sie spürte das kleine, warme Wesen in ihren Armen. Talamh, ihren Sohn. Er war ihr geblieben. Die Geburt war schon in der Tiefe der Erinnerung verschwunden, der Schmerz ausgelöscht.
    Was auch immer die Disen mit ihr angestellt hatten, Nadja fühlte sich wie früher, als wäre sie nie schwanger gewesen. Selbst ihr Bauch war weg, aber das konnte auch daran liegen, dass sie ein Elfenkind geboren hatte.
    Mein Kind
, dachte sie und fasste es immer noch nicht.
    »Nun komm«, wisperte die Stimme.
    Wohin denn? Blieb ihr nur der Weg in die Dunkelheit? Gab es jemals wieder Licht?
    Das war unmöglich. Es konnte nichts mehr geben, das Feuer hatte alles ausgelöscht. Die Götterdämmerung war hereingebrochen, und was folgte, war der sonnenlose Winter.
    »Geh weiter, der Weg ist noch nicht zu Ende.«
    Doch, er war zu Ende, alles war zu Ende.
    Nadja schmiegte ihr Kind an sich, spürte das runde Köpfchen an ihrer Schulter. Es atmete ruhig und gleichmäßig, kannte keine Furcht und Trauer.
    Damit kann es nicht aufhören. Das wäre völlig sinnlos
.
    Also war es nur … ein Pfad? Ein Übergang? Aber wohin? In Sicherheit oder eine neue Abhängigkeit?
    »Ich komme«, sagte sie laut und trocknete die Tränen. Keine Zeit für Kummer; einzig ihr Sohn zählte. Sie war dem Inferno entkommen, nicht zuletzt dank des Getreuen, der sie wiederum beschützt hatte. Allmählich wurde ihm das zur Gewohnheit, wenngleich vielleicht zum letzten Mal.
    Aber das bedeutete, dass es weiterging. Irgendwie.
    Vorsichtig, unsicher ging Nadja Oreso Schritt um Schritt und wusste dennoch nicht, wohin sie sich wenden sollte.
    »Bin ich … allein?«, flüsterte sie in die Finsternis.
    »Nein«, kam die Antwort ganz aus der Nähe. Dann spürte sie einen Arm, der sich um sie legte. Zwei Arme.
    »Es wird alles gut«, hörte sie ein Flüstern, und auf einmal, weit entfernt, sah sie einen winzigen Lichtpunkt.
Ende
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