Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd
Autoren:
Vom Netzwerk:
Schloßgraben glich. Das sah eigentlich recht hübsch aus – doch als Krach versuchte, hindurchzuschlagen, riß er grunzend seine Hand zurück. Das war gar kein Wasser, sondern Feuerwasser!
    Er versuchte es zu umgehen, doch der Feuerring umgab das gesamte innere Schloß. Beim Versuch, über den Graben zu springen, schossen die Flammen freudig in die Höhe und leckten an seinem Pelz, um ihn zu versengen. Es gab nicht viel, was Ogern Schmerzen zufügen konnte, aber Feuer gehörte durchaus dazu. Hm, das war aber eine unangenehme Sache!
    Wieder mußte er grübeln und denken, und diesmal begann sein Kopf heftig zu schmerzen, bis er es nicht mehr aushielt und zurück zum Schloßgraben rannte, um ihn im Wasser abzukühlen.
    Das Wasser vertrieb nicht nur den Kopfschmerz, es bescherte ihm auch eine neue Idee: Wasser konnte doch Feuer löschen! Vielleicht konnte er mit Hilfe des Grabens den Feuerring durchbrechen.
    Kurz darauf schaufelte er ein paar Gallonen Wasser auf einmal durch das Loch in der Außenmauer. Er traf auch das Feuer, doch das wollte nicht erlöschen. Statt dessen flackerte es wieder in die Höhe und knisterte fröhlich. Erneut schaufelte er eine Wasserfontäne auf das Feuer, doch ohne Erfolg: Mit üblen Geräuschen mokierte sich die Feuermauer über ihn und tänzelte umher.
    Es war nicht leicht, Oger zu erzürnen, weil sie nicht schlau genug waren, um zu merken, wenn man sie beleidigte. Doch langsam war es bei Krach soweit. Er schaufelte immer heftiger mit seinen Paddelhänden einen wahren Wasserstrom gegen die Flammen. Das Feuer tänzelte unentwegt umher, obwohl sich der Raum hinter dem Loch in der Außenmauer langsam, aber sicher mit Wasser zu füllen begann. Entzückt von der Herausforderung und der Gewalt des Ganzen, erhöhte Krach seine Anstrengungen, bis sich schließlich der Wasserspiegel im Schloßgraben merklich senkte und die gesamte Höhlung zwischen Außenmauer und Feuerwand voller schlammiger Flüssigkeit war. Durch den sich senkenden Wasserspiegel wurde der Schwanz des Seeungeheuers freigelegt, und es grub sich hastig tiefer in den Schlamm ein. Doch immer noch tanzte das Feuer umher und summte dabei eine Siegeshymne; es ließ sich einfach nicht auslöschen, sondern flackerte über die Wasseroberfläche und streckte seine Zungen nach Krach aus. Gab es denn keine Möglichkeit, damit fertig zu werden?
    »Hooo!« schrie Krach frustriert. Doch die Wucht seines Atemstoßes ließ die Flamme sich nur vor ihm verneigen und noch höher empor lodern. Offenbar mochte sie sowohl kaltes Wasser als auch heiße Luft!
    Da Krach nichts Besseres einfiel, hörte er nicht auf, Wasser zu schaufeln. Der Wasserspiegel im Schloß stieg immer weiter, und schon begann das erste Wasser wieder aus dem Mauerloch zu strömen.
    Krach versuchte, es mit Geröll zu stopfen, doch der Pegel war zu hoch. Das Feuer züngelte munter und lustig über die Wasseroberfläche und sang ein Lied, das von irgendeiner alten Flamme handelte.
    Da hatte der Oger wieder einen schlauen Einfall: Er streckte die Arme aus und schwamm unter dem Feuer hindurch ins Schloß. Solange er unterhalb der Wasseroberfläche blieb, konnte es ihm nichts anhaben. Schließlich tauchte er hinter der Flammenwand auf – das letzte Hindernis war überwunden.
    »Vrrrfllccht!« zischelte das Feuer wütend und erlosch flackernd.
    Nun befand sich Krach in einem überfüllten Raum. An den Wänden hingen überquellende Bücherborde, und auch der Boden war mit Bücherstapeln übersät. Überall standen und lagen Kisten und Flaschen zwischen kleinen Statuen, Amuletten und Papieren. Inmitten dieses Chaos, als sei er selbst ein Teil des ganzen Gerümpels, saß ein gnomartiger Mann über einem vollgepackten hölzernen Schreibtisch gebeugt. Krach erkannte ihn – das war der Gute Magier Humfrey, der Mann, der alles wußte.
    Humfrey blickte von seinem Buch auf. »Tropf nicht auf meine Bücher, Krach«, sagte er.
    Krach wand sich verlegen und versuchte, nicht auf die Bücher zu tropfen. Im Zimmer war kaum Platz genug, als daß er hätte bequem stehen können, und es gab kaum einen Flecken ohne ein Buch oder einen alten Band. Er ließ etwas Wasser auf ein Amulett tropfen, doch das reagierte mit unheilvollem Zischeln, so daß er ein Stückchen zurückwich. »Ich bleib ganz still, wenn Magier will«, murmelte er und fragte sich, woher der Gute Magier seinen Namen kennen mochte. Krach kannte Humfrey von Beschreibungen her, aber sie waren einander noch nie begegnet.
    »Also gut, raus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher