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Eiskaltes Feuer

Eiskaltes Feuer

Titel: Eiskaltes Feuer
Autoren: ABBY GREEN
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die Mütze vom Kopf. Im selben Moment wurde die Tür von innen weit aufgerissen, und alle erstarrten.
    Vor ihnen stand, groß, gut aussehend und gebieterisch, Dante D’Aquanni. Mit einem prüfenden Blick aus dunklen Augen machte er sich ein Bild von dem kläglichen Grüppchen. Er schickte die Haushälterin weg und trat vor die Tür.
    Alicia blieben die Worte im Hals stecken. Genau wie letzte Woche war sie auch jetzt überwältigt von ihm. Vollkommen handlungsunfähig. Ob er sie wiedererkannte?
    Er wirkte äußerlich ruhig, doch sie spürte die unterdrückte Wut, die von ihm ausging. Ihr blieb beinahe das Herz stehen, als sein Blick an ihr hängen blieb.
    Hinter ihr krähte der Reporter: „Signore D’Aquanni, kennen Sie diese Frau?“
    Dantes Nervosität angesichts der vermeintlichen Gefahr hatte sich gelegt. Er wusste, was er von den Paparazzi der Lokalredaktion zu halten hatte. Offenbar waren Sie wegen dieser Frau hier. Als er sie genauer ansah, verspürte er ein unheilvolles Kribbeln im Nacken. Eine Erinnerung stieg in ihm auf.
    Letzte Woche, in seinem Londoner Bürogebäude. Diese Frau war plötzlich hinter einer Säule hervorgetreten und hatte ihm den Weg versperrt. Er hätte sie beinahe umgerannt, so klein und zierlich war sie. Das war auch jetzt sein erster Eindruck von ihr. Ein erstaunlich intensiver Eindruck, wie er verwundert feststellte. Er musterte sie kritisch von Kopf bis Fuß. Kein bisschen feminin, lautete sein Urteil. Ihr straff zurückgekämmtes Haar ließ sie streng wirken.
    Noch während er diese Feststellung traf, bemerkte er ihre großen braunen Augen mit den langen schwarzen Wimpern, die verstört zu ihm aufblickten. Wie ein verschrecktes Reh, dachte er. Nicht die Spur bedrohlich. Oder streng.
    „Ja“, erwiderte er leicht irritiert, „ich glaube schon.“
    Er hatte sie also wiedererkannt. Alicia fragte sich, ob er noch wusste, was sie zu ihm gesagt hatte. Dies war ihr Augenblick, ihre große Chance! Selbst wenn D’Aquanni sie hinauswarf, würde die ganze Sache morgen in der Zeitung stehen. Sie dachte daran, wie eiskalt dieser Mann ihre Schwester und heute seine neue Geliebte abserviert hatte. Sie setzte zum Sprechen an, doch der Reporter kam ihr zuvor: „Die Dame hier hat eine pikante Story über Sie zu erzählen!“
    Dante versteifte sich. Er sah, wie die Frau den Mund öffnete, sah ihre zornblitzenden Augen. Schlagartig erinnerte er sich, was sie ihm letzte Woche zugerufen hatte, als er nur seine bevorstehenden Geschäftsverhandlungen im Kopf gehabt hatte: „Sie sind der Vater des Kindes, das meine Schwester erwartet. Wenn Sie glauben, Sie könnten sich aus der Verantwortung stehlen, dann haben Sie sich getäuscht!“
    Ihre Anschuldigung war so absurd gewesen, dass er sie gar nicht weiter beachtet hatte. Er wusste, dass er in England mit niemandem zusammen gewesen war, erst recht nicht mit einer Verwandten dieser Frau! Er war Milliardär. Er suchte sich seine Freundinnen sehr genau aus. Und er achtete penibel darauf, ein Szenario wie dieses zu vermeiden.
    Sie war nicht die Erste, die versuchte, ihn in die Falle zu locken. Allerdings schien sie zu allem entschlossen, wenn sie ihm bis an den Comer See gefolgt war. Blitzartig wurde ihm klar, welchen Schaden sie mit ihren verrückten Unterstellungen anrichten konnte. Er musste sie zum Schweigen bringen.
    Jetzt oder nie, dachte Alicia. „Dieser Mann …“, begann sie. Doch ihre Stimme, noch heiser von der Erkältung, ging in wütendem Hundegebell unter. Sie fuhr herum und sah einen Wachmann mit Hund auf sich zukommen. Entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen, reckte sie Dante D’Aquanni ihr Kinn entgegen.
    „Dieser Mann …“, wiederholte sie unter den erwartungsvollen Blicken der beiden Zeitungsleute, die auf eine sensationelle Enthüllung gefasst waren. Beinahe bereute sie es, sie nicht vorher eingeweiht zu haben, aber sie hatte den Überraschungseffekt nutzen wollen. Wenn nur ihre Stimme jetzt nicht versagte …
    „Dieser Mann ist verantwortlich für …“
    Weiter kam sie nicht, denn im selben Moment pressten sich warme, feste Lippen auf ihren Mund. Alicia erstarrte vor Schreck, als Dante D’Aquanni sie mit seinen starken Armen umschlang, sie hochhob und an seine breite Brust drückte. Sie hatte Mühe, die Eindrücke zu sortieren, die alle gleichzeitig auf sie einstürmten – sein männlich herber Duft, sein harter, muskulöser Körper, seine drängenden Lippen …
    Und plötzlich war sie gar nicht mehr starr, sondern
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