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Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Titel: Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen
Autoren: M Celmer
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zukommen. Aus irgendeinem Grund hatte er erwartet, dass sein alter Herr noch genauso aussehen würde wie vor zehn Jahren. Doch er schien um mindestens die doppelte Anzahl an Jahren gealtert zu sein. Sein Haar war fast schneeweiß, und sein Gesicht schien nur noch aus Falten zu bestehen. Außerdem wirkte er kleiner als früher. Mit dem Monster, als das Nathan ihn in Erinnerung hatte, hatte er kaum mehr etwas gemein.
    „Hi, Dad.“
    „Ich würde dir ja dir Hand schütteln, aber ich bin noch immer ansteckend.“
    „Danke für deine Rücksichtnahme.“ Außerdem war Nathan sowieso nicht hier, um Nettigkeiten auszutauschen.
    „Warum setzen wir uns nicht in mein Arbeitszimmer? Möchtest du etwas trinken?“
    „Ich kann nicht lange bleiben.“
    „Dein Bruder erzählte mir, dass ihr im Augenblick um den Posten als Vorstand bei Western Oil konkurriert?“
    „Ich bin nicht gekommen, um über Jordan zu sprechen“, erwiderte Nathan so barsch, dass sein Vater sichtlich zurückwich. Der alte Mann nickte und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Warum bist du dann gekommen?“
    Wenn Nathan das nur wüsste. Er spürte, dass er Antworten brauchte – doch er wusste nicht auf welche Fragen. „Ich habe einen Sohn“, platzte es aus ihm heraus.
    Sein Vater blinzelte überrascht. „Das … das wusste ich ja gar nicht! Wie alt ist er?“
    „Neun Monate. Sein Name ist Max.“
    „Meine Glückwünsche.“
    „Er ist ein toller kleiner Kerl. Er sieht mir ähnlich, aber die Augen hat er von seiner Mutter. Und er hat die Everette-Haarsträhne.“ Plötzlich hatte Nathan einen dicken Kloß im Hals. „Er ist wunderschön und klug, und ich liebe ihn mehr als mein Leben, und wahrscheinlich werde ich ihn niemals wiedersehen.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich so fürchterliche Angst davor habe, dass ich ihm das antue, was du mir angetan hast.“ Nie hätte er damit gerechnet, dass er die Wahrheit so direkt aussprechen würde. Doch nun war es heraus.
    „Warum setzen wir uns nicht für einen Augenblick?“, schlug sein Vater zögernd vor.
    „Ich will nicht sitzen. Ich will einfach nur wissen, warum. Warum hast du mich so behandelt?“
    „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bereue, was ich deinem Bruder und dir angetan habe, Nathan. Ich weiß, dass ich ein schlechter Vater war.“
    „Das hilft mir nicht weiter.“
    Sein Vater zuckte hilflos mit den Achseln. „Ich schätze, es war die einzige Form von Erziehung, die ich kannte.“
    Na toll. Dann führte Nathan also eine alte Familientradition fort. „Das heißt dann wohl, dass ich es auch nicht besser machen werde.“
    Sein Vater seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein! Du hast die Wahl. Ich hatte sie auch. Aber ich hatte beschlossen, mich nicht zu ändern. Zwanzig Jahre lang habe ich mit einer Frau zusammengelebt, die ich über alles geliebt habe. Aber sie wollte nur mein Geld und meinen Namen. Ich war verbittert, und anstatt meine Wut an der Person auszulassen, die es verdient hatte, habe ich meine Kinder misshandelt.“
    „Du hast sie tatsächlich geliebt?“, fragte Nathan ungläubig.
    „Was dachtest du denn, warum ich sie geheiratet habe?“
    „Weil sie mit mir schwanger war.“
    „Nein, das haben wir erst herausgefunden, als wir schon zwei Monate lang verheiratet waren.“
    „Aber ich habe als Kind doch gehört, wie Großmutter zu Tante Caroline gesagt hat, ihr hättet heiraten müssen !“
    „Das hat sie sich eingeredet, weil sie deine Mutter niemals mochte, Nathan. Und unter dem Strich ist nur eines wichtig, mein Sohn: Ich war fürchterlich unglücklich und ein grauenhafter Vater. Aber du hast die Chance, glücklich zu werden. Du kannst alles sein, was du möchtest. Auch ein guter Vater. Es liegt ganz in deiner Hand.“
    Nathan sah seinen Vater lange und nachdenklich an. Wenn er wirklich die Wahl hatte, dann würde er einfach alles anders machen als sein Vater. Und wenn er dabei Fehler machte, würde er aus ihnen lernen.
    „Ich muss gehen“, sagte er.
    Sein Vater nickte traurig. Einen kurzen Moment lang tat er Nathan leid.
    „Vielleicht kommst du mich in nächster Zeit ja mal wieder besuchen“, sagte er leise. „Ich weiß nicht, ob dein Bruder es dir erzählt hat, aber ich heirate demnächst. Mal wieder.“
    „Er hat es erwähnt.“
    Sein Vater zuckte mit den Achseln. „Wer weiß, vielleicht hält es ja diesmal.“
    „Vielleicht komme ich mal mit Max vorbei, damit ihr einander kennenlernen könnt.“
    „Heißt das, du gibst dir selbst noch eine
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