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Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Titel: Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen
Autoren: M Celmer
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Vorstands davon zu überzeugen. Du kannst nicht leugnen, dass es einen gewissen Interessenkonflikt gibt.“
    „Willst du damit sagen, dass mein Job in Gefahr ist?“
    „Solange ich hier der Geschäftsführer bin, bist du in Sicherheit. Aber es kann sein, dass du nicht mehr als Kandidat für meine Nachfolge infrage kommst. Um ehrlich zu sein, bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass dich der Vorstand vom Bewerbungsverfahren ausschließen wird. Jedenfalls, wenn er von deiner Verbindung zu Birch Energy erfährt.“
    „Dann bin ich also aus dem Rennen?“
    „Von mir erfährt hier niemand etwas. Aber ich kann nicht verhindern, dass Jordan die Information weitergibt.“
    Nathan nickte und bedankte sich bei seinem Chef für dessen Loyalität. Aber seine Chancen auf den Vorstandsposten waren dahin – er zweifelte keine Sekunde daran, dass Jordan nicht ruhen würde, ehe jeder bei Western Oil wusste, was er wusste.
    Als er zu Jordans Büro hinüberlief, wuchs sein Zorn mit jedem Schritt. „Ist mein Bruder da?“, fragte er Jordans hochschwangere Sekretärin.
    „Ja, aber er möchte im Augenblick nicht gestört werden.“
    Doch Nathan war nicht mehr aufzuhalten. Er stürmte einfach an ihr vorbei, ignorierte ihre Protestrufe und riss die Bürotür auf. Sein Bruder saß am Schreibtisch und telefonierte. Als Nathan sich vor ihm aufbaute, legte er hastig auf und sprang von seinem Stuhl hoch.
    „Gott, Nathan, hast du schon mal was von Anklopfen gehört?“
    Nathan knallte die Tür hinter sich zu. „Du hinterhältiger, rücksichtsloser Scheißkerl!“
    Jordan hob eine Braue. „Gibt es Probleme?“
    „Hör auf, den Scheinheiligen zu spielen. Ich weiß genau, dass du mich verraten hast! Und das nennst du einen fairen Kampf?“
    Jordan zuckte mit den Achseln. „Aus meiner Sicht habe ich nichts Falsches getan.“
    „Macht es dir gar nichts aus, deinen eigenen Bruder zu hintergehen?“
    Jordan schlenderte lässig um seinen Schreibtisch herum. „Das hier hat nichts damit zu tun, dass wir verwandt sind. Hier geht es ums Geschäft. Ich hätte gedacht, du kennst den Unterschied.“
    „Du hast mir ins Gesicht gelogen, Jordan! Und das, nachdem ich dich all die Jahre über beschützt habe!“
    „Worum ich dich niemals gebeten habe“, fauchte Jordan mit einer solchen Wut, dass Nathan unwillkürlich einen Schritt zurückwich. „Ich wollte deine Hilfe nie!“
    „Dir ist wirklich alles scheißegal, nur du zählst, oder?“
    „Ich werde dich schlagen, Nathan. Und dafür brauche ich weder deine Erfahrung noch deine Kompetenz. Es reicht vollkommen aus, dass ich nicht die Tochter unseres größten Konkurrenten gevögelt habe.“ Er trat so nahe, dass seine Nasenspitze wenige Zentimeter von Nathans entfernt war. „Wobei ich der Presse entnehmen konnte, dass du nur einer von vielen warst.“
    Ehe ihm klar wurde, was er gerade tat, landete Nathan einen sauberen Schwinger im Gesicht seines Bruders. Der Aufprall ließ Jordan mehrere Meter weit nach hinten taumeln. So war es immer schon gewesen mit Nathans Wutausbrüchen: Sie kamen wie aus dem Nichts und überraschten ihn selbst am meisten.
    Jordan zog ein Taschentuch aus seiner Tasche und drückte es auf seinen blutenden Mundwinkel. Doch er lächelte immer noch süffisant. „Ach, Nathan. All die vielen Therapiestunden, und trotzdem bist du ganz genauso wie er.“
    Jordans Worte trafen ihn bis ins Mark – denn sie waren wahr.
    Was, wenn Ana ihn eines Tages provozierte? Würde er auch dann die Kontrolle verlieren und zuschlagen? Wie betäubt stürmte er aus dem Büro und zum Fahrstuhl.
    Er war ein Monster. Und er musste Ana und seinen Sohn um jeden Preis schützen.
    Als er wenig später seinen Wagen vor Anas Wohnung abstellte, konnte er sich kaum mehr an die Fahrt erinnern. Er ließ sich mit dem Schlüssel, den sie ihm kürzlich überreicht hatte, selbst ein. Die beiden waren nicht da – gut so.
    Hastig begann er, seine Sachen zusammenzupacken. Als er fast fertig war, erschien Ana in der Tür.
    „Hey, was machst du denn …“ Als sie sein Gesicht sah, wich sie zurück. „Oh Gott, Nathan! Du bist ja leichenblass! Was ist passiert?“
    Ana war überzeugt, dass er ihr gleich mitteilen würde, dass jemand gestorben war.
    „Ich muss weg“, sagte er.
    „Warum? Und wohin?“
    „Zurück in meine Wohnung. Und zwar für immer.“
    Sie spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Ihr Herz begann so sehr zu rasen, dass ihr fast die Knie nachgaben. „Du verlässt mich?“
    „Glaub mir,
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