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Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Titel: Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen
Autoren: M Celmer
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Ich bin genauso wie er .“
    Jordan verdrehte die Augen. „Nathan! Das habe ich doch nur im Eifer des Gefechts gesagt! Ich wollte dich wütend machen, weil ich wollte, dass du mich schlägst!“
    „Was?“
    „Weil ich wusste, wie schlecht du dich danach fühlen würdest. Ich schätze, ich wollte mich rächen.“
    „Aber wofür denn?“
    „Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie schlecht ich mich all die Jahre über gefühlt habe, wenn du wieder die Prügel eingesteckt hast für etwas, das ich getan habe? Irgendwann habe ich angefangen, dich richtiggehend dafür zu hassen. Neben dir hatte ich immer das Gefühl, klein und schwach zu sein.“
    „Aber ich wollte dir doch nur helfen! Ich hatte keine Ahnung, dass du dich so fühlst.“
    Jordan zuckte mit den Achseln. „Jetzt weißt du’s. Und was Ana und Max betrifft: Wenn du dir die beiden nicht zurückholst, wirst du das meiner Meinung nach für den Rest deines Lebens bereuen.“
    „Aber ich würde es noch viel mehr bereuen, wenn ich ihnen wehtue.“
    „Du wirst ihnen niemals wehtun. Jedenfalls nicht körperlich. Im Lauf der Jahre habe ich dir so viel Anlass dazu gegeben, mich windelweich zu prügeln. Und es hat unendlich lange gedauert, bis ich dich endlich so weit hatte. Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen, nachdem du mich geschlagen hast!“ Jordan lachte auf. „Du hast ausgesehen, als hättest du einen Welpen überfahren. Alleine das war die Schmerzen schon wert.“
    Gegen seinen Willen musste Nathan grinsten – zum ersten Mal seit einer Woche.
    „Aber bilde dir bloß nicht ein, dass dieses Gespräch irgendetwas ändert“, fuhr Jordan fort. „Was die Vorstandsstelle betrifft, kämpfe ich weiter mit harten Bandagen. Stell dir mal vor, wie viel Spaß wir haben werden, wenn ich erst mal dein Boss bin.“
    „Wir werden noch sehen, wer hier bald wessen Boss ist.“
    Jordan grinste und verließ den Raum.
    Eine ganze Weile blieb Nathan sitzen und versuchte zu verarbeiten, was gerade passiert war. In einem Punkt war er sich sicher: Dieses Gespräch hatte sehr wohl etwas geändert. Denn er hatte begriffen, dass er Jordan wichtig war. Sonst hätte sich sein Bruder nicht die Mühe gemacht, mit ihm zu sprechen.
    Und noch eines wusste er: Er musste dringend raus hier. Er brauchte frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen.
    Also bat er seine Sekretärin, alle Termine für den Tag abzusagen, und fuhr zu seinem Wagen hinunter. Er hatte keine Ahnung, wohin er wollte. Am liebsten wäre er einfach losgefahren und niemals wiedergekommen.
    Umso erstaunter war er, als er sich nach einer Weile an dem letzten Ort wiederfand, den er sich in dieser Situation jemals bewusst ausgesucht hätte: vor dem Haus seines Vaters.

16. KAPITEL
    Das Anwesen der Everettes sah noch genauso aus wie vor zehn Jahren, als Nathan das letzte Mal hier gewesen war.
    Er hatte keine Ahnung, was er hier wollte. Trotzdem stieg er aus dem Wagen und lief wie ein Schlafwandler zur Veranda und die Stufen hinauf. Er wollte schon an die Haustür klopfen, da ließ er die Hand wieder sinken.
    Was zur Hölle machte er hier eigentlich? Er hatte gute Gründe gehabt, seinem Vater aus dem Weg zu gehen.
    Aber was, wenn er jetzt einfach wieder davonfahren würde? Würde er jemals glücklich werden, wenn er der Konfrontation mit seinem Vater weiterhin auswich? Oder würde er sein Leben lang an sich selbst zweifeln und sich niemals von seinen Ängsten befreien können? Nein, er musste das hier tun – für sich selbst und für Max.
    Ehe er es sich anders überlegen konnte, klopfte er fest an die Tür. Die Haushälterin Sylvia öffnete und legte sich die Hand auf die Brust, als sie ihn erkannte. „Nathan! Gott, mein Junge, das muss ja Jahre her sein!“
    „Hi, Sylvia. Ist mein Vater zufällig da?“
    „Tatsächlich, ja. Er arbeitet heute von zu Hause aus, weil er eine Erkältung hatte und sich noch erholt.“
    „Würden Sie ihm ausrichten, dass ich hier bin?“
    „Aber sicher! Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen?“
    „Ich werde nicht lange bleiben.“
    „Gut, dann hole ich Mr Everette rasch.“
    Während sie in Richtung Arbeitszimmer davoneilte, sah Nathan sich um. Im Gegensatz zum Äußeren des Hauses hatte sich hier drinnen eine Menge verändert. Die geschmacklosen Wandtapeten seiner Mutter waren einer rustikalen Einrichtung gewichen, die wahrscheinlich einer der Exfrauen seines Vaters zu verdanken war.
    „Nathan! Was für eine Überraschung!“
    Er fuhr herum und sah seinen Vater auf sich
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