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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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gegessen.«
    »Ja – für dich! Aber nicht für die ! Mag ja sein, dass tödliche Schüsse in deiner Heimat zu den betriebstypischen Verletzungen gehören, aber hier ist das nun mal anders. Und überhaupt, wie steht es eigentlich um sie ?« Fringe stemmt die Hände in die gut gepolsterten Seiten. »Post-Shooting-Trauma, das ist eine ernste Sache. Da könnte eine Zeitbombe ticken.«
    »Ich habe kein Trauma!«
    »Natürlich nicht. Du hast ja auch nicht geschossen!«
    Devcon sitzt kerzengerade am Schreibtisch, die markanten Züge verfestigt zu einer Miene aus Stahl. Fringe schnaubt und lehnt sich wieder zurück, das Protestgequietsche des Stuhls weiterhin tapfer ignorierend. »Auf der einen Seite freut es mich ja, dass du über zehn Jahre nach dem Tod von Karin endlich wieder so etwas wie echte Gefühle für eine Frau empfindest. Aber muss es denn ausgerechnet Tatjana Kartan …«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    »Ach nein?«
    »Nein. Und falls du hergekommen bist, um alte Wunden aufzureißen …«
    »Jetzt treib’s bloß nicht zu weit! Vergiss nicht, ich bin genauso unzufrieden wie du damit, dass ausgerechnet dieses Monstrum, das Karin getötet hat, nie gefasst werden konnte.«
    Karin war Fringes Nichte gewesen. Und Devcons Ehefrau Nummer drei, deretwegen er damals nach Deutschland gekommen war. Und mit der er glücklich war. Bis zu dem Tag, an dem Cherub, ein so intelligenter wie kaltblütiger Psychopath, sich an seinem Verfolger Devcon gerächt und sie brutal ermordet hatte: Kehlschnitt, so ausgeführt, dass sie möglichst lange bei vollem Bewusstsein blieb – um miterleben zu müssen, wie sie elend starb. Seither war Cherub für Devcon eine Art Menetekel. Einerseits fürchtet er eine erneute Begegnung. Andererseits – solange er ihn jagte, würde er hungrig bleiben. Hungrig und auf alles gefasst. Denn nichts auf dieser Welt war so grausam wie Cherub …
    »Die Akte ist nach wie vor offen«, presst er hervor.
    »Nicht ganz, offiziell ruht sie. Offen wäre demgegenüber aber zum Beispiel die Akte Loverboy, wenn ich richtig informiert bin. Worüber das Innenministerium ganz besonders glücklich ist. Mittlerweile ist es wie lange her – sechs Monate? –, dass das erste Mädchen vom Schulhof verschwand und die spärlichen Spuren direkt ins Frankfurter Rotlichtmilieu führten? Und dann, passend dazu, das tote Mädchen vom Kinderstrich …«
    »Tragisch, ich weiß. Aber Prominente genießen hier eben nicht automatisch Priorität.«
    Fringe haut sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. »Idiot! Die Kleine war nicht prominent , sondern die Tochter der Sekretärin des Innenministers!«
    »Der übrigens gerade einen Riesendruck macht wegen des Pfefferspray-Einsatzes der Schutzpolizei bei der Demo letzte Woche. Was ist? Hat er dir davon nichts gesagt?« Devcon sieht Fringe seelenruhig an. Sein Handy im obersten Ablagekorb auf dem Schreibtisch beginnt zu summen, doch er fährt unbeirrtfort: »Typisch. Fühlt sich wohl selber nicht ganz astrein dabei, was? Deshalb auch meine offenen « – er betont das Wort ironisch – »Worte zu seinem Lakai. Der nach dem Einsatz Verstorbene war nämlich mit Drogen vollgepumpt. Buchstäblich bis unter die Haarwurzeln. Aber irgend so’n Schlaumeier aus einer Bürgerrechtsbewegung hat trotzdem Anzeige erstattet. Weil die Menschen ja schließlich unterschiedlich auf die synthetisch hergestellte Wirksubstanz des Pfeffersprays reagieren würden – und wir deshalb nun erst mal gegen den Kollegen ermitteln dürfen. Wegen des Verdachts auf fahrlässige …«
    »Und? Mit einer über dreißig Mann starken Abteilung werdet ihr doch wohl zwei Fälle parallel bearbeiten können.«
    »Zwei? Träum weiter, Norbert. Und wo wir gerade beim Thema Drogen sind …« Devcon kramt in dem Unterlagenwirrwarr auf seinem Schreibtisch, zieht eine schmale Akte hervor und wirft sie Fringe zu. »Hier, brandaktueller und ebenfalls sehr pressewirksamer Mordfall. Ein Arzt, gescheitert an den quasi unerfüllbaren gesetzlichen Vorgaben zur Behandlung Süchtiger. Sollte eine halbe Million Euro Honorar zurückzahlen. Wählte stattdessen den Freitod. Woraufhin sein Vater – darauf deuten die Indizien bisher jedenfalls klar hin – einen der Sachbearbeiter bei der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung erschossen hat.«
    Fringe klappt der Mund zu. Er fixiert Devcon. Und starrt dann mit ungläubigem Blick auf die Akte.
    »Das Jahr fängt gut an, oder? Aber wie’s aussieht, hast du von
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