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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten
Autoren: Kay Hooper
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froh, das zu hören«, sagte Matt ernsthaft. Er beäugte die beiden kurz und fügte dann hinzu: »Ich glaube, es wird Zeit, dass ich gehe.«
    »Wir wollen dich nicht drängen«, sagte Ben mit einem milden Lächeln.
    Matt grinste. »Okay, ich geh ja schon. Aber bevor du die Tür hinter mir schließt, sollte ich dich warnen, dass Bishop sagte, er wolle heute noch vorbeikommen, um sich zu verabschieden.«
    Ben wartete, bis sein Freund gegangen war, bevor er sagte: »Verabschieden, zum Teufel. Bishop kann von Glück sagen, wenn ich ihn nicht zusammenschlage.«
    »Er hat dir gesagt, du könntest mich zurückholen«, erinnerte ihn Cassie lächelnd.
    »Ja, aber der Drecksack hat es mir überlassen, selbst herauszufinden, wie. Wenn er es mir gleich zu Anfang mitgeteilt hätte, dann hättest du keine Woche im Koma verbringen müssen und ich wäre nicht fast wahnsinnig geworden vor Sorgen um dich.«
    Cassie betrachtete ihn nachdenklich. »Vielleicht haben wir diese Zeit beide gebraucht. Ich, um … in dieser Grauzone zu schweben, wo es nichts zu tun gab, als über Dinge nachzudenken, und du, um die Bereitschaft zu finden, dich mir zu öffnen.«
    Er hob ihre Hand und legte sie an seine Wange. »Weiß Gott, warum ich so lange gebraucht habe, warum ich nicht bereit war, sogar vor mir selber zuzugeben, dass ich dich liebe. Das ist das Beste, was mir je passiert ist, und ich hatte Angst, es zu akzeptieren. Solche Angst, dass ich dich fast verloren hätte.«
    »Du hast mich nicht verloren.« Ihre Stimme war so gelassen wie ihr Lächeln. »Die Dinge geschehen nicht grundlos, Ben. Tante Alex wusste, dass Abby gerettet werden würde, wenn ich hier an der Suche nach einem Mörder beteiligt wäre – aber sie wusste auch, was mir zustoßen würde, nämlich, dass ich durch den Tod des Mörders in der Falle säße und, wie sie glaubte, zerstört werden würde. Und sie hinterließ eine Warnung für mich, dir aus dem Weg zu gehen, in der Hoffnung, das brächte mich in Sicherheit. Ihre Warnung an mich hätte rechtzeitig überbracht werden sollen, was aber durch eine Verstrickung von Ereignissen verzögert wurde. Was mir die Gelegenheit gab, dich kennenzulernen und mich in dich zu verlieben – in den einzigen Menschen, der mich retten konnte. Alles musste genauso geschehen, wie es geschah.«
    »Wenn du das sagst«, murmelte Ben. Aber das Entsetzen, sie beinahe verloren zu haben, erfüllte ihn noch immer, und er beugte sich vor, um sie zu küssen, weil er nicht anders konnte.
    »Ich kann später wiederkommen«, sagte Bishop von der Tür her.
    Ben gab einen rüden Laut von sich, aber Cassie schenkte dem Agenten ein einladendes Lächeln. »Nein, kommen Sie herein.«
    »Falls Sie hier sind, um sich zu verabschieden«, fügte Ben hinzu.
    Bishop schien über die Ungeduld, ihn verschwinden zu sehen, nicht bekümmert zu sein. »Deswegen bin ich da«, sagte er ruhig.
    Cassie warf Ben einen Blick zu, und er gab nach. »Danke für Ihre Hilfe«, sagte er zu dem Agenten.
    »Und zum Teufel mit mir, weil ich sie nicht früher angeboten habe. Schon verstanden, Richter.«
    »Es ist immer nett, wenn man verstanden wird.«
    Cassie gab auf und sagte zu Bishop: »Sie verlassen uns also. Um eine weitere sogenannte Paragnostin zu entlarven?«
    »Nein, leider nichts so Interessantes. Ich wurde wegen prosaischerer Dinge ins Büro zurückgerufen.«
    »Tja, ich würde ja sagen, es war mir ein Vergnügen, aber wir wissen beide, dass ich lügen würde. Es war jedoch interessant. Wie gewöhnlich.«
    »Für mich ebenfalls.« Bishop musterte Ben einen Moment lang und wandte sich dann erneut an Cassie: »Vergessen Sie nicht, mich zur Taufe einzuladen. Und bis dahin wünsche ich Ihnen ein schönes Leben.«
    »Für Sie auch.« Cassie wartete, bis er fast an der Tür war, und rief dann leise: »Bishop?«
    Er drehte sich um, die Brauen fragend erhoben.
    »Viel Glück. Ich hoffe, Sie finden sie.«
    Das harte, vernarbte Gesicht blieb vollkommen unbewegt, vollkommen rätselhaft. Dann nickte er, mehr anerkennend als bestätigend, und ging.
    »Wen soll er finden?«, fragte Ben.
    Cassie lächelte. »Diejenige, nach der er sucht.«
    »Und wer ist das?«
    »Nicht meine Geschichte.«
    Ben dachte darüber nach und blinzelte dann. »Taufe?«
    »Ich weiß nicht, warum er denkt, dass es eine Taufe geben wird«, erwiderte Cassie beinahe abwesend. »Er weiß doch, dass ich nicht religiös bin.«
    »Taufe?«
    Cassie legte ihm die Arme um den Nacken, als Ben sich über sie beugte, und ihr Lachen
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