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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten
Autoren: Kay Hooper
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wahr.
    Herrisch.
    Niemals.
    Gib es zu, du magst es, mich rumzukommandieren.
    Ich mag es, dich um mich herum zu haben. Das ist ein Riesenunterschied.
    Cassie streckte die Hand aus, und seine Finger verschränkten sich mit ihren. Da ihm der Blick des Sheriffs bewusst war, küsste Ben sie nicht, aber er dachte daran, und Cassies Lächeln wurde breiter.
    Ohne diesen geistigen Austausch mitzubekommen, sagte Matt: »Nach Vaseks Tod ist Mike Shaw vollkommen zusammengebrochen, und selbst sein Staranwalt hat zugegeben, dass es nur noch darum geht, ob Mike in die Gaskammer kommt oder für den Rest seines Lebens in die Gummizelle gesperrt wird. Wenn meine Stimme etwas zählte, würde ich sagen, mir wäre es lieber, wenn mein Steuergeld nicht dazu verwendet würde, ihn am Leben zu halten.«
    »Da wärst du in der Mehrheit«, sagte Ben. »Aber ich wette, er wird als prozessunfähig eingestuft.«
    Matt schüttelte den Kopf. »Dann sollten wir ihn lieber aus Salem County verlegen. Es gibt eine Menge Verwirrung über Vaseks Rolle bei dem Ganzen, aber alle wissen, dass Mike mit den Händen um Abbys Kehle erwischt wurde.« Bei der Erinnerung verdunkelte sich sein Gesicht.
    Ben sagte: »Da wir kein entsprechendes Gefängnis oder eine psychiatrische Anstalt haben, in der wir ihn unterbringen können, wird er wahrscheinlich verlegt.«
    »Was ist mit Lucy?«, fragte Cassie.
    »Sie bekommt endlich die Hilfe, die sie seit Jahren gebraucht hätte«, antwortete Matt. »Angesichts dessen, was sein Sohn getan hat, musste Russell schließlich zugeben, dass es doch nicht so klug war, manche Dinge für sich zu behalten. Er hat sein Leben lang mit dem Wissen gelebt, dass die Shaws eine Anlage zu geistiger Instabilität besitzen, die anscheinend mehrere Generationen zurückreicht. Er meinte, damit fertig werden zu können, seine Mutter zu beschützen, und dafür zu sorgen, dass es bei Mike nicht schlimmer wurde. Und das wäre ihm wohl auch gelungen. Wenn Vasek nicht gekommen wäre und nach einem Werkzeug gesucht hätte.«
    Was nicht deine Schuld ist, erinnerte Ben Cassie energisch.
    Ich weiß. Ich weiß.
    »Wie auch immer, jetzt ist es vorbei«, sagte Matt. »Allmählich kehrt wieder Normalität ein. Und Sie werden morgen aus dem Krankenhaus entlassen. Was mich daran erinnert – Ben sagte, als Sie aus dem Koma aufwachten, wären Ihre übersinnlichen Fähigkeiten alle verschmort gewesen.«
    »So«, warf Ben ein, »habe ich das nicht ausgedrückt.«
    »Na ja, aber so ähnlich. Stimmt das, Cassie? Sie können meine Gedanken nicht mehr lesen?«
    »Anscheinend kann ich überhaupt keine Gedanken mehr lesen. Nur die von Ben.«
    Der Sheriff grinste seinen Freund an. »Na, und wie fühlt man sich, wenn man ein offenes Buch ist?«
    Ben blickte lächelnd zu Cassie. »Tatsächlich fühlt es sich ziemlich gut an.« Und unerwartet tief befriedigend.
    Matt schüttelte den Kopf. »Besser du als ich. Bleibt das so?« Cassie erwiderte: »Nachdem ich heute in Tante Alex’ Tagebüchern gelesen habe, muss ich sagen, dass es vermutlich dabei bleibt. Zumindest grundsätzlich. Sie hat schließlich einige ihrer Fähigkeiten zurückbekommen, aber erst nach fast zwanzig Jahren, und niemals so stark wie zuvor.«
    »Wovor?«
    »Bevor sie beinahe im Verstand eines Wahnsinnigen eingeschlossen wurde. Sie hat nur wenige Einzelheiten erwähnt, aber ich schätze, das war direkt vor dem Streit mit meiner Mutter, als sie gebeten wurde, bei der Suche nach einem vermissten Kind zu helfen. Der Entführer war vollkommen wahnsinnig, und sie blieb eine Zeit lang in seinem Verstand gefangen.«
    »Schaurig«, bemerkte Matt.
    »Ja.« Dass Conrad Vasek unzählige Male ohne ihr Wissen in ihren Kopf eingedrungen war und sie damit fertig werden musste, verschwieg Cassie ihm. »Tante Alex war danach verändert. Emotional. Mental. Und physisch.« Ihre Hand fuhr kurz zu der weißen Strähne hinauf.
    »Wie ist es mit Ihnen? Bedauern Sie es?«
    »Nicht im Geringsten.«
    Matt musterte sie. »Ich muss sagen, Sie sehen viel friedvoller aus. Schweigen ist wohl doch Gold, nicht wahr? Ich meine, außer für Ben.«
    Cassie lächelte ihn an. »Sie haben keine Ahnung, wie sehr.«
    »Wenn ich also ein paar besondere Einsichten bei irgendwelchen zukünftigen Ermittlungen brauche …«
    »Versuchen Sie es mit Teeblättern. Oder einer Kristallkugel.«
    »Mit allem, außer Ihnen?«
    »So sieht es aus.«
    »Hm. Aber Sie bleiben in der Gegend, ja?«
    »Ja«, sagte Ben. »Sie bleibt.«
    Herrisch.
    Niemals.
    »Bin
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