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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten
Autoren: Kay Hooper
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Schutzschild senken, sich ihm zeigen und willentlich in seinen Verstand eindringen, Sie jemals loslassen wird?«
    »Ich bin stark genug«, wiederholte sie trotzig.
    »Das glaube ich nicht.«
    Sie blickte zu ihm hoch, wandte dann den Kopf ab und schaute zum Sheriff. »Einer Sache können wir uns ganz sicher sein. Wenn wir Vasek nicht aufhalten, bringt er Ben um. Und dann wird er weiter töten. Noch mehr Frauen, Matt. Vielleicht hier, in Ihrer Stadt. Mehr Menschen, die Sie kennen und mögen. Das ist unsere beste Chance, ihn zu fassen. Sie wissen das.«
    Matt war Polizist und erkannte die Logik. Aber bei der Vorstellung, Cassie zu erlauben, sich zu opfern, wurde ihm die Kehle eng. »Können Sie ihn nicht irgendwie rauslocken? Seine Aufmerksamkeit lange genug festhalten, bis ich mit meinen Leuten nahe genug bin? Es würde nur zwei Minuten dauern, höchstens fünf. Können Sie das tun, ohne ihm die Chance zu geben, Sie hineinzuziehen?«
    »Natürlich kann ich das.«
    »Sie kann es nicht«, sagte Bishop. »Hier geht es um alles oder nichts, Dunbar. Um diesen Kerl abzulenken, muss sie sich entblößen, hineingehen und sich ihm zeigen. Und Sie können darauf wetten, dass er zupacken und sie festhalten wird. Wenn sie im Kopf dieses Hurensohns ist und Sie ihn töten müssen, stirbt sie.« Bishop lächelte dünn. »Aber Sie werden Ihren Freund gerettet haben. Vielleicht ist das ein Preis, den Sie zu zahlen bereit sind.«
    Der Sheriff machte einen Schritt auf den Agenten zu, aber Cassies Stimme fuhr dazwischen, seltsam sanft. »Bishop, wenn Sie noch ein weiteres Wort sagen, verspreche ich Ihnen, dass Sie es bereuen werden.« Ihr Blick richtete sich auf Matts Gesicht, und sie lächelte. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Matt. Mir wird nichts passieren. Überhaupt keine Gefahr, merken Sie sich das. Werden Sie es sich merken?«
    Matt schaute sie an, runzelte nur kurz die Stirn, als beschäftigte ihn etwas, das zu flüchtig war, um es festzuhalten. Dann lächelte er ebenfalls. »Ich werd’s mir merken. Keine Gefahr. Ihnen passiert nichts.«
    »Ja, mir wird nichts passieren. Das Wichtigste ist, Vasek zu überraschen, damit Sie Ben retten können.« Ihre Stimme blieb sanft. »Also bringen Sie Ihre Leute in Stellung, und wenn Sie so weit sind, rufen Sie mich an. Dann geben Sie mir genau fünf Minuten, bevor Sie losschlagen. In Ordnung?«
    »In Ordnung, Cassie. Ich lasse Danny mit meinem Handy hier, und er wird berichten können, wann wir so weit sind.«
    Bishop sagte kein Wort.
    Matt fügte hinzu: »Wir werden etwa fünfzehn Minuten brauchen, bis wir dort sind und in Stellung gehen. Aber ich lasse es Sie wissen. Und ich verspreche – ich werde Ben dort lebend rausholen.«
    »Natürlich werden Sie das.« Sie sagte es, als gäbe es einfach keine andere Möglichkeit.
    Der Sheriff nickte entschlossen und verließ das Zimmer, nachdem er sein Handy an den jungen und verdutzten Deputy weitergereicht hatte, der unsicher im Türrahmen stehen blieb.
    Bishop zog einen Sessel heran und schob ihn hinter Cassie. »Hier – setzen Sie sich, bevor Sie umfallen.«
    Sie sank auf den Sessel und fragte sich, ob sie so schlimm aussah, wie sie sich fühlte. Sicherlich nicht.
    »Ein ganz schönes Risiko, all die kostbare Energie zu vergeuden, um den guten Sheriff einzuwickeln.« Bishops Stimme klang leicht spöttisch. »Weiß Ryan übrigens, dass Sie das können?«
    Cassie atmete tief durch. »Ich wusste nicht mal, dass ich das kann.«
    »Dunbar wird nicht glücklich sein, wenn er merkt, dass Sie ihn hereingelegt haben.«
    »Nein, vermutlich nicht. Aber er wird es jetzt nicht merken. Noch nicht. Und wenn er es merkt, wird es keine Rolle mehr spielen.« Sie war bereits so müde, ausgelaugt von Entsetzen und der Angst um Ben. Und es gab noch so viel zu tun.
    Bishop lehnte die Schultern an den Kaminsims, die Arme über der Brust verschränkt, das Gesicht so ausdruckslos wie immer. Aber die Narbe wirkte bleich und wütend.
    Cassie überlegte, ob er wohl wusste, dass die Verunstaltung ein Barometer seiner Emotionen war.
    »Das ist ein dummer Plan«, sagte er, als käme es nicht darauf an.
    »Vielleicht.«
    »Selbst angenommen, es funktioniert, und Ryan kommt lebend davon, wird er weder Dunbar noch mir danken. Er wird behaupten, wir hätten Sie benutzt.«
    »Er wird es besser wissen.«
    »Ach ja? Erwarten Sie, dass er vernünftig bleibt? Wenn er sieht, was Sie getan haben, was es Sie gekostet hat?«
    »Mir wird nichts passieren.«
    »Versuchen Sie
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