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Eisberg

Titel: Eisberg
Autoren: Clive Cussler
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Sonde zu zerstören, verbrannte es das ganze Schiff mitsamt der Besatzung, sobald es sich entzündete. Ich war dabei, als er die
Lax
wieder betrat. Ich sah den fassungslosen Ausdruck auf seinem Gesicht, als er erkennen mußte, welches Unheil er angerichtet hatte.«
    »Es war meine Schuld«, sagte Kirsti leise. »Ich bin dafür verantwortlich. Ich hätte Dr. Hunnewells Namen nie an Oskar und Kelly weitergeben dürfen.«
    »Kelly erriet, was geschehen war, und befahl Rondheim, Hunnewell auszuschalten.«
    »Er war mein ältester Freund«, stöhnte Kirsti. »Und ich habe sein Todesurteil unterschrieben.«
    »Wußte er, was mit Ihnen los war?«
    »Nein. Oskar hat ihm bloß erzählt, daß ich im Krankenhaus läge und mich von einer Krankheit erholen müßte.«
    »Er war ein treuerer Freund, als Sie ahnten«, erklärte Pitt. »Er identifizierte bewußt die Leiche eines anderen an Bord der
Lax
als die Ihre. Er tat es, damit der Kristjan Fyrie, den er gekannt hatte, nicht in die scheußliche Affäre mit hineingezogen würde, wenn er seinen Vorgesetzten die Wahrheit über Eremit Ltd. sagen mußte. Unglücklicherweise triumphierte aber das Böse über das Gute. Rondheim kam ihm zuvor.« Pitt schüttelte traurig den Kopf und seufzte. »Dann erschien Dirk Pitt auf der Bildfläche.«
    Kirsti fuhr zusammen. »Deshalb bestand ich darauf, Sie kennenzulernen. Ich wollte mich für Ihren Versuch, sein Leben zu retten, erkenntlich zeigen. Ich stehe immer noch in Ihrer Schuld.«
    Pitt drückte das kühle Glas gegen seine Stirn. »Dazu ist es jetzt zu spät; das ändert auch nichts mehr«, sagte er deprimiert.
    »Für mich schon. Deshalb habe ich Sie auch davor bewahrt, daß Oskar Sie totschlug.« Ihre Stimme schwankte. »Aber ich … ich kann Sie kein zweitesmal retten. Ich muß mich selbst schützen, Dirk. Es tut mir leid. Bitte rühren Sie sich nicht, sonst muß ich abdrücken. Sie müssen hier bleiben, bis Oskar kommt.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Warten Sie nicht darauf, daß Oskar hier auftaucht und Ihnen aus der Klemme hilft. Zur Zeit liegt Ihr ehemaliger Partner und Erpresser bewußtlos im Krankenhaus, eingewickelt in hundert Kilo Mull und Leukoplast. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß ihn ganze Scharen von NIA-Leuten bewachen. Vielleicht müssen sie ihn später zum Galgen schleppen. Doch wie auch immer, ob er selbst gehen kann oder nicht, hängen wird er auf jeden Fall.«
    Die Pistole zitterte. »Was soll das heißen?«
    »Es ist alles vorbei. Sie sind frei. Eremit Ltd. und ihr Management sind vor kurzem aufgeflogen.«
    Seltsamerweise schaute Kirsti Pitt diesmal nicht wie einen Irren an. »Ich würde Ihnen ja zu gern glauben. Aber welche Beweise habe ich, daß stimmt, was Sie sagen?«
    »Greifen Sie zum Telefon und rufen Sie Kelly, Marks, von Hummel oder Ihren Freund Rondheim an. Oder noch besser – durchsuchen Sie alle Zimmer des sechsten Stocks.«
    »Und was soll ich finden?«
    »Nichts, überhaupt nichts. Sie sind alle verhaftet.« Pitt leerte sein Glas und setzte es ab. »Sie und ich sind die einzigen, die übriggeblieben sind. Mit freundlicher Genehmigung der NIA. Sie sind meine Prämie – eine kleine Anerkennung für geleistete Dienste. Ob Sie es wollen oder nicht, ich habe Sie Rondheim abgejagt.«
    Das Zimmer drehte sich um Kirsti, als sie erkannte, daß Pitt die Wahrheit sagte. Sie hatte sich schon gewundert, warum Rondheim sich nicht bei ihr gemeldet hatte, wieso Kelly sie nicht, wie versprochen, besucht hatte, warum seit beinahe zwei Stunden weder das Telefon geläutet noch jemand an die Tür geklopft hatte. Doch sie fing sich sofort wieder und versuchte, sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. »Aber … was ist mit mir? Soll ich ebenfalls verhaftet werden?«
    »Nein. Die NIA weiß über Sie Bescheid. Und man hat auch richtig gefolgert, daß Rondheim Sie erpreßte. Man hat kurz erwogen, Sie wegen Beihilfe zum Mord festzunehmen, aber ich habe das verhindert.«
    Kirsti legte die Pistole sacht auf das Tischchen. Beide schwiegen eine Weile. Schließlich sah Kirsti Pitt an. »Und was ist der Preis für diese Schonung? Alles hat doch seinen Preis?«
    »Sie kommen billig weg, gemessen an den Fehlern, die Sie begangen haben … Fehler, die Sie nie wiedergutmachen können, selbst mit all Ihrem Geld nicht. Alles, was ich verlange, ist eine Garantie für eine enge, dauerhafte Zusammenarbeit zwischen der Fyrie Ltd. und der NUMA.«
    »Und wie soll das vor sich gehen?«
    »Kellys Computer haben genug Daten
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