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Eisberg

Titel: Eisberg
Autoren: Clive Cussler
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hervor und richtete die Waffe auf Pitts Brust. »Ihre Beschuldigungen sind nicht halb so richtig, wie Sie vermuten. Sie tasten um sich wie ein Blinder im Dunkeln, Dirk.«
    Pitt warf einen Blick auf die Pistole und wandte sich dann unbeeindruckt wieder ab.
    »Vielleicht könnten Sie freundlicherweise das Dunkel ein wenig erhellen.«
    Sie sah Pitt unsicher an, während sie die Pistole immer noch fest auf ihn gerichtet hielt. »Ich hatte wirklich die Absicht, die Unterwassersonde Ihrem Land zu übergeben. Mein ursprünglicher Plan war, meine Wissenschaftler und Ingenieure an Bord der
Lax
nach Washington zu schicken, um die Sonde dort vorzuführen. Auf der Reise über den Atlantik hätte Kristjan Fyrie dann über Bord gehen sollen.«
    »Und in der Zwischenzeit sind Sie zu Ihrer Operation nach Mexiko geflogen.«
    »Ja«, erwiderte Kirsti sanft. »Aber ein völlig unvorhersehbarer Zufall warf alle meine Pläne über den Haufen. Dr. Jesus Ybarra war ein Mitglied von Eremit Ltd.«
    »Und er hat natürlich Alarm geschlagen und Rondheim unterrichtet?«
    Kirsti nickte. »Von diesem Zeitpunkt an hatte mich Oskar in der Hand. Er drohte, er würde meine Geschlechtsumwandlung in der ganzen Welt ausposaunen, wenn ich mein Unternehmen nicht ihm und Kelly überschriebe. Ich hatte keine Wahl. Wäre mein Geheimnis bekannt geworden, hätte der Skandal Fyrie Ltd. zugrunde richten und die Wirtschaft meines Landes ruinieren können.«
    »Und wozu diese Maskerade mit der
Lax?«
    »Da Oskar und Kelly mich in der Hand hatten, dachten sie natürlich nicht im Traum daran, die Unterwassersonde wieder preiszugeben. Darum setzten sie dieses Lügenmärchen von der verschwundenen
Lax
in die Welt. Sie müssen zugeben, daß das ihren Absichten sehr entgegenkam. Die Welt glaubte, die Sonde sei für immer verloren.«
    »Ebenso wie Kristjan Fyrie.«
    »Ja; die Story vom Untergang der
Lax
nützte auch mir.«
    »Das erklärt noch nicht, weshalb Sie die Aufbauten der
Lax
haben ändern lassen«, bohrte Pitt weiter. »Warum hat man die Sonde nicht einfach auf einem anderen Schiff installiert?«
    Zum erstenmal lächelte sie. »Die Unterwassersonde ist ein kompliziertes Gerät. Man muß ein Schiff im wahrsten Sinne des Wortes um sie herumbauen. Sie aus der
Lax
zu entfernen und in einen x-beliebigen Fischdampfer einzubauen, hätte Monate gedauert. Darum haben wir an der
Lax
in einer kleinen Bucht an der Ostküste Grönlands einige kosmetische Änderungen vorgenommen.«
    »Und Dr. Hunnewell? Welche Rolle spielte er in der ganzen Sache?«
    »Er hat mit mir zusammen die Sonde entwickelt.«
    »Ich weiß. Aber warum ausgerechnet mit Ihnen? Warum nicht mit irgend jemand aus seinem eigenen Land?«
    Sie sah ihn prüfend an. »Ich finanzierte die Forschungs- und Entwicklungsarbeit, ohne irgendwelche Bedingungen daran zu knüpfen. Die Unternehmen in den Vereinigten Staaten dagegen verlangten alle Rechte an seinen Arbeiten und seinen wissenschaftlichen Forschungen. Dr. Hunnewell widerstrebte es jedoch, etwas zu tun, was nur der Profitgier anderer Leute dienlich war.«
    »Aber er hat sich dennoch mit Kelly und der Eremit Ltd. zusammengetan.«
    »Als die
Lax
den Meeresboden vor der grönländischen Küste erforschte, funktionierte die Sonde nicht richtig. Dr. Hunnewell war der einzige, der in der Lage war, den Fehler rasch zu beheben. Kelly flog ihn von Kalifornien ein. F. James Kelly ist ein wahrer Meister in der Kunst der Überredung. Er hat Dr. Hunnewell dazu gebracht, sich Eremit Ltd. anzuschließen, um die Welt zu retten. Hunnewell konnte seiner Argumentation nicht widerstehen. Er war stets eine Art Weltverbesserer.« Ein schmerzlicher Ausdruck flog über Kirstis Gesicht. »Später hat er seine Entscheidung bedauert. Deshalb mußte er sterben.«
    »Das erklärt das Feuer auf dem Schiff«, meinte Pitt nachdenklich. »Aber ihr habt Hunnewell unterschätzt. Er hat euren ganzen schmutzigen Plan durchschaut. Was er auf der
Lax
sah, gefiel ihm nicht – Rondheims Mannschaft hielt Ihre Wissenschaftler gefangen.
    Wahrscheinlich haben ihm Ihre Leute sogar die Nachricht von Matajics Tod und dem seines Assistenten hinterbracht. Da wußte Hunnewell, daß er Kelly aufhalten mußte. Er stellte deshalb die Schaltelemente der Sonde so ein, daß sie sich selbst zerstörte, sobald er wieder in der Luft und auf dem Weg zurück in die Vereinigten Staaten war. Allerdings ist ihm dabei ein Fehler unterlaufen. Selbst er kannte sich nicht hinreichend genug mit Celtinium aus, und statt nur die
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