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044 - Der Teufelseid

044 - Der Teufelseid

Titel: 044 - Der Teufelseid
Autoren: Dämonenkiller
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Sie waren ganz in schwarze Lederkombinationen gekleidet, die sie mit Totenköpfen und anderen Horrormotiven bemalt hatten. Mit ihren Sturzhelmen, deren Sichtscheiben dunkel getönt waren, glichen sie Raumfahrern aus einem Science-Fiction-Film.
    Kitty fühlte sich von den sieben motorisierten Rockern verfolgt. Kaum hatte sie die City von London verlassen, als sie hinter ihr aufgetaucht waren. Von da an waren sie ständig hinter dem weißen Mini geblieben.
    Kitty fielen plötzlich wieder die seltsamen Anrufe ein, die sie in den vergangenen Tagen erhalten hatte. Sie hatte sie nicht besonders ernst genommen, weil sie dachte, dass sich Harrys Freunde nur einen üblen Scherz mit ihr erlauben wollten.
    Vor einer Woche hatte sich die hohlklingende Stimme zum ersten Mal gemeldet und ihr vorgeworfen, dass sie Harry betrüge. Beim nächsten Anruf hatte man ihr gesagt, dass Harry es sich nicht gefallen lassen würde, wenn sich sein Mädchen mit anderen einließ.
    Aber Harry war doch seit mehr als drei Monaten tot!
    Es war nicht ihre Schuld, dass er sich mit seiner Maschine bei Tempo 150 überschlagen und sich das Genick gebrochen hatte. Sie hatte ihm natürlich nicht den Tod gewünscht, aber sie war doch froh gewesen, als dieses Verhältnis zu Ende gewesen war.
    Sie sah im Rückspiegel, wie einer der vermummten Motorradfahrer aus der Gruppe ausscherte. Er brauste mit Vollgas heran. Kitty sah ihn im Außenspiegel schnell größer werden. Und dann war er auf gleicher Höhe mit dem Mini. Es krachte, und Kitty sah wie der Außenspiegel barst. Der Rocker hatte ihn im Vorbeifahren abrasiert.
    Sie wusste, dass jetzt der Terror begann.
    Sie trat das Gaspedal durch, bog in eine Seitenstraße ein.
    Abraham Road, las sie auf einem Straßenschild. Links und rechts standen Reihenhäuser, die sich glichen wie ein Ei dem anderen.
    Da brauste der nächste Rocker heran. Er schwang etwas in der Rechten. Es sah aus wie die mit Eisendornen gespickte Kugel eines Morgensterns.
    Das schwere Ding an der Eisenkette krachte gegen die Windschutzscheibe. Kitty trat unwillkürlich auf die Bremse und schloss die Augen. Die Windschutzscheibe zersprang in tausend Trümmer.
    Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie durch das Seitenfenster den nächsten Motorradfahrer heranbrausen. Er raste gegen die Fahrertür, rammte sie mit solcher Wucht, dass der Mini ein Stück zur Seite geschleudert wurde.
    Kitty hatte sich von der Erschütterung noch nicht erholt, als von der anderen Seite mit einer schweren Brechstange gegen das Dach ihres Wagens getrommelt wurde.
    Schnell legte sie den ersten Gang ein und fuhr mit heulendem Motor an. Sie musste das Steuer herumreißen, als einer der Rocker mit seiner Maschine kehrt machte und sie schneiden wollte.
    Hinter den Fenstern einiger Reihenhäuser waren Lichter angegangen. Aber Kitty wusste, dass sie von den Bewohnern keine Hilfe erwarten konnte. Diese Spießbürger würden keinen Finger rühren. Vielleicht würden sie morgen in der Zeitung lesen, dass auf der Straße ein Mädchen vergewaltigt und durch Messerstiche übel zugerichtet worden war. Und dann konnten sie ihren Bekannten gegenüber sensationslüstern behaupten: »Ich hab's gesehen!«
    Kitty musste wieder einem Motorradfahrer ausweichen. Er warf etwas nach ihr, das wie eine Orange aussah. Das Ding klatschte ihr ins Gesicht und platzte – eine warme, süßlich schmeckende Flüssigkeit rann ihr übers Gesicht.
    Blut!
    Links und rechts von ihr heulten die Motoren der schweren Maschinen. Die Rocker nahmen sie in die Zange. Sie fuhren einhändig und hieben mit allen möglichen Werkzeugen auf ihren Kleinwagen ein.
    Eine Brechstange knallte auf die Motorhaube, die aufsprang und Kitty die Sicht nahm. Aber sie fuhr blind weiter. Nur nicht stehen bleiben, sonst war sie verloren!
    Der Morgenstern zertrümmerte das Seitenfenster. Die Splitter des Sicherheitsglases lagen wie Tautropfen auf Kittys Haar.
    »Kitty!«
    Unwillkürlich drehte sie sich nach dem Rocker um, der neben ihr her fuhr. Die Stimme war ihr irgendwie bekannt vorgekommen, obwohl sie verzerrt klang.
    Der Rocker nahm im Fahren seinen Sturzhelm ab. Als Kitty sein Gesicht sah, entrang sich ihrer Kehle ein Schrei des Entsetzens.
    Der Rocker hatte Harrys Gesicht. Sie erkannte es, obwohl es schrecklich zugerichtet war. Das Gesicht, von den Narben des Motorradunfalls entstellt, war ein grinsender Totenschädel. Die Augen darin wirkten tot, starr, blicklos. Jetzt zückte der Rocker mit Harrys Schädel ein Messer, beugte
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