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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück
Autoren: Paige Toon
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willst«, sagt Holly. »Obwohl, ich muss vielleicht selbst in die Stadt ziehen, wenn ich für Frederick und Ingrid arbeite. Habe keinen großen Bock auf den weiten Weg aus der Pampa rein nach London.«
    »Ja, mach das! Wäre doch super!«, sporne ich sie an.
    »Mal sehen.«
    Als wir in den Garagen eintreffen, schaut Luis zu mir hinüber, wendet den Blick aber schnell wieder ab. Mein Mut sinkt.
    »Daisy!«
    MrsCastro winkt mir zu. Ich stelle die Platte auf dem Serviertisch ab und gehe auf sie zu. Ich bin furchtbar verlegen und fühle mich unbehaglich. Seit Freitagnacht habe ich nicht mehr mit ihrem Sohn gesprochen, auch wenn ich nicht annehme, dass seine Mutter davon weiß.
    »Hallo!« Sie nimmt mich herzlich in den Arm, und ich bin mir Luis’ Nähe deutlich bewusst, der sich mit Dan unterhält.
    Luis scheint keinen Wert darauf zu legen, mit mir zu sprechen, deshalb entschuldige ich mich, ich müsse wieder an die Arbeit, nachdem ich Höflichkeiten mit dem Rest seiner Familie ausgetauscht habe. Ich kehre an den Serviertisch zurück und helfe Holly beim Aufstellen der Kaffeetassen.
    »Pass auf!«, zischt sie, als ich beinahe eine fallen lasse.
    »Sorry«, murmel ich und schaue hinüber, ob Luis es gemerkt hat. Er steht mit dem Rücken zu mir.
Cazzo
, ich bin so nervös. Was ist, wenn das jetzt alles war? Was ist, wenn ich meine letzte Chance vertan habe? Wenn ich ihm nicht mehr sagen kann, dass er mir wichtig ist? Was ist, wenn er direkt nach dem Rennen verschwindet? Nein, ich muss ihn allein sprechen. Wenn es sein muss, gehe ich auf dem Startfeld zu ihm.
    O Gott. Luis hatte Will auf dem Startgrid angesprochen, worauf der einen Unfall hatte und ums Leben kam. Ich lege die Hände vor mir auf den Tisch und atme mehrmals tief durch.
    »Alles in Ordnung?«, fragt Holly, die plötzlich merkt, dass es mir nicht gutgeht.
    Ich nicke und lächle ihr gezwungen zu. Vielleicht gehe ich doch nicht zu Luis auf dem Startgrid.
    Jemand legt mir eine Hand auf den Rücken. Ich drehe mich um, und da steht er vor mir. Holly macht sich schnell ab.
    »Hi!« Ich lächle, überwältigt von Erleichterung.
    Luis zeigt auf die Platte mit Plätzchen. »Immer noch keine mit Vanillecreme?«
    »Oh, Scheiße, tut mir leid!« Ich schlage die Hand vor den Mund. »Ich wollte dir unbedingt welche besorgen. Hab’s total vergessen.«
    Kopfschüttelnd sieht er mich an, sein Gesicht ist ausdruckslos. »Wie konntest du nur etwas so Wichtiges vergessen?«
    »Ich besorge dir welche, wenn wir wieder in England sind, versprochen.«
    Er verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich an. »Werden wir uns denn sehen, wenn wir wieder in England sind?«
    »Wenn du nicht aufpasst, schlage ich vor deiner Haustür mein Zelt auf«, necke ich ihn.
    »Luis!«, ruft Dan. Wir sehen uns um.
    »Ich muss los«, sagt er.
    »Hey, viel Glück für das Rennen!«
    »Bis später.« Lächelnd geht er davon.
    »Tschüss!«, rufe ich und habe ein Déjà-vu-Erlebnis.
    Das waren die letzten Worte von Will und mir am Morgen seines Todes. Ein Schauer durchfährt mich, und ich habe das Gefühl, trotz der Luftfeuchtigkeit zu frieren.
    Holly taucht wieder auf. »Was hat er zu dir gesagt?«, fragt sie besorgt, als sie mein Gesicht sieht.
    »Nichts.«
    »Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«
    »Ach, er hat nur etwas gesagt, was mich an Will erinnert hat.«
    »Ah, so.« Sie tätschelt mir mitfühlend den Arm. »Kommst du mit nach draußen zur Startaufstellung? Vielleicht lenkt es dich ab.«
    »Nein, ich glaube, ich bleibe einfach hier.«
    Und dann passiert es wieder. Genau dasselbe, das ich erlebte, als ich Will beim Rennen zusah. Die roten Ampeln erlöschen, Luis braust vom Startfeld los, und mir wird fast auf der Stelle schwindelig. Es ist die Angst, ihn zu verlieren, dieselbe Angst, die ich hatte, Will zu verlieren.
    Holly bemerkt es sofort und bringt mich hinten in die Garagen, bevor es jemand mitbekommt. Luis’ Verwandtschaft ist viel zu gefesselt vom Geschehen. In der ersten Runde überholt er Benni Fischer, setzt sich an die zweite Stelle. Kit Bryson führt, doch wenn Luis ihn schlägt, verliert Bryson die Meisterschaft. Der Druck ist entsprechend groß.
    »Ich glaube, du gehst besser in den Gästebereich zurück, oder?«, schlägt Holly vor.
    »Nein, das kann ich nicht. Ich muss dieses Rennen sehen.«
    »Wirklich?« Sie ist besorgt.
    »Ja. Ich bleibe einfach ein bisschen hier sitzen.«
    »Na, gut.« Sie zieht sich einen Stuhl heran, und wir verfolgen das Geschehen auf
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