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Einladung in den Palast des Scheichs

Einladung in den Palast des Scheichs

Titel: Einladung in den Palast des Scheichs
Autoren: Jackie Braun
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träumte. Dann sah sie alles ganz deutlich vor sich. Die ledergebundenen Menükarten und die weiß gedeckten Tische mit hohen silbernen Kerzenleuchtern, die romantisches Licht verbreiteten. Das Essen aber würde weitaus weniger konventionell sein. Ein atemberaubendes multikulturelles Geschmackserlebnis, das ihre ganz persönliche, unverkennbare Note tragen sollte. Und es musste in Manhattan sein. Nirgendwo anders würde man The Merit so zu würdigen wissen wie dort.
    Aber zunächst einmal musste sie Dans Auftrag ausführen, ehe sie überlegte, was sie mit ihrem Verdienst anfangen würde. Am Ende ihres Meetings hatten sie sich darauf geeinigt, dass sie einige Menüvorschläge vorbereiten und dann mit ihm besprechen würde. Er ließ ihr freie Hand und vertraute vollkommen auf ihr Urteil. Solche Kunden waren Emily die liebsten. So konnte sie kreativ sein und experimentieren. Nur eine einzige Bedingung hatte er gestellt, die ihr sehr recht war, schließlich übernahm er die Kosten für die Zutaten. Da er eine Schwäche für weiße Trüffel hatte, sollte mindestens ein Gericht den kostbaren Pilz enthalten.
    Diese italienische Delikatesse hatte den stolzen Preis von 10.000 Dollar pro Pfund, weshalb Emily bisher nur selten Gelegenheit gehabt hatte, damit zu kochen. Selbst die Hendersens, die ihren Gästen nur die erlesensten Speisen servierten, hatten bisher nie weißen Trüffel bestellt.
    „Ich fühle mich wie im Paradies!“, seufzte sie glücklich und schleppte einen Stapel ihrer Lieblingskochbücher in die Küche.
    Doch schon ein harsches Telefonklingeln später kehrte sie unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück. Und als sie die Stimme ihrer Mutter erkannte, sank ihre Laune gleich noch ein wenig tiefer.
    „Lieber Himmel, ich dachte schon, ich kriege dich gar nicht mehr ans Telefon“, beschwerte sich Miranda Merit anstelle einer Begrüßung.
    „So?“ Wenn Mutter Höflichkeit nicht für nötig hält, kann ich wohl auch darauf verzichten .
    „Du brauchst gar nicht die Unschuldige zu spielen, Emily! Und wenn du zehnmal versuchst, meinen Anrufen aus dem Weg zu gehen, Tatsache ist, dass deine Schwester im August heiraten wird.“
    Und natürlich musst du mir das bei jeder Gelegenheit unter die Nase reiben. „Das weiß ich, Mom.“
    „Und ich weiß, dass es für dich sehr schwer zu akzeptieren ist, aber, glaub mir, so ist es für alle das Beste. Reed passt einfach viel besser zu Elle als zu dir. Wann wirst du ihnen endlich verzeihen?“
    Wenn sie mich darum bitten!
    „Zu ihrer Silberhochzeit?“
    „Das ist reichlich optimistisch.“
    „Du musst über den Dingen stehen. Deine Schwester ist so glücklich. Dein Vater und ich haben Elle noch nie so ausgeglichen gesehen. Seit Jahren haben wir darauf gehofft. Kannst du dich nicht einfach an ihrem Glück freuen?“
    Aus unerfindlichen Gründen bekam Emily auf einmal ein schlechtes Gewissen. Ihre Mutter war wirklich sehr geschickt darin, sie zu manipulieren, und seit Elle einen Verlobungsring an ihrem Finger trug, bearbeitete sie sie auf diese Weise.
    „Ich habe leider gerade keine Zeit, das länger zu diskutieren, Mom.“
    „Nächsten Sonntag findet Elles Junggesellinnenparty statt.“
    „Und ich habe dir schon zigmal gesagt, dass ich arbeiten muss.“ Was nicht stimmte. Genau an diesem Tag hatte sie frei.
    „Bitte versuche, dir wenigstens ein paar Stündchen frei zu nehmen. Um des Familienfriedens willen.“
    Ärgerlich legte Emily auf. Wieso war sie eigentlich als Einzige für den Familienfrieden verantwortlich?
    Während Azeem den Mercedes durch den dichten Verkehr in Manhattan steuerte, hörte Dan die Mailbox seines Mobiltelefons ab. Schon wieder seine Mutter. Wenn man bedachte, dass es in Kashaqra gerade mitten in der Nacht war, musste Fadilah wohl etwas Dringendes zu besprechen haben. Was bedeutete, dass er ihren Anrufen nicht mehr länger aus dem Weg gehen konnte.
    „Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Azeem. „Ist etwas mit deinem Vater?“
    „Kann ich mir nicht vorstellen.“ Sonst hätte seine Mutter wahrscheinlich nicht so vage Nachrichten hinterlassen. „Sie will mit mir sprechen, mehr hat sie nicht gesagt.“
    Azeem grinste. „Fadilah ist die einzige Frau, die ich kenne, die dich nervös macht. Aber nicht mehr lang, sadiqi . Wenn du nicht bald deine Meinung änderst, wird Nawar das Gleiche mit dir tun.“
    Trotz des scherzhaften Tones war die Provokation unüberhörbar.
    „Lass mich bitte an der nächsten Ampel aussteigen.“
    „Aber das
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