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Einladung in den Palast des Scheichs

Einladung in den Palast des Scheichs

Titel: Einladung in den Palast des Scheichs
Autoren: Jackie Braun
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vielleicht eine überschießende Fantasie, aber sie wusste aus Erfahrung, dass es sich immer auszahlte, seine Kunden gut zu behandeln.
    Also fuhr sie sich fieberhaft mit den Fingern durchs Haar, in der Hoffnung, es ein wenig in Form zu bringen, schob den Sicherheitsriegel beiseite und öffnete die Tür. Jedoch nur einen Spaltbreit, sodass sie halb dahinter verborgen blieb.
    Mit einem strahlenden Lächeln rief sie: „Dan, guten Morgen. Was für eine schöne Überraschung!“
    „Guten Morgen“, erwiderte er mit seiner tiefen warmen Stimme, die sofort Emilys lange und erfolgreich unterdrückte Hormone wieder auf den Plan rief. Doch sein fröhlicher Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. „Oh, ich komme ungelegen.“
    „Nein, nein“, versuchte sie, ihn zu beschwichtigen. Als er nicht überzeugt schien, entschied sie sich für die Wahrheit. „Ich hatte nur nicht mit Ihnen gerechnet.“
    „Aber ich dachte, wir hätten uns gestern für heute früh verabredet? Sagten Sie nicht, Sie könnten ab neun Uhr mit mir das Menü besprechen?“
    „Ja“, gab sie verlegen zu. „Das stimmt. Doch ich dachte dabei mehr an ein Telefonat.“
    „Oh!“ Jetzt war es an ihm, verlegen zu sein. „Natürlich. Sie wollten es telefonisch besprechen. Bitte entschuldigen Sie! Mein Fehler. Ich werde Sie nachher anrufen.“
    Damit nickte er ihr zu und wandte sich zum Gehen.
    Ohne nachzudenken, legte sie ihm die Hand auf den Arm und hielt ihn zurück: „Bitte bleiben Sie doch! Wo Sie schon einmal hier sind, können wir das Menü ja auch persönlich besprechen. Geben Sie mir nur ein paar Minuten, um mich anzuziehen.“
    „Sind Sie sicher? Wir können unser Meeting auch verschieben. Ich möchte nicht rücksichtslos erscheinen.“
    Ein Mann der, Rücksicht auf sie nehmen wollte! Sind Sie verheiratet? Um ein Haar hätte sie diesen lächerlichen Gedanken ausgesprochen. Mit einer wegwerfenden Geste rief sie: „Unsinn! Kommen Sie bitte herein, und nehmen Sie Platz.“
    Dann wandte sie sich blitzschnell ab und rannte in ihr Schlafzimmer. Ehe die Wohnungstür ins Schloss fiel, war sie schon an ihrem Kleiderschrank und suchte fieberhaft nach einem halbwegs angemessenen Outfit.
    Als ältestes Kind und einziger Sohn der kashaqrischen Herrscherfamilie sowie als Vorstandschef eines sehr erfolgreichen Exportgeschäftes reiste Madani schon seit Jahren in der ganzen Welt herum. Unzählige Male war er sowohl privat als auch geschäftlich in New York gewesen. Studiert hatte er in Harvard und Oxford, und er sprach sieben Sprachen fließend. Und trotzdem musste ihm, dem weltgewandten Geschäftsmann, dieses dumme Missverständnis passieren!
    Aber woher hätte er denn wissen sollen, dass die Adresse auf der Visitenkarte Emilys Privatadresse war? Oder dass sie ihm nur mit einem kurzen Sleepshirt bekleidet und mit sexy verwuscheltem Haar die Tür öffnen würde?
    Als er heute früh aufwachte, war sein erster Gedanke Emily gewesen. Jetzt, nachdem er beobachtet hatte, wie sich der dünne weiße Stoff des Shirts an ihre Kurven schmiegte, während sie in ihr Schlafzimmer eilte, würde er wohl den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken können.
    Eigentlich sollte er besser gehen. Doch er tat das genaue Gegenteil, er trat ein. Durch das kleine Wohnzimmer gelangte man in eine erstaunlich riesige Küche. Der Traum eines jeden Kochs, mit zwei Backöfen und einem stählernen Gasherd mit acht Kochflammen. Von den vielen Geräten auf der Arbeitsplatte erkannte er nur die Espressomaschine. Auch wenn er ein gutes Essen sehr zu schätzen wusste, hatte er in seinem ganzen Leben noch keines zubereitet.
    Alles in allem dürfte das ganze Apartment kaum halb so groß sein wie das kleinere Zimmer meiner Suite im Ritz Carlton Hotel, überlegte er. Aber sie wusste sich zu helfen und hatte alles sehr geschickt eingerichtet. In der Küche reichten sämtliche Schränke und Regale bis unter die Decke. Und Computer und Drucker hatte sie im Wohnzimmer in einem Schrank mit ausklappbarer Tischplatte verstaut. Im Moment standen die Schranktüren weit offen und erlaubten ungehinderte Blicke auf eine Unmenge von gelben Notizzetteln und einen Schokoladensoufflé-Bildschirmschoner.
    Stapel von Kochbüchern bildeten den Unterbau für die ovale Glasplatte, die als Couchtisch diente. In diesem sonst vollkommen funktionalen Raum, war das Sofa der einzige Gegenstand, der nicht nur praktisch, sondern auch gemütlich erschien. Besonders faszinierte ihn die bunte Wolldecke, die über der Armlehne
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