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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey
Autoren: Quinn Wilder
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vorgestellt?"
    "Ich glaube, ich hatte noch nicht das Vergnügen" erwiderte sie honigsüß.
    "Wir haben einmal kurz miteinander telefoniert", erinnerte Janey und reichte Melanie die Hand, "Es freut mich, Sie kennen zu lernen." 
    "Telefoniert?" fragte Vic aufhorchend. "Wann war das?"
    "Ach, das ist eine Ewigkeit her", winkte Melanie ab. "Aber hallo, wer ist denn das?" Ihre schönen Augen verengten sich wie bei einer Raubkatze, die auf Beute lauert.
    Und ihr Opfer war Jonathan. Janey musste zugeben, dass er heute besonders blendend aussah. Jonathan wusste immer, wie man sich bei derartigen Anlässen zu kleiden hatte.
    "Janeys Verlobter", erklärte Vic.
    "Freund", verbesserte Janey unwillkürlich.
    Jonathan kam heran und küsste Janey eher freundschaftlich auf die Nasenspitze. "Ich nehme an, ihr habt, jetzt noch ein paar Pflichten zu erfüllen. Die üblichen Fotos und . . ." Er verstummte mitten im Satz, als sein Blick auf Melanie fiel. " . . ."und was immer das Brautpaar und die Trauzeugen sonst noch tun, während die Gäste auf sie warten und sich halb zu Tode hungern."
    "Jonathan, darf ich bekannt machen, Vic's . . ."
    "Freundin" vervollständigte er.
    "Vic's Freundin Melanie. Jonathan Peters."
    "Dr. Jonathan Peters", ergänzte Vic. "Melanie, warum leistest du Dr. Peters nicht Gesellschaft, während Janey und ich unseren Pflichten als Trauzeugen genügen?"
    "Es wäre mir ein Vergnügen", sagte Jonathan sofort.
    "Sie sind Arzt?" flötete Melanie, hakte sich bei ihm ein und zog mit ihm davon.
    Vic warf Janey einen amüsierten Blick zu. "Der Mann wird dich nie heiraten.", verkündete er, während er für Clarence und Mabel den hinteren Wagenschlag des Hochzeitswagens öffnete.
    Mit einem verschmitzten Lächeln hielt er dann Janey die Beifahrertür auf und bemerkte: "Ein Glück, dass es heute nicht regnet. Du könntest sonst ertrinken, so hoch wie du dein Naschen hältst."
    "Hör auf, mich wegen meiner gelösten Verlobung aufzuziehen", zischte sie. "Ich bin in diesem Punkt sehr empfindlich."
    "Schluss jetzt ihr zwei", befahl Mabel fröhlich von der Rückbank. Sie sah Vic fragend "Ihr werdet mit eurem finsteren Blick noch die Hochzeitsfotos ruinieren."
    "Janey wirft finstere Blicke", widersprach Vic ungeniert und schenkte Mabel sein gewinnendstes Lächeln. "Ich bin wie immer strahlend und schön."
    Und Janey musste es verärgert hinnehmen, dass ihre Freundin herzlich darüber lachte. Ganz offensichtlich fand Mabel Vic's jungenhaften Charme unwiderstehlich, und an ihrem Hochzeitstag hätte Janey sie deswegen nie zurechtgewiesen... zumal sie es ihr nicht verdenken konnte.
    Irgendwie gelang es Janey doch noch, für Mabels Hochzeitsfotos zu lächeln. In Vic's Nähe fühlte sie sich aber derart befangen und verwundbar, dass die innere Anspannung allmählich unerträglich zu werden drohte.
    Sobald die Fotos mit den Trauzeugen im Kasten waren, stahl sie sich deshalb davon und floh in einen kleinen von hohen Mauern umsäumten Garten. Doch ihre Ruhe war nur von kurzer Dauer.
    "Würdest du mich endlich in Ruhe lassen?" sagte sie heftig, als Vic nur kurze Zeit später hinter ihr erschien.
    "Warum?" fragte er unschuldig.
    "Vic, du machst mich noch verrückt!"
    "Ach ja?" Er zog in gespieltem Erstaunen die Brauen hoch: "Und, was glaubst du, warum, Janey Butterblümchen?"
    Sie schloss die Augen. Manchmal, in ihren Träumen, sah sie Vic und sich auf einer Decke mitten auf einer üppig grünen Wiese voller gelber Butterblumen. In diesem Traum berührte er dann ihr Haar und nannte sie voller Zärtlichkeit so . . .
    "Hat er dich je verrückt gemacht?" fragte er jetzt sanft. "Hat er dich je in all deinen Gedanken verfolgt, dich mit einem Blick dahinschmelzen lassen oder in dir eine Leidenschaft entfacht, die an Wahnsinn grenzt?"
    "Meine Gefühle für Jonathan sind tabu. Meine Verlobung ist tabu", erwiderte sie mit bebender Stimme. "Und zu deiner Information, der Tod meines Vaters war der Anlass für die Auflösung." Es war ein letzter, verzweifelter Versuch, Vic den Zugang zu ihrem Herzen zu verwehren.
    Sofort änderte sich sein Ton. "Janey, es hat mir unendlich leid getan. Ich hatte noch nicht die Möglichkeit, dir das persönlich zu sagen." Das war genau die Stimme, nach der sie sich an jenem Abend gesehnt hatte, als sie ihn angerufen hatte.
    Betroffen wandte sie sich ab.
    "Soll ich dich in den Arm nehmen?" fragte er leise. Er stand dicht hinter ihr, zu dicht.
    "Nein, das ist zu spät. Ich habe dich damals gebraucht, jetzt nicht mehr"
    "Du
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