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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey
Autoren: Quinn Wilder
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hast mich damals gebraucht?" wiederholte er.
    "Was glaubst du, warum ich angerufen habe? Nur um dir zu sagen, dass ich nicht zur Arbeit kommen würde?" Die Worte sprudelten heraus, ohne dass Janey sich klarmachte, was sie damit preis gab. Sie fühlte sich völlig verwirrt. Vic Hamilton hatte von Anfang an diese Wirkung auf sie ausgeübt. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn an. ,,Ich hätte sowieso nicht anrufen sollen. Es ist nicht recht, einen Mann zu brauchen, der gebunden ist, oder?"
    "Gebunden?"
    "Ja, natürlich, an deine hinreißende Freundin." 
    "Melanie ist nicht mehr meine Freundin." 
    Janey riss die Augen auf. "Nicht?"
    Er schüttelte nachdenklich den Kopf. "Wann hast du mich angerufen, Janey?"
    Es fiel ihr unsäglich schwer, darüber zu reden. "Noch an demselben Tag, als mein Vater gestorben war. Ich dachte, du würdest schon verstehen. Was hast du erwartet? Dass ich dich bitten würde zu kommen?"
    "Okay, du hast mich angerufen, und? War ich nicht zu Hause? War die Leitung besetzt? Was?"
    "Melanie war am Telefon. Sie versprach, dir meine Nachricht auszurichten."
    Eine Mischung aus Zorn und Schmerz huschte über sein Gesicht. "Das hat sie nicht getan, Janey. Du musst es mir glauben."
    "Und wenn? Was hättest du gebraucht? Eine gedruckte Einladung?" 
    "Clarence hat es mir gesagt.", bestätigte Vic leise. "Und ich bin sofort zu dir gefahren. Ich wusste es, Janey. Ich wusste, dass du mich brauchst."
    "Wirklich?" Sie sah ihn mit großen Augen an. "Und du bist sogar gekommen, obwohl du noch zu Melanie gehörtest?"
    "Ich habe nie richtig zu Melanie gehört. An dem Tag, nachdem wir beide Raoul auf der Baustelle erwischt hatten, haben Melanie und ich uns in aller Freundschaft getrennt."
    "Das war der Tag, an dem mein Vater starb."
    "Aha, allmählich bekommt die Sache einen Sinn. Montags erfuhr ich von Clarence, warum du nicht zur Arbeit gekommen warst. Ich fuhr sofort zu dir. Leider wurde deine Tür von Jonathan bewacht, und ich hörte auf seine Worte anstatt auf mein Herz . . ."
    In diesem Moment wurde ihr Gespräch unterbrochen, denn Clarence steckte den Kopf zur Tür heraus und rief sie zu den übrigen Gästen. Vic warf Janey einen bedauernden Blick zu, den sie mit einem kläglichen Lächeln erwiderte.
    "Nun, ihr beiden, habt ihr endlich aufgehört zu streiten?", fragte Mabel streng, als sie an der Seite ihres Bräutigams den Ehrenplatz bei Tisch eingenommen hatte und die übrigen Gäste sich ebenfalls setzten.
    Janey und Vic schwiegen beredt.
    "Aha", sagte Mabel nur und kuschelte sich wie eine zufriedene Katze an die Schulter ihres Mannes.
    Wie Jonathan vorausgesagt hatte, waren die Gäste durch das lange Warten wirklich hungrig, und das Hochzeitsessen wurde unverzüglich serviert. Janey und Vic saßen als Trauzeugen rechts und links von dem Brautpaar, so dass Janey auf eine Atempause hoffen konnte, um das Chaos in ihren Gedanken zu ordnen.
    Sie sah sich in dem vollbesetzten Saal um. Melanie und Jonathan saßen beisammen. Er lauschte aufmerksam, während sie ihm etwas erzählte. Melanies Wangen glühten reizvoll, Jonathans Augen strahlten erwartungsvoll.
    Kaum hatte man das üppige Mahl begonnen, wurde es bereits wieder unterbrochen, denn zweihundert Gäste brachten mit ihren Silberlöffeln die Kristallgläser zum Klingen.
    Kichernd erhob sich Mabel, und Clarence folgte ihrem Beispiel. Unter denn Beifall der Anwesenden tauschten sie den Kuss, den die Tradition erforderte. Nachdem das Brautpaar wieder saß, vergingen nicht ganz fünf Minuten, da ertönte das Klingen der Gläser erneut.
    "Du bist an der Reihe", informierte Mabel Janey lachend.
    "Wie bitte?" Janey erstarrte.
    "Du und Vic. Es geht den ganzen Tisch hinunter."
    "Lieber verschwinde ich unter dem Tisch", murmelte Janey und hätte sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen.
    Das Klingen der Weingläser wurde lauter. Janey fühlte Vic's Hand auf ihrer Schulter und schaute flehentlich zu ihm auf. Zu ihrem Erstaunen sprach aus seinem Blick nicht die übliche spöttische Belustigung, sondern leidenschaftliches Verlangen.
    Wie gebannt schob Janey ihren Stuhl zurück und stand langsam auf. Vic fasste sacht unter ihr Kinn und sah ihr tief in die Augen, während die Weingläser unentwegt weiter klirrten und jeden Moment zu zerspringen drohten.
    Vic küsste Janey. Und küsste sie. Und küsste sie. Der ausgelassene Jubel verebbte, und ein vielsagendes Raunen ging durch die Gästeschar. Janey war viel zu verwirrt, um sich zu wehren, sie gab sich ganz in
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