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Einfach sexy

Einfach sexy

Titel: Einfach sexy
Autoren: Lee Linda Francis
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Profi. Er bemerkte sogar ihre Liste mit den schlagfertigen Antworten und gab ihr nach einem kurzen Augenzwinkern die Aufhänger, die sie brauchte, um so gewitzt und locker aufzutreten, wie sie es gehofft hatte.
    Als sie schließlich fertig waren, hätte sie ihn am liebsten
umarmt und sich bedankt, dass er sie gerettet hatte. Aber andererseits hatte er sie auch ziemlich verunsichert.
    Fünfzehn Sekunden vor Ende der Sendung sagte sie zu Jesse: »Danke, dass du mein Gast warst.«
    Jesse tippte sich an einen imaginären Cowboyhut und gab Kate einen galanten Handkuss. »Das Vergnügen war ganz meinerseits«, erwiderte er mit seinem umwerfenden Lächeln. Einen Augenblick lang kämpfte sie mit ihrer Fassung.
    Mit einem Räuspern wandte sie sich der Kamera zu und wäre am liebsten im Erdboden versunken: Die preisgekrönte, knallharte Moderatorin errötete wie ein Teenager! »Ich hoffe, Sie sind nächste Woche wieder dabei, wenn ich in Tumbleweed Trails mit einem Rodeosuperstar plaudere.«
    Das Licht oben auf der Kamera erlosch, die Show war abgedreht.
    Julia rauschte in die Kulisse. »Ihr beiden wart super! Einfach perfekt. Kate, diese naive Schulmädchentour war der Hammer! Und Jesse, du alter Teufel. Wie wär’s mit einem Fulltime-Job? Wenn ich mir vorstelle, was wir mit euch beiden alles machen könnten.«
    Seine gute Laune war verflogen, er wurde unvermittelt ernst. »Nein danke, Jules. Glaub ja nicht, es hätte mir gefallen, dass du mich hier in diese Show eingeschleust hast. Ich bin zurückgekommen, weil ich die Nase voll hatte von der Presse.«
    Julia tätschelte seinen Arm. »Echt? Dann willst du dich hier also in irgendeinem Hotelzimmer verkriechen?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich wollte mich bei Derek und Suzanne einquartieren, aber das ging nicht. Jetzt weiß ich noch nicht, wo ich wohnen werde.«
    »Ahh!«, entfuhr es Julia. »Sag jetzt nichts mehr! Ich habe die Superidee, wie du vor dem Blitzlichtgewitter abtauchen kannst«, setzte sie hinzu, ihre Stimme weich wie ein angewärmter Bourbon mit Honig. »Kate macht es bestimmt nichts aus.«

    Langjährige Erfahrung mit dieser Frau warnte Kate, dass Julia wieder etwas ausheckte. Erfolg und Triumph verblassten, ihre Augen verengten sich. »Was macht mir nichts aus, Julia?«
    »Tja, Süße, die perfekte Lösung wäre, wenn Jesse im Gästehaus wohnte.«
    Schweigend musterte Katherine ihre beste Freundin, während ihr Herz einen stakkatoartigen Tanz vollführte. »Du hast aber gar kein Gästehaus«, wandte sie vorsichtig ein.
    »Das weiß ich, Schätzchen. Aber du. Das Cottage hinter deinem Haus.«
    Kate glaubte, sie nicht richtig verstanden zu haben. Jesse konnte nicht im Cottage übernachten – sie wollte ihn unter gar keinen Umständen in ihrer Nähe haben. Er hatte die erstaunlich unfehlbare Angewohnheit, ihr Leben durcheinander zu bringen. Und das war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, nachdem es endlich in geregelten Bahnen verlief. »Was redest du da?«
    »Jesse sollte bei dir wohnen.«
    Das war nicht die Antwort, die Kate hören wollte. »Bei mir im Haus?«
    »In deinem Gästehaus.«
    Jesse stützte die Hände auf den improvisierten Küchentresen. »Hör mal, Jules …«
    »Jesse, du gehörst doch quasi zur Familie«, unterbrach Julia ihn und sah Kate intensiv an. »Tut er doch, Süße, oder?«
    Kate sah von Julia zu Jesse, von den kritischen lavendelblauen Augen ihrer besten Freundin zu Jesses überraschend verletzter Miene, wie ihr schien. Auf beides konnte sie nur mit einem gequälten Lächeln reagieren.
    Mist, Mist, Mist.
    »Natürlich«, meinte sie halbherzig, »kannst du dich im Cottage einquartieren.«
    »Gut, dann ist ja alles geregelt.« Julia nahm ihn am Arm. »Jesse wohnt bei Kate.«

    An: Julia Boudreaux
    Von: Chloe Sinclair
    Thema: Kates Schrei
    Was hast du mit Kate angestellt, dass sie plötzlich so laut geschrien hat? Die Türen waren zwar geschlossen, aber ich habe gute Ohren. Ich höre alles. Leider war ich gerade mitten in der vierteljährlichen Aufsichtsratsversammlung und musste unsere niedrigen Einschaltquoten erklären. Sonst wäre ich sofort gekommen. Und jetzt sind alle weg. Trotzdem, lass Kate in Ruhe, Jules, und nörgel nicht ständig an ihr herum.
    Chloe
    Chloe Sinclair
    Geschäftsführerin des preisgekrönten KTEX TV
     
    An: Chloe Sinclair
    Von: Julia Boudreaux
    Thema: Falsche Anschuldigungen
    Wieso verdächtigst du mich? Wenn jemand geschrien
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