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Einfach sexy

Einfach sexy

Titel: Einfach sexy
Autoren: Lee Linda Francis
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wieder auszogen und Kates Mutter mit den Nerven am Ende war.
    Chloe und Julia waren zwar ihre besten Freundinnen, aber Jesse hatte sie immer wieder moralisch aufgerichtet.
    Inzwischen war dieser Jesse ein begnadeter Golfspieler. Und ein ganz Wilder.
    Jesse Chapman war der Frauentyp schlechthin. Blendend aussehend und umwerfend lächelnd, schmückte er die Titelseiten bekannter Magazine und die wöchentlichen Sportsendungen. Und seit drei Wochen war er ein Held. Wen interessierte es da, dass Jesse Chapman einen hundsmiserablen Ruf hatte?
    Petes Stimme erklang schrill in ihrem Ohr. »In dreißig Sekunden sind wir auf Sendung.«
    Kate ließ ihn reden und reagierte nicht.
    »Hallo, Jesse«, sagte sie leise.
    Plötzlich redeten alle auf einmal, Jesse sah sie jedoch weiterhin unverwandt an. Mit einem teuflischen Glitzern in den Augen steckte er die Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans. Er schien fasziniert und verblüfft, so als würde er sie kaum wieder erkennen.
    Sein Lächeln haute sie fast um.
    »Du siehst … anders aus«, meinte er.
    Kate blinzelte und fasste sich wieder. »Anders?« Nicht toll. Nicht fantastisch.
    »Anders, aber super«, fügte er hinzu.

    Er fand, dass sie super aussah!
    Innerlich versetzte sie sich einen Tritt. Es interessierte sie nicht, was er dachte. Jedenfalls nicht mehr, seit sie ihn vor fünf Jahren auf der Hochzeit ihrer Schwester und seines Bruders erlebt hatte. Da hatte er gleich zwei üppige Schönheiten im Schlepptau gehabt. Suzanne hatte nur die Augen verdreht über diese neue Tour ihres zukünftigen Schwagers, sein Bruder Derek dagegen war stinksauer gewesen. Zum Glück hatten die meisten Gäste nichts mitbekommen, da Jesse nicht lange geblieben war. Sobald sich Braut und Bräutigam das Jawort gegeben hatten, war er wieder abgedampft.
    Kate hätte darüber weder erstaunt noch enttäuscht sein müssen. Denn genau das konnte Jesse am besten – verschwinden.
    Katherine konzentrierte sich auf die Karotten und Kartoffeln auf der provisorischen Ablage ihrer improvisierten Küche. Was sollte sie ohne Koch damit bloß anstellen? Julias Lachen hörte sich gar nicht gut an.
    »He, Leute«, schwärmte Julia, »ich hab die Megaidee!«
    »Noch fünfzehn Sekunden!«
    »Jesse, du kannst mit Kate zusammen kochen.«
    »Ich?«
    »Er?«
    »Es wird großartig, besser als mit irgendeinem Starkoch«, rief Julia und klatschte in die Hände. »Wenn ihr wollt, könnt ihr euch auch ausziehen.«
    Kate zuckte entsetzt zusammen, während Jesse die Brauen zusammenzog und unvermittelt ernst wurde.
    »Okay, okay, dann lasst die Klamotten halt an«, räumte Julia mit einem süffisanten Lächeln ein. »Du weißt ja, wie unsere Kate ist. Ich wette, sie kennt das Rezept wie ihre Handtasche. Wird bestimmt lustig.«
    Kate hätte schwören können, dass sie gleich hyperventilierte. Wo ist bloß eine dieser braunen Papiertüten, wenn man dringend eine braucht?

    Sie sah sich nach Chloe um, die sich bestimmt auf ihre Seite schlagen würde. Die zurückhaltende, praktisch veranlagte Chloe mit dem schulterlangen Bob und den bequemen Ballerinas. Die einlenkende Chloe, ihre andere weltallerbeste Freundin, würde ihr den passenden Spielball zuwerfen … Aber die Geschäftsführerin war nirgends zu sehen.
    »Julia«, Jesse räusperte sich, »das ist keine so gute …«
    Die Studioscheinwerfer flammten auf, und Julia sprang vom Set. Jesse und Kate standen wie versteinert da und starrten einander entgeistert an. Ganz offensichtlich hatte Jesse genauso wenig Lust auf ein gemeinsames Kochvergnügen wie Kate. Aber darüber ging Julia geflissentlich hinweg.
    Als der Aufnahmedirektor nach vorn kam und mit den Fingern die letzten Sekunden signalisierte, flüsterte Julia: »Gib’s ihnen, Süße. Zeig ihnen, wie witzig und sympathisch du bist. Ich weiß doch, dass du das kannst.«
    Kate hatte einen Riesenkloß im Hals, und Jesse, der leise ein beeindruckendes Repertoire an Flüchen knurrte, half ihr auch nicht weiter.
    War sie jemals witzig gewesen?
    Da ihre Mutter nie richtig erwachsen werden wollte, hatte Kate schon früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und rational zu denken. Sich zu organisieren. Ihre Mutter war ein reiner Gefühlsmensch gewesen – Kate das absolute Gegenteil.
    Woher, bitte schön, sollte denn die witzige Lockerheit kommen? Sie war langweilig, genau. Und laut Zuschauerumfragen und Zielgruppen unnahbar , eben zugeknöpft . Wieso um alles in der Welt erwartete man urplötzlich von ihr, dass sie sich ein neues
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