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Einfach Königlich2

Titel: Einfach Königlich2
Autoren: Mary Janice Davidson
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glänzenden Auftritt zu sehen“, prahlte Teal.
    „Und meine Mutter möchte aus unerfindlichen Gründen Jennys Bauch befühlen“, sagte Crane.
    „Das möchte ich auch gerne“, sagte Teal lüstern.
    Crane bedachte ihn mit einem finsteren Blick. „Du solltest jetzt besser reingehen, Shel. Wo auch immer du hinmusst.“
    „Ja, du willst doch nicht, dass dir der König ein blaues Auge verpasst? Hast du gesehen, wie groß der Kerl ist? Und er ist derjenige, der dich verheiraten wird. Also der, der die Zeremonie leitet.“
    „Alex wollte es so.“ Shel zuckte die Achseln. „Es macht den Teil mit der, äh, Krönung leichter.“
    „Auweia! Also stülpen sie dir am Ende tatsächlich eine Krone auf?“
    „Der König tut das, ja.“
    „Geht’s dir auch wirklich gut? Du wirkst ein bisschen verspannt.“
    „Mein Frühstück ist mir irgendwie nicht bekommen. Warum geht ihr nicht schon mal rein? Ich komme sofort nach.“
    Ein zweifelnder Blick aus vier blauen Augen traf ihn, doch dann begaben sich die Zwillinge in den Palast. Shels Blick ruhte für einen weiteren Moment auf den fleißigen Bienen, dann machte er sich auf den langen Todesmarsch zum Südende des Palastes.
    Wenn es möglich gewesen wäre, Alex auch ohne Titel und Geld und die vielen Angestellten und das Hofprotokoll zur Frau zu nehmen, dann hätte er es gewiss getan. Da er sie jedoch ohne das ganze Brimborium nicht haben konnte, würde er eben Prinz von Alaska werden. Aber daran musste er sich erst noch schwer gewöhnen. Prinz Sheldon! Ha!
    Es muss Liebe sein, dachte er nicht wenig erschrocken. Es  muss einfach Liebe sein! Denn ich würde nie … ich hätte nie … aber ich kann ohne sie nicht leben. Der bloße Gedanke an ein Leben ohne Alex … Schauer durchfuhren ihn, die nichts mit der Witterung zu tun hatten.
    „Warte! Warte doch!“
    Shel kannte diese Stimme. Eilig drehte er sich herum. Da war sie, seine Prinzessin. Sie rannte auf ihn zu, raste auf ihn zu, den weiten Rock ihres weißen Kleides so hoch gerafft, dass er ihre spitz zulaufenden weißen Schuhe sehen konnte, die mit Diamantschnallen besetzt waren. Ihr Haar tanzte im Wind, nur das Netz aus Baranov-Perlen hinderte es daran, auf ihre Schultern herabzufallen und jene dunkle Wolke zu bilden, die er so gut kannte, dass er jede Nacht davon träumte.
    „Ist schon in Ordnung“, keuchte sie, als sie kurz vor ihm zum Stehen kam. Sie presste eine Hand auf ihr Mieder und rang nach Luft.
    „Mensch, Alex, ich glaube wirklich nicht, dass man in einem solchen Kleid Rennen laufen sollte“, sagte Shel milde tadelnd, doch er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, so froh war er, sie zu sehen.
    „Ich dachte … aber ist schon in Ordnung … du bliebest länger … ich will nicht, dass du gehst … hasse den Gedanken … aber ich versteh’s schon …“
    „Wovon redest du?“
    „Aber trotzdem … wenn du gehst … bist du ein Feigling …“
    „Ich wollte doch bloß ein bisschen frische Luft schnappen, du große Jägerin! Ich will mich nicht drücken.“ Shel sah sich um. Tatsächlich, sie waren ganz allein. Der perfekte Moment für eine Flucht. „Äh, ich kann aber verstehen, warum du das gedacht hast. Ich hab da drin die Panik gekriegt und wollte mich für eine Weile verziehen, solange noch Zeit war.“
    „Oh“, keuchte Alex. „Wenn ich noch … die Kraft hätte … würde ich … mich schämen … weil ich das Schlimmste … von dir gedacht hatte …“
    „Ist ja nicht so, als hätte ich dir keinen Grund dazu gegeben. Hey, möchtest du dich nicht setzen?“
    „Es geht … mir gut. Ist – schon okay.“ Sie holte tief Luft und schwankte eine Sekunde lang, dann schien sie sich erholt zu haben. „Tja. Sony. Hab dich vom Fenster aus gesehen und möglicherweise voreilige Schlüsse gezogen.“
    „Hast wohl versucht, mich zu umzingeln, bevor ich flüchten konnte, was?“ Er musterte sie von Kopf bis Fuß. „Mein Gott, wie könnte ich dich jemals verlassen?“
    Alex ließ ihre Röcke sinken, und nun konnte Shel ihr Kleid besser würdigen. Es war schulterfrei, mit langen Ärmeln, und im Ausschnitt waren kleine weiße Blumen eingestickt. Der weite, bauschige Rock erinnerte an eine Sahneschnitte. Vor dem Hintergrund aus Herbstlaub und gelblichem Gras war Alexandria das Leuchtendste und Schönste im ganzen Palast.
    Seine Prinzessin.
    Sie lächelte ihn an und griff sich an den Kopf, um zu prüfen, ob ihr Haar noch saß: Das tat es, gehalten von dem Perlengeflecht. Auch um den Hals trug Alex Perlen,
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