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Einfach Königlich2

Titel: Einfach Königlich2
Autoren: Mary Janice Davidson
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richtig gut an.
    „Und jetzt kommt auch noch die Sonne heraus!“, plapperte Kathryn fröhlich. „Das wird ein wunderschöner Herbsttag. Keiner muss frieren.“
    Warum rann ihm dann der kalte Schweiß zwischen den Schulterblättern hinab? Hatte offensichtlich nichts mit dem Wetter zu tun …
    „Und denk dran“, mahnte seine zukünftige Schwägerin, „kein Sex vor der Ehe, das hattest du Dad versprochen.“
    „Kümmere dich um deinen eigenen Kram“, erwiderte er automatisch, „kleines Ekel.“ Weil er schon einen Ständer bekam, wenn der Wind blies – um mit Eddie Murphy zu sprechen –, brauchte Shel solche Ermahnungen keineswegs. Der König hatte ihn und Alex in einem ungünstigen Moment erwischt und beide bei ihrer Ehre schwören lassen, dass sie vor der Hochzeit nicht mehr fummeln würden. Und Alex mit ihrem gottverdammten Baranov-Pflichtbewusstsein hatte tatsächlich für die Einhaltung des Verbots gesorgt. Ach! Es war die längste Zeit ohne Sex, die er seit … äh …
    „Also!“, fuhr Kathryn fort und glättete immer noch seine Krawatte, die eigentlich gar kein Glätten mehr nötig hatte. „Deshalb musst du doch wirklich froh sein, dass der große Tag endlich gekommen ist, stimmt’s?“
    „Die Zeit ist ja auch, äh, gerast.“ Und das stimmte. Die Zeit war wie ein wildes Tier, das man von der Leine gelassen hatte, auf ihn zugestürzt. Und nun sollte er in Kürze Prinz von Alaska werden. Denn der einzige Weg, die Frau zu erringen, die er als Einzige auf der Welt haben wollte, bestand darin, eine Krone zu akzeptieren.
    Eine gottverdammte Krone.
    „Geht’s dir auch gut?“, fragte Kathryn. „Du siehst ja aus, als müsstest du gleich kotzen.“
    „Ich fühl mich auch so“, gab Shel zu. „Werd mal draußen ein paar Minuten auf und ab gehen.“
    Sie hielt ihn am Handgelenk fest und warf einen Blick auf seine Uhr, die ein Geschenk des Königs war. „Du hast noch zwanzig Minuten, dann musst du in South Juneau sein.“
    Shel überkam eine Gänsehaut. Die Baranovs hatten die großen Ballsäle, Hallen, Salons und andere Räumlichkeiten in ihrem Palast nach verschiedenen Orten im Land benannt. South Juneau klang nach einem Konferenzsaal, war aber in Wirklichkeit ein  riesiger Ballsaal, in dem tausend Menschen Platz fanden. „Sprich nicht davon!“, sagte er mit schwacher Stimme und taumelte nach draußen.
    Er war ganz allein – was kein Problem war, da das Palastgelände gut gesichert war – und ungestört, da die Gäste von Norden her eintraten und Shel sich auf der anderen Seite des Geländes befand.
    Er sah den fleißigen Bienen zu (ein Ausdruck, den er von Nicky aufgeschnappt hatte; aber es waren Menschen, verdammt, er musste aufhören, sie im Geiste Schlossbienen zu nennen), die alles für den Empfang vorbereiteten. Überall waren Blumen, Schalen und Vasen voller Blumen. Und da die Zeremonie kurz sein sollte (Gott sei Dank, Gott sei Dank!), wurde bereits das Büfett aufgebaut, wobei man die Speisen sorgfältig abdeckte.
    Shel grinste beim Anblick der vielen Miniatur-Hotdogs, Hamburger und Lobster Rolls. Die Hochzeitskuchen waren so groß, dass sie auf Karren zu den Tischen gerollt werden mussten: Da war zum einen die vierstöckige Bräutigamstorte aus dunkler Schokolade, deren Schichten mit dünnen weißen Bändern verziert waren, und schließlich DIE TORTE, die Christina eigenhändig gebacken und dekoriert hatte. Die Hochzeitstorte war vierstöckig, mit Swiss-Vanilla-Buttercreme gefüllt und mit diesem ultraflachen eisblauen Guss überzogen. Wie hieß er noch gleich? Fondue? Fondant? Jedenfalls war er so glatt wie ein gefrorener Teich und mit gezuckerten Tannenzapfen und Schokoladenzweiglein übersät. Shel stand eigentlich nicht so auf Süßes, aber dieser Kuchen hier war wirklich etwas Besonderes. Er hätte glatt ein halbes Stockwerk allein verputzen können, wenn er nicht so viel Angst davor gehabt hätte zu kotzen.
    Er trat ein wenig näher heran, weil er verblüfft feststellte, dass auf jedem Gegenstand die gleichen Initialen zu sehen waren: BR. Sie hingen bannergleich von Bäumen, klebten auf Tischen, Türen und Fenstern … Was sollte das heißen? Bring Rosen?
    Da traf ihn die Erkenntnis: Es stand für „Baranov/Rivers“. Das war … das war wirklich nett. Vielleicht. Okay, auch ein wenig unheimlich. Shel meinte sich zu erinnern, wie jemand erwähnt hatte, dass an dem Großen Tag Alex’ und seine Initialen überall verteilt werden sollten. Aber es jetzt in der Wirklichkeit zu sehen,
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