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Einfach Königlich2

Titel: Einfach Königlich2
Autoren: Mary Janice Davidson
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sein.“
    „Ach bitte, kann ich mitkommen?“, bettelte Scott.
    „Nein“, sagte Dr. Pohl, immer noch weinend.

52
     
    Sechs Monate später …
    „Ich kann’s nicht glauben“, sagte Shel. „Ich kann’s verdammt noch mal nicht glauben.“
    „Yep“, erwiderte seine zukünftige Schwägerin fröhlich. „Der große Tag ist endlich da. Ich hab letzte Nacht kaum geschlafen! Zwei Königshochzeiten in zwei Jahren! Richtig krass.“
    Shel grunzte beifällig und schaute auf sie hinab, dann sah er rasch wieder weg. Seit Kathryn ihre Zahnklammer und ihre Mitesser losgeworden war, hatte sie sich zu der Schönheit gemausert, die er von Anfang an in ihr gesehen hatte. Nun sah sie wie eine etwas kleinere Ausgabe von Alex aus, die Ähnlichkeit war einfach bestürzend. Sie trug das Kleid der Brautjungfern: ein lächerlich aufgebauschtes purpurrotes Gewand mit mindestens drei Reifröcken, die jede Bewegung zu einem großen Auftritt stilisierten. Es wirkte wie ein Kleid aus Vom Winde verweht, einem Roman, den Shel vor allem deswegen mochte, weil alle Reichen am Ende arm wie Kirchenmäuse waren.
    Das purpurrote Mieder war mit winzigen roten Perlen bestickt, und dazu trug Kathryn ein passendes Perlenhalsband und baumelnde Rubinohrringe.
    Ihr schwarzes Haar war hochgesteckt, sodass ihre cremeweißen, makellosen Schultern zur Geltung kamen. Falls sie Schuhe trug, konnte Shel sie unter dem Gebausche nicht sehen. Alex, seine Liebste, seine Braut, seine (stöhn!) Prinzessin nannte diese Gewänder nach einem Film, den sie mal gesehen hatte, Sahnebaiser-Kleider.
    Kathryns Bouquet, ein eindrucksvolles Bündel aus tiefroten Calla-Lilien, die von einem breiten Purpurband zusammengehalten wurden, lag vergessen in einer Ecke, während sie sich darum bemühte, Shels bereits perfekt sitzende Krawatte noch einmal zu binden.
    „Du siehst hinreißend aus“, sagte er zu ihr. „Wirklich, äh, wirklich wunderschön.“
    „Naja, wurde auch Zeit“, erwiderte die Prinzessin. „Hab lange genug darauf gewartet. Pass bloß auf, ich bin die Nächste, die auf Abenteuer ausgeht. David und Chris und Alex haben lange genug im Scheinwerferlicht gestanden.“
    „Dein Dad hätte da vielleicht ein Wörtchen mitzureden … du bist doch erst … sechzehn, oder?“
    „Ach.“ Mit einer Handbewegung wischte sie die Meinung des Königs beiseite. „Der mischt sich doch in alles ein.“
    „Ich kann all das einfach nicht fassen“, sagte Shel wieder mit einem Blick auf sein Ankleidezimmer. Er hatte noch geraume Zeit in Minot verbracht, wo er ein paar Dinge erledigt und den neuen Direktor des Instituts auf Trab gebracht hatte. Während dieser Tage hatte er zum ersten Mal feststellen müssen, wie schwer es war, der unaufdringlichen Aufmerksamkeit dienstbarer Geister zu entrinnen: Er hatte versucht, sie zu vertreiben, diese -bezahlten Freunde? Butler? Wie auch immer man sie nannte. Als Verlobtem der Prinzessin standen ihm ungefähr zehn Bedienstete zu, er brauchte jedoch keinen einzigen.
    „Was kannst du nicht fassen?“, erkundigte sich Kathryn.
    „Hm? Äh, ja. Also ich kann nicht glauben, dass wir tatsächlich einem Empfang im Garten zugestimmt haben. Im Oktober. In Alaska.“
    „Deshalb ja auch die Kleider“, erklärte sie und wies auf ihren geplusterten Rock. „Das Ding könnte glatt aus Goretex sein, von der Kälte merke ich jedenfalls nichts. Und ihr Männer tragt lange Hosen und lange Ärmel, Die Smokings sind aus Wollstoff.“
    „Ist mir auch schon aufgefallen“, sagte Shel und zerrte an seinem Ärmel. Es war aber gute Wolle, sie kratzte überhaupt nicht. Wenn es ihn juckte, so lag es an seinen überreizten Nerven. Die Smokings waren übrigens sehr schön: dunkelgrau und mit einem Streifen am Bein, der jedoch so unauffällig gestaltet war, dass man sich nicht wie ein Kellner vorkam.
    Alex hatte darauf bestanden, dass keine Ansteckblumen getragen wurden. Die seien geschmacklos und gewöhnlich, behauptete sie, worauf es fast zu einem Faustkampf mit Christina gekommen wäre. Statt der Blumen trugen die Männer nun zollbreite Kränze, die aus Thymian geflochten waren. Obwohl Shel nicht um Rat gefragt worden war (er hatte auch von Anfang an klargemacht, dass er sich aus der Planung heraushalten würde -außer in einem Punkt, dem Alex zum Glück auch vorbehaltlos zugestimmt hatte), gefielen ihm die Dinger sehr gut. Alex hatte recht gehabt: Auf einer königlichen Hochzeit, die ohnehin von Traditionen bestimmt war, kamen ein paar Neuerungen sicherlich
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