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Eine unmoralische Affäre

Titel: Eine unmoralische Affäre
Autoren: Sandra Brown
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Anruf von Billy wie in einem Vakuum gelebt. Jace war zu Lacey gefahren. Er war zwei Tage lang verschwunden gewesen, ohne sich bei ihr zu melden oder wenigstens ein Lebenszeichen zu geben. Erwartete er jetzt, nach seiner Rückkehr, dass sie einen auf Friede, Freude, Eierkuchen machten und so weiterlebten wie bisher? Als wäre nichts gewesen? Nein, so einfach wollte sie es Mr. Jason Manning nicht machen.

    »Wie klappt es mit den Texten?«, fragte er auf dem Rückweg aus der Küche. Er nippte an einer Tasse mit dampfend heißem Kaffee. Warf sich auf das Sofa und lehnte den Kopf an das Rückenpolster, schloss sekundenlang die Augen. Als sie ihm nicht antwortete, klappte er die Lider auf und musterte sie überrascht. Dabei gewahrte sie die bläulichen Ringe unter seinen Augen und die vom dunklen Bartansatz verschatteten Wangen. Trotz der gesunden Gesichtsbräune wirkte er müde und abgekämpft.
    »Optimal«, versetzte sie schließlich. »Mr. Newton schrieb mir gestern, dass er die ersten Skripte gelesen und mit seinem Okay versehen an die Produktionsfirma weitergeleitet hat. Darauf hab ich mich mit dem Produktionschef bei dem betreffenden Fernsehsender in Verbindung gesetzt. Er sucht bereits nach Locations für die Videoclips.«
    »Hey, das ist ja super. Ich wusste, du würdest es schaffen. Ich bin stolz auf dich.«
    Sie stand von ihrem Schreibtisch auf und trat vor eines der großen Fenster. Den Rücken ihm zugewandt, murmelte sie nicht ohne Häme in der Stimme: »Und bestimmt schwer erleichtert, was? Demnach hast du ja jetzt eine Sorge weniger. Du brauchst dich nicht mehr für mich verantwortlich zu fühlen.«
    Eine unerträglich lange Pause entstand. Er sprach als Erster, seine Stimme schneidend. »Was meinst du mit dieser Andeutung?«
    Katherine schluckte, bemüht, den Schmerz auszublenden, der ihr geradezu das Herz zerriss. Dann straffte sie sich; ihre Miene bewusst kühl und unbewegt, drehte sie sich langsam zu ihm um. Zwang sich, ihn anzuschauen.

    »Was ich damit meine«, gab sie spröde zurück, »ist, dass wir uns trennen sollten. Unsere Ehe ist eine Farce!« Kaum waren die Worte heraus, war ihr sterbensübel zumute, hatte sie schlagartig lähmende Kopfschmerzen. Seine Augen bohrten sich beschwörend in ihre, und sie senkte hastig die Lider, ehe sie den Gesprächsfaden unnachgiebig wieder aufnahm.
    »D…du hast andere … Interessen … und ich war immer unabhängig und sehr selbstständig. Ich brauche keinen Mann, der mein Leben für mich organisiert.« Grrr, aber das klang irgendwie wischiwaschi. Katherine Adams, die geborene Küchenpsychologin. Und wieso drohte ihre Stimme dauernd zu versagen? Sie mochte es sich selbst nicht eingestehen, aber sein zunehmend ärgerliches Mienenspiel und sein vorwurfsvoller Blick brachten sie völlig aus dem Konzept.
    »Verstehe. Du hast dir das alles genau überlegt«, sagte er bitter.
    »Ja«, beteuerte sie.
    »Du kannst Lacey nicht akzeptieren.«
    Sie war baff, dass er kein Blatt vor den Mund nahm und das Problem stattdessen offen beim Namen nannte. Folglich hielt sie mit ihren Befindlichkeiten auch nicht hinter dem Berg. »Korrekt, du hast es erfasst. Ich kann nicht akzeptieren …«
    »Du kannst mich nicht akzeptieren! Du kannst nichts an mir akzeptieren, seitdem ich zum ersten Mal einen Fuß in dieses Apartment gesetzt habe.« Er stand auf und ging mit zornig ausgreifenden Schritten zu ihr. Sie wich instinktiv einen Schritt zurück.
    »Da siehst du es!«, rief er, seine Hände beschrieben eine
scharfe Geste in der Luft. »Genau das meine ich.« Er blieb mit einigem Abstand vor ihr stehen und wollte wissen: »Was hab ich dir eigentlich getan? Hm? Wieso stempelst du mich automatisch immer zum Buhmann?«
    Sie fixierte ihn wie paralysiert, denn sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen.
    »Antworte mir, verdammt!«
    »Weil du ein Manning bist«, platzte sie heraus und hielt erschrocken den Atem an. Das Blut pulsierte schmerzhaft in ihren Schläfen. Jetzt, da das drohende Finale nahte, grauste ihr vor den Konsequenzen.
    »Deine Familie hat mich schon einmal verletzt, und ich bin weiß Gott keine Märtyrerin. Ich habe nicht vor, noch mehr einzustecken.«
    »Meine Familie, nicht ich«, bemerkte er.
    »Ist das nicht das Gleiche?«
    »Nein! Hast du es immer noch nicht kapiert? Ich hab mit meinen Eltern nichts am Hut. Ich vertrete völlig andere moralische Werte als sie. Mein Gott!« Er klatschte seine geballte Faust in die andere Handfläche.
    »Nicht wirklich.« Inzwischen war
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