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Eine unmoralische Affäre

Titel: Eine unmoralische Affäre
Autoren: Sandra Brown
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Schluss machte und das Essen vorbereitete. Während sie seufzend einige weitere Zeilen eingab, klingelte das Telefon.
    Sie war verblüfft, als sie Billys brummige Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm.
    »Hallo, Billy«, meinte sie erfreut. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Tja, also, Katherine, tut mir leid, wenn ich Sie deswegen
anrufen muss. Ich tu das verdammt ungern, müssen Sie wissen.« Katherines Herz verkrampfte sich schmerzvoll in ihrer Brust. Oh, Himmel! War Jace etwa irgendwas zugestoßen? NEIN! Ein Unfall? War er verletzt?
    »Jace?«, fragte sie mit sich überschlagender Stimme.
    Billy versicherte ihr hastig: »Jace ist okay. Ich meine, er ist nicht verletzt oder tot oder sonst was.«
    Ihre Knie mit einem Mal weich wie Wackelpudding, sank Katherine erleichtert auf den nächstbesten Stuhl. »Sie haben mich vielleicht erschreckt, Billy!«
    »’tschuldigung, das wollte ich nicht, Katherine.« Sie vernahm ein Schmatzen im Hörer. Offenbar kaute er verlegen auf einem Tabakpfropf herum. »Ich ruf im Auftrag von Jace an. Mann, ist mir das unangenehm«, grunzte er. »Ich soll Ihnen nämlich ausrichten, dass er heute Abend nicht nach Hause kommt.«
    »Haben Sie Probleme mit der Ölquelle?«
    Eine Pause entstand. Weiteres schmatzendes Kauen in der Muschel. Gefolgt von einem satten Spuckgeräusch. »Nicht wirklich«, meinte Billy gedehnt.
    »Dann was?«, fragte Katherine zunehmend ärgerlich, weil er so lange herumdruckste, statt ihr reinen Wein einzuschenken.
    »Er ist nach Longview gefahren, um dieser Newton-Schlampe zu helfen. Hat wohl irgendwie voll in die Scheiße gegriffen, die Tussi.« Er seufzte hörbar erleichtert auf, als es endlich heraus war.
    »Verstehe«, murmelte Katherine. Das war alles. Sie mochte es nicht riskieren, intensiver nachzubohren, aus Furcht, dass ihr die Stimme versagen könnte.
    »Einen Teufel verstehen Sie«, antwortete Billy. »Aber
das ist Ihre und Jasons Sache. Wie dem auch sei, rief diese Schlampe vor einer Stunde hier an, blubberte blöd rum und flennte. Sieht aus, als hätte seine Ex Probleme in irgendeinem verwanzten Cowboyschuppen bekommen, wo sich einsame frustrierte Singles tummeln. Sie hat Jace förmlich angefleht, zu ihr rauszufahren. Das hat der Idiot dann auch gemacht«, entrüstete sich Billy.
    »Logisch.« Katherine seufzte. »D…danke für den Anruf, Billy. Da brauche ich mir wenigstens keine Sorgen zu machen, warum er nicht heimkommt.«
    »Äh … tja, keine Ahnung, wie ich es Ihnen verklickern soll. Aber meinen Sie nicht … dieses aufdringliche Weibsstück … sie …« Billys Stimme verstummte, und Katherine beeilte sich, ihm weitere Enthüllungen zu ersparen.
    »Ist schon okay, ich hab’s kapiert, Billy.«
    Sie legte auf, bevor er Zeit zu einer Erwiderung fand. Vergrub das Gesicht in den Händen und schüttelte den Kopf, als wollte sie verneinen, dass Jace sie wegen Lacey verlassen könnte. Nach der gestrigen Nacht? Unmöglich! Heute Morgen hatte er sich förmlich aus dem Hemd gerissen und in aller Herrgottsfrühe Medikamente für Allison besorgt. Nein, nein und nochmals nein!
    Wie konnte er sie mit zärtlicher Hingabe verwöhnen und dann, wenige Stunden später, mit Lacey in die Federn steigen? Sollte das ewig so weitergehen? War ihnen dieses Schicksal von jetzt an vorgezeichnet? Durfte sie ihn sich mit Lacey teilen, mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass er Lacey liebte und sie, Katherine, nicht?
    »Wenn er glaubt, dass ich das noch länger mitmache, ist er auf dem Holzweg«, entfuhr es Katherine laut und mit Bestimmtheit. Ihr Entschluss stand fest.

12
    »Hi, Schätzchen.« Katherine, die an ihrem Schreibtisch saß, schrak halb ärgerlich, halb verblüfft zusammen, als Jace wie ein geölter Blitz durch die Tür schoss. Er durchquerte das Zimmer, neigte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange. »Junge, Junge, bin ich k. o. Ist noch Kaffee da?«
    »Ich glaub schon«, versetzte sie steif.
    Ihre Augen bohrten sich in seinen Rücken, als er in die Küche schlenderte und dabei beiläufig mit ihr plauderte, als hätte er bloß mal eben kurz die Tageszeitung reingeholt - vor zwei Tagen, wohlgemerkt. Er ließ sich über das Wetter aus, erkundigte sich nach Allisons Befinden und machte eine enttäuschte Miene, als er erfuhr, dass sie ihr Vormittagsschläfchen hielt. Er erwähnte mit keinem Wort, wo er die letzten zwei Tage gewesen war und was es mit der Mission »Wir retten Lacey Newton-Manning« auf sich hatte.
    Katherine hatte seit jenem
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