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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel
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irgendetwas zu tun ermöglicht, geschweige denn, dass sie Wege aufzeigt, wie man sie überprüfen kann.«
    Gonle Fong stieß die Hand in die Luft, eine unbewusst übernommene Spinnengeste. »Wo also liegt der Streitpunkt? ›Die Arachna ist ein Ort, wo einst alle Gescheiterten Träume wahr waren.‹ Schön. Es ist eine einfache Annahme, die alles umfasst. Zugleich leben wir im Hier und Heute, ein paar hundert Lichtjahre, ein paar tausend Jahre. Wie immer die Erklärung lauten mag, wir können den Gewinn eines ganzen Lebens einbringen, indem wir nur mit dem spielen, was wir jetzt auf der Arachna finden!«
    Pham nickte höflich. »Ja. Eine gute Dschöng-Ho-Haltung. Aber, Gonle – ich bin in einer Zivilisation von Burgen und Kanonen geboren worden. Ich habe lange gelebt – Kälteschlaf nicht gerechnet – und eine Menge gesehen. Seit dem Zeitalter der Morgenröte haben wir Menschen ein wenig hier gelernt, ein wenig da – doch hauptsächlich haben wir gelernt, welche Grenzen es gibt. Planetarische Zivilisationen steigen auf und fallen. Auf dem Gipfel sind sie wunderbar, aber es gibt so viel Dunkelheit.« Burgen und Kanonen – und Schlimmeres. »Und sogar die Dschöng Ho – wir überleben und gedeihen, doch wir haben Grenzen gefunden, denen wir uns nur nähern können, wie die Lichtgeschwindigkeit. Ich bin bei der Brisgo-Lücke an diesen Grenzen gescheitert. Als ich vom Fokus erfuhr, glaubte ich, es könnte ein Weg sein, die Dunkelheit zwischen den Zivilisationen zu beenden. Ich habe mich getäuscht.« Er schaute Anne in die Augen. »Also habe ich meinen Traum aufgegeben, den Traum meines ganzen Lebens… und mich dann umgeschaut. Hier auf der Arachna haben wir endlich etwas gefunden, das von außerhalb unserer Grenzen stammt. Es ist ein winziger Blick, den wir erhaschen, Splitter und Bodensatz von ungeheuer strahlender Herrlichkeit. Gonle, es gibt solche und solche Planungshorizonte… Ezr hat mich gefragt, was ich tun will, nachdem wir die Aufsteiger gestürzt und uns alle wieder getroffen haben. Nun, einfach dies: Ich werde dorthin gehen, wo die Arachna hergekommen ist.«
    Trixias Übersetzung seiner Worte ratterte noch einen Moment länger, und dann war rings am Tisch absolutes Schweigen. Ezr saß erstarrt da. Pham und Anne hatten das für sich behalten; in Anbetracht all der anderen Dinge, die geschahen, war das Geheimnis leicht zu bewahren gewesen. Doch Ezr Vinh hatte sein Leben lang das Zeitalter der Morgenröte und die Gescheiterten Träume bewundert, und jetzt sah er, wie sie vielleicht doch noch wahr werden konnten. Der Junge starrte einen Moment lang entzückt vor sich hin. Dann erwachte wieder sein kritisches Denken. Seine Worte waren keine Einwände, er wollte, dass Phams Plan gelänge, aber…
    »Welchen Kurs wirst du nehmen? Und…?«
    »Welchen Kurs? Das ist die leichte Frage, obwohl wir ein paar Jahrhunderte Zeit haben werden, darüber nachzudenken. Aber schaut, die Menschheit starrt mit Hochtechnologie seit Jahrtausenden auf die Sterne. Das eine ums andere Mal hat fast jede Kundenzivilisation Felder von Hundert-Meter-Spiegeln gebaut und all die anderen schlauen Dinge unternommen, um weit entfernten Dingen nachzuschnüffeln. Wir sehen einige ferne Rätsel. Hie und da nehmen wir über die Galaxis verteilt Staustrahltriebwerke wahr und uralte Funksendungen.«
    »Wenn es also mehr gäbe, hätten wir es gesehen«, sagte Ezr, doch er wusste offensichtlich, was kommen würde. Die Argumente waren Alte Geschichte.
    »Nur, wenn es ein Ort ist, wo wir hinschauen können. Doch Teile des Galaxiskerns sind ziemlich verdeckt. Wenn unsere Superzivilisation keinen Funk benutzt, wenn sie etwas Besseres als Staustrahlantrieb besitzt… Unten beim Kern ist der einzige Ort, wo sie unserer Entdeckung entgangen sein könnten.« Und die exzentrische Bahn des EinAus-Sterns hatte jene unerforschten Tiefen zumindest durchlaufen.
    »Gut, Pham. Ich stimme zu, es passt alles. Aber du redest von dreißigtausend Lichtjahren bis zum Kern, fast so weit wie bis zu den Umbrawolken.«
    Gonle: »Das ist hundertmal weiter als alles, was die Dschöng Ho je versucht hat. Ohne Depotzivilisationen unterwegs werden deine Staustrahltriebwerke in weniger als tausend Jahren versagen. Wir können von solch einer Mission träumen, doch sie liegt ganz und gar außerhalb unserer Möglichkeiten.«
    Pham grinste sie alle an. »Sie liegt jetzt ganz und gar außerhalb unserer Möglichkeiten.«
    »Das sage ich doch! Es ist immer außerhalb
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