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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel
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ist irgendwo dort unten und hat vor, alle Rätsel zu überdauern.«
    »Es könnte sein… es könnte sein.« Die Worte – Pham konnte nicht sagen, ob sie letzten Endes von Trixia oder Viktoria kamen – wurden in behutsamer Ehrfurcht gesprochen. »Wir wissen eigentlich nicht, wo auf der Hochebene er gelandet ist. Wenn es etwas war, das er vorher erkundet hatte, dann hätte er eine Chance.«
    Pham schaute nach draußen zur Arachna. Der Planet erstreckte sich über dreißig Grad, eine große schwarze Perle. Spuren von Gold und Silber glommen überall auf dem Kontinent in die südliche Halbkugel hinein und über den matten Schimmer des Ostmeeres. Und doch gab es noch große Gebiete unerschlossener Dunkelheit, geschützte Landstriche, die bis zum Ende des Dunkels still und kalt bleiben würden. Pham fühlte plötzlich eine erregende Einsicht. Ja. Irgendwo dort unten schlief vielleicht noch ein alter Spinn, wartete auf seine verlorene Dame… und begann seine allergrößte Lauer.

 
     
So tief,
     
     
so hoch,
     
     
so viel zu lernen noch.
     
     
    ENDE

 
     
EINE ANMERKUNG
DES ÜBERSETZERS
     
    Pham Nuwen – oder doch ein Wesen, das vieles von ihm hat – ist auch einer der Haupthelden in einem anderen Roman von Vernor Vinge: Ein Feuer auf der Tiefe wurde vor Eine Tiefe am Himmel geschrieben und veröffentlicht, spielt aber später. Viel später und in einem ganz anderen Teil der Galaxis, und es ist eine ganz andere Geschichte. Man kann beide Bücher völlig unabhängig voneinander lesen (beide haben übrigens den Nebula Award als bester SF-Roman des jeweiligen Jahres erhalten); der Perspektivenwechsel verstärkt allerdings die Wirkung auf ganz eigenartige Weise. Über Erfolg oder Misserfolg der Aktion gegen das Aufsteiger-Imperium erfährt man aus Ein Feuer nichts, wohl aber, dass Pham sie überlebt haben muss, denn seine Expedition zum Kern der Galaxis an Bord der Wildgans hat er unternommen. Nur in der Richtung hat er sich geirrt: Die Superzivilisationen befinden sich in den Außenbereichen der Galaxis und weit über der galaktischen Ebene, wo viele physikalische Beschränkungen der kernnäheren ›Tiefen‹ nicht gelten, Schiffe und Informationen mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit reisen können und wo mitunter die Angehörigen einer ganzen Zivilisation mitsamt ihrer quasi-intelligenten Technik zu einer einzigen, Gott ähnlichen Superintelligenz verschmelzen. (Die Bahn des EinAus-Sterns führt ja auch durch jene Bereiche.)
    Die Vorgeschichte Pham Nuwens bei der Dschöng Ho wird in Ein Feuer eher beiläufig erwähnt. Ich habe mich dort in ein, zwei Fällen auf Übersetzungen festgelegt, die ich jetzt in Kenntnis der viel detaillierteren Information in Eine Tiefe etwas umständlich finde, aber der Einheitlichkeit halber beibehalten habe. So wäre es einfacher gewesen, als ›Dschöng Ho‹ nicht die Handelsflotten als Ganzes, sondern die ihr angehörenden Menschen zu bezeichnen (nur im Englischen geht beides gleichzeitig).
    Die eindeutschende Schreibung habe ich seinerzeit gewählt, weil das vom Autor benutzte ›Qeng Ho‹ die meisten Leser hierzulande ja doch wie in ›quengeln‹ aussprechen würden. Dschöng Ho war ein chinesischer Hofbeamter, der als Admiral im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts – als die italienisch-spanischen und portugiesischen Entdecker noch in den Startlöchern saßen – große Expeditionen nach Indonesien, Hinter- und Vorderindien, Arabien und Ostafrika unternommen hat (einer neueren Spekulation zufolge soll er sogar Amerika erreicht haben); westlicher Einfallsreichtum hat auch ›Zheng He‹, ›Tscheng Ho‹ und weitere Schreibweisen hervorgebracht. Die in Eine Tiefe zahlreich vorkommenden Namen mit ostasiatischem Anklang im Schriftbild habe ich aber unverändert gelassen, statt etwa aus Qiwi Dschiwi oder aus Xin Chin zu machen, was durchaus plausibel wäre. Wie Vernor Vinge anmerkte:
    Dieser Roman spielt in einer Jahrtausende fernen Zukunft. Der Zusammenhang mit unseren Sprachen und Schriftsystemen ist flüchtig… (Trixia Bonsol würde das Problem verstehen!)
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