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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel
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neue Welt, die sie hier erschuf. Ezr hatte viel gelernt, was die Führung von Menschen anging, sogar noch mehr, seit er jetzt wirklich der Flottenverwalter für alle Menschen war. Doch Qiwis Genie war der Rahmen, den Ezr brauchte. Sie war es, die herausfinden konnte, welche Technik die Spinnen am höchsten schätzen würden. Ohne die Geschäfte, die sie zustande gebracht hatte, wäre die Werft der Spinnen noch ein Traum. Ezr hatte sich selbst immer als gescheiterten jüngeren Sohn betrachtet. Ich frage mich, ob er und Qiwi wirklich verstehen, was sie hier erschaffen. Sie hatten Kinder, ebenso Jau und Rita und viele andere. Gonle und Benny hatten einen Kindergarten für all die neuen Kleinen gebaut, einen Ort, wo Kinder und Kupplinge spielten, während ihre Eltern zusammen arbeiteten. Das Unternehmen der Menschen und Spinnen wuchs von Jahr zu Jahr. Wie vor langer Zeit Sura Vinh, würden Qiwi und Ezr vielleicht selber nicht viel reisen, doch diesem Teil des Dschöng-Ho-Raums stand eine Explosion von Licht bevor, die Geburt von etwas Neuem, das Canberra und Namqem in den Schatten stellen würde.
    Eine Explosion von Licht. Ja! »Also legen wir den Fixpunkt fest! Die nächste Neue Sonne – oder vielleicht ein paar Megasek danach, weil ich mich zu erinnern glaube, dass es ein bisschen ungemütlich ist, wenn die Sonne gerade aufflammt.« Ungefähr zwei Jahrhunderte. Das wird gut zu meinen anderen Plänen passen.
    Viktoria durch Trixia: »Ja, kurz nach der nächsten Hellzeit. Hier im Großen Temp – um wie viel größer es dann auch sein mag.«
    »Einverstanden.«
    »Einverstanden!« Die Stimmen kamen rings vom Tisch.
    Belga Unterberg surrte und zischelte, und wie üblich verstand Pham nichts von dem, was sie sagte, außer dass ihr Ton voll trotzigen Unglaubens war. Zum Glück stand ihr als Chefin des Königlichen Geheimdienstes ein Vollzeit-Übersetzer zu. Zinmin Broute saß neben ihr und lauschte ihr mit der Andeutung eines Lächelns. Broute schien die alte Schreckschraube tatsächlich gern zu haben. Als sie fertig war, verbannte er das Lächeln von seinem Gesicht und setzte eine tüchtig finstere Miene auf. »Das ist schreiende Dummheit oder eine menschliche Verrücktheit, die ich noch nicht verstehe. Sie haben drei Schiffe, und damit wollen Sie das Aufsteiger-Imperium stürzen? Aber die letzten sieben Jahre hindurch haben Sie uns immer wieder gesagt, dass wir Spinnen keine Invasion von außen zu fürchten brauchen, dass eine planetare Zivilisation mit hoch entwickelter Technik immer eine erfolgreiche Verteidigung zustande bringt. Die Aufsteiger müssen in ihren Heimatgebieten Tausende von Militärschiffen haben, und doch reden Sie davon, sie zu stürzen. Haben Sie uns belogen, oder hängen Sie einfach einem Wunschdenken nach?«
    Viktoria Lichtberg surrte eine Frage, aber so einfach und deutlich, dass Trixia nicht zu übersetzen brauchte. »Aber vielleicht… bekommt ihr Hilfe… von weiter entfernten Teilen der Dschöng Ho?«
    »Nein«, sagte Ezr. »Ich… Um ehrlich zu sein, wir von der Dschöng Ho kämpfen nicht gern. Es ist um so viel leichter, die Tyranneien einfach sich selbst zu überlassen. ›Lasst sie mit sich selber Handel treiben‹, wie ein altes Sprichwort bei uns lautet.«
    Anne Reynolt hatte die ganze Zeit über geschwiegen. Jetzt sagte sie: »Schon in Ordnung, Ezr. Ihr habt uns geholfen…« Sie wandte sich an Belga Untersiedel. »Frau General, jemand muss es tun. Die Aufsteiger und Fokus sind etwas Neues. Wenn man sie in Ruhe lässt, werden sie einfach noch stärker werden – und eines Tages werden sie kommen, um euch zu schlucken.«
    Im Zucken von Untersiedels längsten Armen war Ungläubigkeit offensichtlich. »Ja, noch mehr Widersprüche. Die letzten Jahre über haben Sie uns überredet, Ihnen über den Handel hinaus mit Bewaffnung und Ausrüstung beizustehen.« Ein menschlicher Sprecher hätte vielleicht einen Blick in Richtung von Viktoria Lichtberg geworfen; Viktoria fand in diesen Dingen Gehör beim König. »Doch was nützt es, wenn Sie Selbstmord begehen? So sehe ich die Chancen.«
    Anne lächelte, doch Pham bemerkte, dass die Frage in ihr Anspannung erzeugte. Belga Untersiedel hatte in offizielleren Foren diese Fragen immer wieder aufgeworfen, und es war unwahrscheinlich, dass sie jetzt eine irgend befriedigende Antwort erhalten würde. Die Fragen verfolgten auch Anne. Doch Belga begriff nicht, dass für Anne Reynolt diese Mission bessere Chancen bot, als sie je gehabt hatte. »Kein
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