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Eine Tankstelle fuer die Seele

Eine Tankstelle fuer die Seele

Titel: Eine Tankstelle fuer die Seele
Autoren: Anna E. Roecker
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die in zwei Teile zerbrochen worden war, galt als ein solches Erkennungszeichen, wo und wann immer sich die Besitzer trafen und die beiden Hälften wieder zusammenfügten. Ein Symbol erfüllt nach diesem Bild erst dann seinen Zweck, wenn es »zusammengesetzt« ist, wenn die Zwei zur Eins und Getrenntes verbunden wird.
    Archetypen sind kollektive Symbole im Gegensatz zu persönlichen Symbolen, deren Bedeutung nur der Einzelne selbst kennt. Und ein Symbol kann persönlich und kollektiv sein, wie zum Beispiel der Bär, der in Form des Teddys eine persönliche und auf der kollektiven Ebene ebenfalls Bedeutung haben kann.
    Zu den kollektiven Symbolen gehören zum Beispiel das Kreuz oder geometrische Symbole wie der Kreis. Auch bestimmte Handhaltungen können als symbolisch angesehen werden, wie die geöffnete Handfläche, die je nach Stellung entweder als Geste des Empfangens, des Segnens oder des Abwehrens gilt. Symbole wirken vor allem auf der unbewussten Ebene und werden deshalb in allen Kulturen eingesetzt, um bestimmte Inhalte zu vermitteln.
    Finden Sie heraus, welches Symbol Sie in einer bestimmten Situation stärkt und Ihnen zum Beispiel hilft, sich abzugrenzen oder sich mutig einer Situation zu stellen.

Symbolisch abgrenzen
Gehe zu deinem inneren Entspannungsplatz und mache es dir bequem.
Mache dir das Thema bewusst, das du bearbeiten, das Muster, das du lösen möchtest, bzw. in welcher Phase des Prozesses du dich befindest.
Stelle dir vor, wie du deine rechte Hand (wenn du LinkshänderIn bist, möchtest du vielleicht die linke Hand wählen) auf Höhe des Herzens hebst, die Handfläche zeigt dabei nach vorne, die Finger sind gestreckt. Der andere Arm und die andere Hand sind entspannt. Konzentriere dich auf dein Herz und atme tief und gleichmäßig. Schiebe die Hand etwas weiter nach vorne, so als ob du etwas von dir wegweisen möchtest.
Lasse die Menschen auftauchen, die es dir üblicherweise schwer machen, dich abzugrenzen. Zeige ihnen mit deiner Hand die Grenze, konzentriere dich auf deine Handfläche und schiebe die Menschen oder die Situation klar von dir weg. Bleibe so lange bei dieser Vorstellung, wie es dir angenehm ist. Führe diese Geste jetzt tatsächlich aus, lasse die Augen dabei geschlossen und »verankere« sie in deinem Inneren.
Verlasse den Entspannungsplatz und komme über die Treppe zurück in die Außenwelt.
    Du kannst jetzt in realen Situationen, zum Beispiel bei einem unangenehmen Telefongespräch, dir diese Geste innerlich vorstellen oder real ausführen.
    Das Labyrinth und der rote Faden
    Das Labyrinth gehört zu den ältesten Symbolen der Menschheit. Wir finden es zum Beispiel in der Kathedrale in Chartres als Bodenmosaik genauso wie auf Keramiken, auf Münzen oder an Felswänden, und zwar überall auf der Welt. In der Regel geht die Form des Labyrinths von einem Kreuz aus, um das herum mehrere Kreise gezogen werden. Anders als beim Irrgarten führt der Weg von außen nach innen immer in die Mitte und von dort auf dem gleichen Weg zurück. Viel komplizierter war offensichtlich das Labyrinth auf Kreta, das wir aus der Mythologie kennen. In seiner Mitte hauste der Minotaurus, halb Mensch, halb Stier. Die im Krieg besiegten Athener mussten ihm jährlich junge Menschen opfern als Tribut dafür, dass sie den Sohn des Minos im Krieg ermordet hatten. Hätte einer das Untier in der Mitte bezwungen, hätte er sich unweigerlich auf dem Weg zurück verirrt. Aber eines Tages nahte der Held Theseus, der sich unter die Opfer gemischt hatte und zu dem Ariadne, die Tochter des König Minos, sofort in Liebe entbrannte. Sie gab ihm ein Knäuel selbst gesponnener roter Wolle, dessen Ende er am Labyrinth-Ausgang befestigte. Der rote Faden wies ihm den Weg zurück, nachdem er den Minotaurus getötet hatte. Übrigens kam es nicht zu der von Theseus versprochenen Hochzeit, stattdessen fand Dionysos die zurückgelassene Ariadne schlafend auf der Insel Naxos.
    Das Labyrinth als Ursymbol ist eine Art Spiegel für die Lebenswege des Menschen, die ja selten in einer geraden Linie vom Anfang zum Ziel führen. Immer ist es ein Auf und Ab, ein Vor und Zurück, ein Vorwärtsstürmen und Stagnieren, das unser Leben kennzeichnet und das sich im Labyrinth widerspiegelt. Nutzen Sie – wo immer sich die Gelegenheit ergibt – die Möglichkeit, ein Labyrinth zu begehen, denn sein Geheimnis erschließt sich durch Erfahrung. Selbst wenn Sie ganz spielerisch den verschlungenen Wegen folgen, werden Sie spüren, dass etwas mit
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