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Eine Tankstelle fuer die Seele

Eine Tankstelle fuer die Seele

Titel: Eine Tankstelle fuer die Seele
Autoren: Anna E. Roecker
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Foto, vielleicht eine Situation, an die du dich erinnerst. Lass dieses Kind lebendig werden, komme ihm näher und nimm alles wahr, was du siehst oder spürst. Vielleicht taucht auch ein Kind auf, das du noch nicht kennst. Frage es nach seinem Namen.
Nimm wahr, wie du dich in seiner Gegenwart fühlst. Wenn du eine konkrete Frage hast, dann stelle sie jetzt und nimm aufmerksam wahr, ob du eine Antwort bekommst, vielleicht ein Bild oder ein Wort.
Frage das Kind, ob es dir etwas mit auf den Weg geben will oder ob es etwas von dir möchte, bevor du dich verabschiedest.
    Musik, die sich für eine Reise eignet:
    Philip Glas: Sinfonie Nr. 1, Low Symphony
    Der Archetyp des »Selbst«
    »In der Seele gibt es einen von äußeren Bedingungen sozusagen unabhängigen zielsuchenden Prozess.« (C.G. Jung: GW, Band 12, Vorwort)
    Getragen wird dieser Prozess – so sagt C.G. Jung – vom Selbst, dem innersten Kern in jedem Menschen, der alles umfasst, Schatten und Licht, Begabungen und Talente genauso wie unsere Ängste und Widerstände, die irdische und die geistige Welt. Es umfasst das Bewusste und das Unbewusste, das Körperliche wie das Psychische, das Innere und das Äußere, das Individuelle wie das Kollektive, das Weibliche und das Männliche und das Helle und das Dunkle. Seinen Ausdruck findet der Archetyp des Selbst häufig in Form des göttlichen Kindes. Es ist eine Art »Seelenkern«, ist gleichzeitig Zentrum wie Umfang der ganzen Persönlichkeit, ist Ursprung und Ziel und ein fortwährend sich wandelnder Prozess. Es organisiert und strukturiert alle Entwicklungsprozesse körperlicher und psychischer Art, abhängig von den förderlichen oder hemmenden Bedingungen der Um- und Mitwelt. Das Ich-Bewusstsein ist dabei der bewusste Aspekt des Selbst, mit dessen Hilfe das Selbst sich sozusagen ausdrücken, aber auch selbst reflektieren kann.
    Damit ist das Selbst der zentrale Begriff in der Analytischen Psychologie, der »anordnende Archetyp«. Seinen symbolischen Ausdruck findet das Selbst in besonderer Weise im Mandala, im Kreis, der seit jeher als Symbol der Ganzheit gilt. Mandalas waren für Jung Repräsentanten des »Selbst«, die Selbstverwirklichung war das Ziel des Entwicklungs- und Individuationsprozesses, auf den er sich nicht nur selbst eingelassen hatte, sondern das er als Ziel seiner Arbeit bezeichnete. Ein weiteres Selbstsymbol ist zum Beispiel die goldene Kugel, die in vielen Märchen vorkommt. In den Musikreisen und Visualisierungen meiner Klienten taucht das Bild der Kugel häufig ziemlich am Anfang eines Prozesses auf, oft wie eine Art Versprechen, dass sich in ihr etwas Wertvolles verbirgt, das es zu entdecken gibt. Weitere Symbole sind das »göttliche Kind« oder Gott selbst, der zum Beispiel in Verkleidungen auf die Erde kommt und eine Wandlung herbeiführt. In den Träumen kann das Selbst in verschiedenen Formen auftreten, meist in kritischen Lebensphasen, am Anfang eines Lebenszyklus oder auch am Anfang einer Therapie. In unserer Kultur wird das Selbst oft mit Christus identifiziert, im Osten mit Krishna oder Buddha. Als Selbst-Symbole stehen sie für die Ganzheit, sie sind Mensch und Gott und vereinen Licht und Schatten in sich.
    Aus dieser Quelle des Selbst kommen die innere Heilkraft und die Fähigkeit, sich nach Krisen wieder aufzurichten und neue Hoffnung zu schöpfen. Aus diesem Zentrum gelingt das Leben, weil es eine lebendige Quelle ist, die weitgehend unabhängig vom Außen Energie spendet. Bei allen religiösen Ritualen geht es um diese Begegnung mit dem inneren Selbst, und damit auch um die Entfaltung des Christus-Bewusstseins in unserem Leben.

Schattenbilder
    Trickster
    C.G. Jung bezeichnet den Trickster als »kosmisches Urwesen göttlich-tierischer Natur«. Der Trickster sieht die Dinge oft aus einer anderen Perspektive, passt sich keiner Norm an, ist aber auch kreativ und bringt Festgefahrenes in Bewegung. Trickster sind listig, witzig, manchmal frech und manchmal sogar etwas gemein und hinterlistig. Sie sind – wie der Name sagt – trickreich, schlüpfen in Verkleidungen und wandeln ihre Gestalt. Sie gehören ebenfalls zu den archetypischen Bildern, die es in allen Kulturen gibt. Trickster können Botschafter zwischen Göttern und Menschen sein, wie zum Beispiel der griechische Götterbote Hermes, der sowohl als Beschützer der Händler wie auch der Diebe gilt. Es gibt viele Ebenen des Tricksters vom gemeinen Betrüger bis zum »heiligen Narren«, der wie ein Kind naiv die Wahrheit sagt,
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